Mit günstigen Darlehen bauen

Bundesweit wird die Eigenheimzulage hitzig debattiert. Die ist aber nicht das einzige Förderinstrument für EigenheimbauerInnen. In Bremen bekommt man auch finanzielle Hilfestellung, wenn man eine bestehende Wohnung kauft

Die Eigenheimzulage ist derzeit beherrschendes Thema. Wer in Bremen bauen oder eine Wohnung kaufen will, kann sich unterdessen die hiesigen Fördermöglichkeiten zu Nutze machen.

Früher konnten HausbauerInnen unter dem Label „Bremer bauen in Bremen“ 10.000 Mark Zuschuss von der Stadt bekommen. Das Programm heißt immer noch so. Da Bremen aber kein Geld mehr zu verschenken hat, gibt es statt Zuschüssen mittlerweile Darlehen. Jedes Jahr können insgesamt zweihundert BewerberInnen 10.000 Euro langfristig leihen: einhundert für Grundstückskauf oder Hausbau und einhundert für einen „Wohnungskauf aus dem Bestand“. Der Fördertopf umfasst in diesem Jahr 4,5 Millionen Euro.

Wie funktioniert‘s? Den Antrag stellt man beim Amt für Wohnung und Städtebauförderung. Berechtigt sind dazu grundsätzlich alle BremerInnen, deren Einkommen sich in einem bestimmten Rahmen bewegt. Ein einklagbares Recht auf Förderung, auch wenn man alle Kriterien erfüllt, besteht aber nicht. Wie die Einkommensgrenzen berechnet werden, erfährt man auf Merkblättern beim Amt. Bevorzugt gefördert wird Wohnungskauf in „WiN-Gebieten“ (Wohnen in Nachbarschaft), die auch als Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf gelten.

Bremen bietet unterschiedliche Darlehen: Das Bestandserwerbdarlehen und das Grundstückskostendarlehen haben jeweils eine Maximalhöhe von 10.000 Euro. Je nach Einkommen kann man als Baudarlehen insgesamt 35.000 Euro bekommen. Schwerbehinderte Menschen können weitere 10.000 Euro Baudarlehen beantragen, um die behinderungsbedingten Mehrkosten abzudecken. Für das Bestandserwerbdarlehen und das Grundstückskostendarlehen gilt, dass sie die ersten zwölf Jahre zinslos bleiben. Ab dem 13. Jahr werden sie mit zwei Prozent, ab dem 21. Jahr mit vier Prozent verzinst.

Besonders hilfreich ist zu allen Fragen rund um die Bauförderung die Internetseite www.baufoerderer.de vom Bundesverband der Verbraucherzentralen und der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Unter dem Stichwort „Förderrechner“ können sich angehende Dach-über-dem-Kopf-BesitzerInnen nicht nur ausrechnen lassen, welche Förderungen sie bekommen können. Unter dem Stichwort „Häufige Fragen zur Landesförderung“ werden die Einkommensgrenzen genauso erläutert wie die Fragen, wer alles förderungsberechtigt ist. Außerdem bietet die Site Checklisten zum Thema Baufinanzierung, etwa die Finanzierungsbausteine oder die persönliche tragbare Monatsbelastung. Schließlich listet die Seite auch „Häufige Fehler“ bei der Finanzplanung auf: Da finden sich familiäre Änderungen, die Frage der Arbeitsplatzsicherheit oder der Bauträgerkonkurs. Leicht verständlich und lebensnah.

Ulrike Bendrat