schnittplatz
: Mensch, unrein

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot ausging, dass alle Welt sich Gedanken mache über die ethische Verantwortung der Massenmedien. Und so gingen auch Bild-Chefredakteur Kai Diekmann und der katholische Franziskaner- und Medienmönch Paulus Terwitte hin – nach Paderborn. Und der Pope sprach (er betreibt übrigens auch ein „Portal der Menschlichkeit“ im Internet, sendet regelmäßig auf dem Sender Sat.1 ein „So gesehen“ über den Äther, materialisiert sich nur allzu oft in Talkshows und trägt auch noch als Bild-Kolumnist den „geistlichen Kommentar“ in die Welt). Dieser Pope sprach also, dass es an der Zeit sei umzudenken. Ja, gerade der Erfolg der Bild-Zeitung zeige, dass sie die Stimmung der Mehrheit der Bevölkerung widerspiegele. Und so sollen sie hingehen, die ehrwürdigen Kirchenzeitungen, und sie aufgeben, die „bürgerlich brave“ Berichterstattung zu Gunsten von Themen, „die aus dem Herzen der Menschen kommen“. Und wir schlagen auf: Markus, Kapitel 7, Verse 21–23: „denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen heraus böse Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Missgunst, Lästerung, Hochmut, Unvernunft. Alle diese bösen Dinge kommen von innen heraus und machen den Menschen unrein.“ Vielleicht der erste Bibel-Spruch, den die Bild-Zeitung im Bibel-Jahr 2003 abdrucken wird. HEIKO DILK

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