Konkurrenz für Post

Der Pin-AG eröffnete in Berlin eine eigene Postfiliale. Billige Portogebühren sollen Privatkunden anlocken

BERLIN taz ■ Zu fast hundert Prozent beherrscht die Deutsche Post den Briefmarkt. Das könnte sich ändern. Der bisher nur für Geschäftskunden tätige Postkonkurrent Pin-AG will nun auch die Briefe privater Kunden befördern. In Berlin eröffnete gestern der erste Pin-Shop (www.pin-ag.de). Hier können Kunden ihre Briefe mit Pin-eigenen Briefmarken frankieren und versenden lassen. Zurzeit reicht das Zustellnetz aber nur bis Berlin und in weite Teile Brandenburgs. Briefe in andere Landesteile würden zwar angenommen, aber zu Konditionen der Deutschen Post verschickt, sagte Unternehmenssprecher Sven Radermacher der taz. Kunden will Pin vor allem über billigere Portogebühren gewinnen. So kostet zum Beispiel der Standardbrief bis 20 Gramm 45 Cent, während die Deutsche Post dafür 56 Cent kassiert.

Damit bröckelt das Postmonopol zur Briefbeförderung weiter. Zwar hat die Deutsche Post per Exklusivlizenz bis 2007 das alleinige Recht, Briefe bis 50 Gramm zu befördern. Doch unter bestimmten Voraussetzungen dürfen das auch die Konkurrenten des gelben Riesen. Dazu gehört etwa die Zustellung am Folgetag bis 12 Uhr und die Pflicht für mehrere Übergabeversuche, falls der Empfänger nicht erreichbar ist. MARIUS ZIPPE