Streit um Irakresolution

Moskau droht im Weltsicherheitsrat mit Veto. Washington hält an „grundlegenden Prinzipien“ fest

NEW YORK dpa ■ Mit der Androhung eines russischen Vetos ist der seit Wochen schwelende Streit im Weltsicherheitsrat über die Entwaffnung des Iraks Donnerstagnacht offen ausgebrochen. Russland werde einem „Automatismus hin zur Gewaltanwendung“ keinesfalls zustimmen, warnte UN-Botschafter Lawrow. Zur Verärgerung Moskaus hatten die USA den amerikanisch-britischen Entwurf für eine verschärfte UN-Resolution, der im Kreis der fünf UN-Vetomächte auf den Widerstand Russlands, Frankreichs und Chinas gestoßen war, dem gesamten Sicherheitsrat vorgelegt. Für heute wurde eine neue Konsultationsrunde vereinbart.

Trotz aller Kritik werde Washington an den „grundlegenden Prinzipien“ der geforderten starken Irakresolution festhalten, erklärte US-Außenminister Powell. Bagdad müsse klar gemacht werden, dass Zuwiderhandlungen gegen neue Waffenkontrollen Konsequenzen hätten. Der UN-Botschafter der USA, Negroponte, äußerte sich zuversichtlich, dass es trotz der offenen Differenzen noch zu einer Einigung kommen werde. Britische Diplomaten bezeichneten die Äußerungen des russischen UN-Botschafters als „provozierend“. Allerdings machten auch Vertreter Frankreichs und Chinas deutlich, dass sie weitere Zugeständnisse der USA erwarten.

Unterdessen gehen die Vorbereitungen für die Waffeninspektionen im Irak weiter. Zypern soll dabei den Waffeninspektoren als Basis für eine Weiterreise in den Irak dienen.