Senat entdeckt HIV

GAL appelliert zum Welt-Aids-Tag an den Rechtssenat, Partnerstadt St. Petersburg mit Medikamenten zu helfen

GAL-Bürgerschaftsvizepräsident Farid Müller sagt: „Hamburg hat kein gutes Jahr im Kampf gegen Aids hinter sich.“ Kürzungen bei Aids- und Schwulenprojekten, die Debatte um die unsäglichen Vorschläge des Schill-Gesundheitspolitikers Wolfgang Barth-Völkel – für Müller macht sich daran „der Kurswechsel“ in der Aids-Politik fest. Morgen ist Welt-Aids-Tag, und bereits heute gibt es erste Veranstaltungen, um die Krankheit in der Öffentlichkeit wieder stärker in Erinnerung zu bringen.

Die Situation der Aids-Hilfen in der Hansestadt hat sich 2002 verschlechtert – dies relativiert sich allerdings, wenn man nach Hamburgs Partnerstadt St. Petersburg schaut. „Die Infektionszahlen in Russland sind explodiert“, hat Müller bei einer Reise nach St. Petersburg erfahren, man schätzt die Zahl der Infizierten inzwischen auf eine Million. Allein in 2002 haben sich mehr als 200.000 Menschen angesteckt. 85 Prozent der Neuinfizierten seien drogenabhängig.

In St. Petersburg fehlen Medikamente, es mangelt an Aufklärungsmaterial. Die GAL bringt daher einen Antrag in die Bürgerschaft ein, der den Senat zur Unterstützung St. Petersburgs bei Prävention und Medizin auffordert: „Hamburg sollte die Hilfe in diesem humanitär so bedrohlichen Bereich ausbauen“, appelliert die GAL.

Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat gestern im Unterschied zum 1. Dezember des Vorjahres das Problem Aids zumindest wahrgenommen. Sie stellt dazu fest: „Die Ruhe um das Thema Aids birgt die Gefahr des Vergessens.“ Daher seien „kontinuierliche Präventionskampagnen, gerade auch für junge Menschen, weiterhin wichtig“. AHA

Heute 19 Uhr St. Petri: Gottesdienst zum Welt-Aids-Tag mit den Seelsorgern Rainer Jarchow und Christel Rüder. 20 Uhr: Candle Light Walk von St. Petri zum Pulverteich