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Presse in Kasachstan

Nach Angaben des kasachischen Kulturministeriums gibt es 991 Zeitungen, 366 Magazine, 125 elektronische Medien und 14 Nachrichtenagenturen im Land. Allerdings hat sich das seit der Gründung der Demokratischen Wahl (DWK) im November 2001 radikal geändert. Sie gilt als erste ernst zu nehmende Oppositionspartei gegen Präsident Nursultan Nasarbajew. Fast alle regierungskritischen Zeitungen mussten seitdem zumachen – wegen „Verstößen“ gegen das Pressegesetz, Problemen mit den Steuerbehörden oder weil sie schlicht keine Druckerei mehr fanden. Auch die Angabe des Kulturministeriums, dass 80 Prozent der kasachischen Medien in nichtstaatlicher Hand seien, ist problematisch. Fast alle Medien werden von einflussreichen Personen kontrolliert. Viele Beobachter gehen davon aus, dass die Präsidententochter Dariga Nasarbajew zum Beispiel mehr oder weniger verdeckt den Großteil der kasachischen Medienlandschaft, vor allem im Fernsehbereich, kontrolliert. Und auch ihr Mann Rachat Alijew hatte bis zu seiner Degradierung zum Botschafter in Wien eine große Medienmacht zur Verfügung. PB