Blaues Kondom auf Wolke 7

Aufklärung, bunt und gut verpackt, statt mit erhobenem Zeigefinger

Vier Filme für 2.700 Jugendliche an zwei Tagen: Die JugendFilmTage sind in der Stadt. Es geht um Sex, genauer: um Liebe, Freundschaft, Sexualität und AIDS.

Das Gesundheitsamt Bremen, das Rat und Tat Zentrum für Schwule und Lesben, die AIDS-Hilfe, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Pro Familia, das Präventionszentrum Bremen-Nord und die Jugendbildungsstätte Lidice-Haus versuchen, die 11- bis 17-Jährigen mit sechs Vorstellungen und Mitmach-Aktionen drum herum zu erreichen. Denn Aufklärung tut Not, wieder mehr, als Anfang der neunziger Jahre: „Viele Mädchen glauben, sie könnten sich mit der Pille vor AIDS schützen“, sagt Britta Weyers von der BZgA. Wichtig sei, die Jugendlichen zum Reden zu bringen, sagte sie. Deshalb können die Teenies an Info-Ständen Kondome auspacken und aufpusten oder Fragespiele spielen („Woran merkt man, dass man verliebt ist? Nenne vier Zeichen dafür“, „Was ist ein Coming Out?“).

Ursprünglich hatten die Veranstalter nur vier Film-Vorführungen geplant, aber das war zu wenig: „Wir haben eine sehr lange Warteliste“, sagt Wolfgang Müller von der BZgA. Zu sehen bekommen die Jugendlichen „Das erste Mal“, „Raus aus Amål“, „Mississippi – Fluss der Hoffnung“ oder „Beautiful Thing“.

Vorbereitend zum Thema hatte die BZgA einen Wettbewerb für die SchülerInnen ausgeschrieben, Motto: „Mach‘s mit“. Aufgabe war, ein neues Postkarten- oder Plakat-Motiv zu entwerfen, das für Sex mit Kondomen wirbt. Mit der Idee „Auf Wolke 7!“ hat die 10e vom Schulverbund Lesum gewonnen. Sechs Wölkchen bieten Platz für Verliebtheit, die siebte Wolke ist ein blaues Kondom. ube