Du kriegst die Motten

Altonas Kastanien sind durch die Miniermotte akut gefährdet. SozialhilfeempfängerInnen werden zum Laubharken verpflichtet

von HELGA JAHNKE

Glück mit dem Sonnenwetter haben die LaubharkerInnen der Gartenbauabteilung Altona. Für gestern und heute haben sie zu einer Aktion gegen die berüchtigte Miniermotte aufgerufen. Beginnend am Elbuferwanderweg harken sie die Kastanienblätter zusammen und bringen sie zur Müllverbrennungsanlage, damit die Larven der Miniermotte, die den Bestand der Kastanien akut gefährden, nicht im Laub überwintern können.

Das Team der Gartenbauabteilung wird dabei von 15 MitarbeiterInnen der Stadtreinigung und von der Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigung (HAB) unterstützt. Aus allen Hamburger Stadtteilen waren über 50 SozialhilfeempfängerInnen verpflichtet worden, die aber „unheimlich engagiert an der Altonaer Aktion teilgenommen haben“, so Rainer Doleschall, Sprecher des Bezirksamts Altona. Sie bekommen für ihren Arbeitseinsatz einen Euro pro Stunde zu ihrer Sozialhilfe hinzu – Teil des umstrittenen Ein-Euro-Programms, das von KritikerInnen wie der Sozialpolitischen Opposition Sopo als Zwangsdienst abgelehnt wird.

Doleschall hofft, in den zwei dafür angesetzten Tagen alle Kastanien-Hauptstandorte in Altona vom Laub befreien zu können. Die Gartenbauabteilung sammelt das infizierte Laub an den Kastanienreihen an Straßen und Wegen und in den öffentlichen Parks. Um möglichst viele der Mottenlarven zu erwischen, bittet das Bezirksamt Altona die EinwohnerInnen, auch das Kastanienlaub in den Privatgärten zusammenzutragen. Es kann in speziellen Laubsäcken an die Straße gestellt werden und wird dann von der Stadtreinigung entsorgt. Um diese Aktion zu unterstützen, stellt die Gartenbauabteilung Altona im Hochrad 75 einige Laubsäcke kostenlos zur Verfügung.

Infos zur Kastanienminiermotte erhalten Sie bei der Gartenbauabteilung Altona ☎ 4 28 11 25 96.