TSC entlässt weitere Mitarbeiter

Der Bremer Ticket-Service baut weiter MitarbeiterInnen ab, die vollkommene Übernahme durch CTS steht bevor

CTS und TSC – das klingt ganz ähnlich. Es waren aber einmal heftig konkurrierende Firmen im Ticket-Geschäft. Die Tage des Bremer Ticket-Service-Centers (TSC) als eigenständiges Unternehmen scheinen gezählt. Seit Wochen verhandelt die Sparkasse, die vor zwei Jahren ihre Anteile partout nicht an den TSC-Konkurrenten – die CTS Eventim AG des Bremer Unternehmers Klaus-Peter Schulenberg – verkaufen wollte, ausgerechnet mit KPS über den Verkauf.

Ein anderer Käufer scheint kaum noch denkbar: Inzwischen hat die CTS Eventim das TSC weitgehend in ihren Geschäftsbetrieb integriert. Im Februar 2002 legte das TSC noch Wert auf die Feststellung, dass es über 50 Mitarbeiter habe. Stand Ende November: Es sind noch 18, weitere vier haben bereits ihre Kündigung, sagt Geschäftsführer Frank Dost. Call-Center, Buchhaltung und EDV sind als „Fremdauftrag“ gegen Rechnung an die CTS vergeben. Die Schulenberg-Firma Eventim hat vor einem Jahr 50 Prozent der Anteile am TSC sowie die unternehmerische Führung übernommen. Wenn die Sparkasse nun doch ihren Teil der Gesellschafteranteile an Eventim überträgt, dürfte es zu einer totalen Verschmelzung der beiden Unternehmen kommen.

„TSC wird als ‚Marke‘ und Bremer Fenster am Markt operativ erhalten bleiben“, versichert Geschäftsführer Dost. Die Frage, was aus ihm wird, falls das TSC keine eigene Geschäftsführung mehr braucht, stelle sich nicht, solange die Sparkassenanteile nicht verkauft seien.

Vor einem Jahr hätte die Sparkasse für ihre Anteile mindestens die Summe fordern können, die die städtische „Bremer Touristik-Zentrale“ angeboten bekam: 1,365 Millionen Mark. Inzwischen dürfte der Marktwert der Anteile heftig gesunken sein, zumal außer CTS niemand mehr Interesse an den Resten des TSC hat. Allerdings hat auch BTZ-Geschäftsführer Peter Siemering die im Kaufvertrag vereinbarte Summe bis heute nicht auf seinem Konto. KPS hatte im Nachhinein die vereinbarte „Werthaltigkeit“ des Unternehmens angezweifelt, bis heute streiten die Parteien vor einer Schiedskommission. In diesem Jahr wird nicht mehr mit einer Entscheidung gerechnet. Die Zeit arbeitet dabei gegen die Sparkasse: Je weiter das TSC seine eigenen Strukturen abbaut und bei CTS einkauft, desto mehr dürfte der Wert der Sparkassen-Anteile sinken. Auch das macht die Verhandlungsposition der Sparkasse, die seit mehr als zehn Jahren mit viel Geld das TSC als regionalen Ticket-Dienstleister aufgebaut hat, schwierig.

Der Senat hatte den Aufbau eines bremischen Ticket-Service mehrfach mit größeren Summen unterstützt. Im Februar 2001 hatte der Senat dem Verkauf seiner TSC-Anteile (50 Prozent) an die konkurrierende CTS Eventim AG ausdrücklich nur zugestimmt „unter der Bedingung des langfristigen Eintritts von KPS in die neue Musical Betreibergesellschaft mit verbindlicher Verpflichtung, dass im Musicalhaus ein touristisch relevantes Veranstaltungsprogramm in Ergänzung zum vorhandenen Bremer Veranstaltungswesen aufgeführt wird“. CTS wollte damals auch die andere Hälfe der Anteile übernehmen, die Sparkasse weigerte sich sogar, auch nur ein Prozent an KPS / CTS abzugeben, um einen Einfluss auf das lokale Ticket-Unternehmen zu behalten. K.W.