Kamü geschluckt

Übernahme durch Zechbau ist perfekt, immerhin 140 der 165 Beschäftigten werden zunächst übernommen

Jetzt ist es amtlich: Die Bremer Zechbau Holding schluckt Hoch-, Tief- und Ingenieurbau sowie den Renovierungsbereich des insolventen Bremer Bauunternehmers Kamü (Kurt A. Müller). Name und Kamü-Logo bleiben bestehen. Allerdings übernimmt Zech nur rund 140 der insgesamt 165 Kamü-Bauleute: Ein Teil der Beschäftigten aus Verwaltung, Bauhof und Schlüsselfertiges Bauen wird nicht von Zechbau übernommen. „Wenn möglichst viele der Kamü-Arbeitsplätze auch dauerhaft gerettet werden, sehe ich das als Gewinn“, sagte Berthold Gärtner von der Bremer IG Bau. „Eine Perspektive bei Zech ist auch eine Perspektive“. Die Übernahme werde für beide Firmen positive Auswirkungen haben. Gärtner: „Zech hat andere Kunden als Kamü“.

Außerdem sei es positiv, wenn Zech endlich eigenes Personal beschäftige und seine Baustellen nicht nur mit Fremdfirmen bestücke. „Zech beschäftigt ja derzeit mehr Anwälte als Maurer“, sagt IG Bau-Geschäftsführer Wolfgang Jägers. Bei der umstrittenen Baufirma sei derzeit kaum gewerbliches Personal beschäftigt. Jägers: „Derzeit sind es 23 Leute“. Vor drei Jahren seien es noch 200 gewesen.

Auch wenn gerade in Bremen viele Bauprojekte fertiggestellt werden, rechnet Jägers mit weiteren Aufträgen im nächsten Jahr. Unter anderem beginnen die Arbeiten an der Autobahn A 281, weitere Ausbauten an der Universität. Außerdem hofft die Baubranche auf die weitere Verlängerung der Straßenbahnlinie 4 bis Falkenberg. ksc