Bahnfahren wird für viele deutlich teurer

Warentest untersucht neues Preissystem: Für viele Familien und Alleinreisende kosten Fahrkarten künftig mehr

BERLIN taz ■ Im neuen Preissystem der Deutschen Bahn zahlen die Kunden in vielen Fällen mehr für ihre Fahrkarte als bisher. Das ist das Ergebnis einer Untersuchtung der Stiftung Warentest. Sie verglich 1.600 Tarife im alten und neuen Preissystem. Nicht nur Alleinfahrer, auch Familien zahlen in Zukunft teilweise mehr. Besonders durch die neue Bahncard werde Zugfahren teurer, so das Ergebnis.

Stiftung Warentest fordert nun von der Bahn, das Preissystem zu überarbeiten: Vor allem die alte Bahncard sollte auch nach 2003 noch erhältlich sein.

Bahn-Chef Hartmut Mehdorn reagierte gestern prompt auf den Test und wies die Kritik zurück: „Ich bleibe dabei: Bahnfahren wird für Millionen Menschen billiger, und nicht nur für wenige Schnäppchenjäger. Wir können es als Massenverkehrsmittel nicht allen recht machen.“ Es sei einfach, mit ein paar hundert Verbindungen von insgesamt über 22 Millionen ein negatives Ergebnis herbeizutesten. Tatsächlich gebe es aber keinen Grund, am neuen Preissystem etwas zu ändern. Der Bahn-Chef verwies auf die positiven Verkaufszahlen seit Beginn des Ticketvorverkaufs. Sie würden die Akzeptanz bei den Kunden ausreichend belegen. SUK

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