der umsiedlungsbeschluss

Volle Entschädigung oder volles Risiko

Röderau-Süd bei Riesa liegt in einer Flussaue und ist bei Hochwasser nicht zu schützen, ein Ringdeich würde die Gefahr für die Nachbarorte extrem steigern. Die sächsische Staatsregierung hat daher beschlossen, die knapp 80 Häuser des Ortsteils abzureißen und ihre Bewohner bei einer Umsiedlung finanziell zu unterstützen. Wer Röderau-Süd verlässt, erhält eine 100-prozentige Entschädigung, jedoch nicht in Bargeld. Vielmehr finanziert der Freistaat ein neues Zuhause. Dieses muss in Sachsen stehen und im Wert dem entsprechen, was die Bewohner zurücklassen. Alle anderen sächsischen Flutopfer erhalten lediglich 80 Prozent der Reparaturkosten. Genauso viel bekommen diejenigen Röderauer, die nicht gehen wollen. Aber: Bei einer erneuten Flutkatastrophe dürfen sie dann gar nichts mehr vom Staat erwarten. Seit vergangener Woche verhandelt ein Beamter der Staatsregierung vor Ort mit den einzelnen Bewohnern. Insgesamt rechnet der Freistaat mit Kosten in zweistelliger Millionenhöhe. KRI