Exkamerad freigesprochen

BERLIN dpa ■ Ein ehemaliges Mitglied einer rechten Kameradschaft ist gestern vom Berliner Landgericht freigesprochen worden. Dem 33-jährigen Mann war vorgeworfen worden, „Wortführer und treibende Kraft“ eines Brandanschlags auf ein alternatives Jugendcafé im Jahr 1992 gewesen zu sein. So sah es jedenfalls die Staatsanwaltschaft. Der Angeklagte sei wegen psychischer Beihilfe zur schweren Brandstiftung zu belangen. Die Schwurgerichtskammer urteilte, dass keine ausreichenden Beweise vorlägen. Keiner der bereits rechtskräftig als aktive Täter verurteilten Männer – darunter der Aussteiger Ingo Hasselbach – hatte den gelernten Mechaniker belastet. Hasselbach hatte ausgesagt, bei einem Treffen in der Kameradschaft sei über eine gewaltsame Aktion gegen das Café diskutiert worden, die konkrete Planung habe allein bei den Ausführenden gelegen. Bei dem Brandanschlag waren Menschen nicht zu Schaden gekommen. In erster Instanz war der nun Freigesprochene zu drei Jahren Haft verurteilt worden.