Kassen: Wir sparen schon genug

Skeptische Reaktion auf Forderung, Urlaubsgeld für Kassenmitarbeiter zu streichen

BERLIN taz ■ Auf die Forderung des Bundesversicherungsamtes, den Angestellten der gesetzlichen Krankenkassen das Urlaubsgeld zu streichen, haben die Kassen eher ablehnend reagiert.

Die Technikerkrankenkasse (TKK) sowie die Deutsche Angestelltenkasse (DAK) hielten dem Vorstoß des Versicherungsamts entgegen, sie hätten längst ihr Mögliches getan, um Verwaltungskosten zu sparen. Bei den Ersatzkassen seien in den vergangenen Jahren schon 4.000 Stellen abgebaut und zahlreiche Geschäftsstellen geschlossen worden, sagte eine Sprecherin des Verbandes der Angestellten Krankenkassen (VdAK) zur taz. Darüber, ob in Zukunft nur noch maximal 13 statt bisher bis zu knapp 14 Monatsgehälter ausgezahlt werden, müsse außerdem mit den Gewerkschaften gesprochen werden und nicht mit den Kassen. Die Sprecher der TK und der DAK betonten, dass ihre Beschäftigten „marktgerecht“ bezahlt werden müssten. Die Streichung des 14. Monatsgehalts käme einer Gehaltskürzung um 7 Prozent gleich. Dies hält man im Bundesversicherungsamt (BVA) für zumutbar. Angesichts der Lage auf dem Arbeitsmarkt kriege man Mitarbeiter „auch zu anderen Konditionen“, sagte ein Sprecher des BVA zur taz. Ein 14. Monatsgehalt im öffentlichen Dienst passe nicht in die Zeit.

Auch den von mehreren Kassen angekündigten Beitragserhöhungen dürfe man nur zustimmen, wenn klar sei, dass alle Wirtschaftlichkeitsreserven erschöpft seien, so der BVA-Sprecher. STEPHANIE VON OPPEN