Vom Öko-Investment überzeugt

Finanzdienstleister-Porträt: Die Kunden von eco-best-invest wollen mit ihrem Geld nicht Rüstung, Öl, Atomkraft, Kinderarbeit oder soziale Ungerechtigkeit fördern

Den Ökonomen Norbert Drews hat die Idee nicht losgelassen, mit „grünem Geld“ zur Rettung unseres Planeten beizutragen. 1998 fasste er den Plan für eine Finanzberatung. Bald darauf gründete er in Hamburg das Unternehmen eco-best-invest und stellte eine Produktpalette aus Aktienfonds, Rentenfonds und Versicherungen zusammen.

„Ökologie und Ökonomie bedingen einander“, erläutert Drews seine Grundhaltung. Die von ihm vermittelten Fonds und Versicherungen müssten wirklich nachhaltig arbeiten. Er achte dabei vor allem auf die Ausschlusskriterien und die Investitionsbereiche. An zweiter Stelle stünden die Renditen, die ein Fonds in den letzten Jahren erwirtschaftet habe. Eco-best-invest vermittele nur Fonds, die ökologische Kriterien erfüllen bei gleichzeitig besten Renditen.

Seinen Kundenstamm charakterisiert Drews als „vorwiegend ethisch-ökologisch, nachhaltig orientierte Menschen, die mit ihrem Geld nicht Rüstung, Atomkraft oder Kinderarbeit und soziale Ungerechtigkeiten fördern möchten“. Daneben gebe es Anleger, die mit dem Ziel der „Vermögensstreuung“ auch ökologisch investieren wollten. Auffallend viele Frauen seien darunter.

Drews überprüft sein Angebot kritisch: „Es ist schon vorgekommen, dass ich Produkte wieder aus dem Programm nehmen musste. Nicht wegen mangelnder Nachhaltigkeit, sondern wegen anhaltender Startschwierigkeiten eines Fonds, unglücklichen Fondsmanagements und mangelnder Renditen.“ Das sei zum Beispiel beim „Öko+Times“-Dachfonds der Zürich Invest der Fall gewesen.

Von der Wirksamkeit ökologischen Investments ist Drews überzeugt. Als Großaktionäre hätten Ökofonds gute Möglichkeiten, das Management der von ihnen gehaltenen Unternehmen zu beeinflussen, meint er. Fonds könnten durch ihre gebündelte Nachfrage eher als Einzelanleger den Aktienkurs beeinflussen und dadurch ökologisch wichtige Effekte auslösen. „In Ökofonds enthaltene Unternehmen tragen gewissermaßen ein Umweltlabel, das sie gegenüber der Konkurrenz auszeichnet.“

Auf die negativen Wertentwicklungen der Nachhaltigkeitsfonds in diesem Jahr reagierten viele Anleger enttäuscht, berichtet Drews. Insbesondere die, die im Jahr 2000 gezeichnet hätten. Einige seien so verunsichert, dass sie fragten, ob sie nicht besser sofort wieder verkaufen sollten. Drews rät, in Ruhe abzuwarten, bis sich die Märkte wieder erholt haben. „Erholen werden sich die Märkte irgendwann, besonders der ökologische Sektor“, ist er überzeugt.

Um das Risiko zu mindern, meint Drews, solle man nur einen Teil des Gesamtvermögens in Beteiligungen investieren. Er schlage in der Regel vor: 35 Prozent in ökologische Fonds, 15 Prozent in ökologische Rentenfonds, 10 Prozent in ökologische Lebensversicherungen, 10 Prozent in festverzinsliche Anlagen und 30 Prozent in Immobilien oder Immobilienfonds.

Bei Sparplänen prüft der Finanzdienstleister, welches Ziel sie verfolgen und welche Summen für den Kunden angemessen sind. Die Kunden zahlen für diese Dienstleistung nichts. Für die Vermittlung der Produkte erhält eco-best-invest Provisionen direkt von den Fondsgesellschaften oder Versicherungen. Rund 40 Prozent der Bestellungen gingen mittlerweile via Internet ein. Die Finanzberatung hat inzwischen drei Mitarbeiter. VOLKER UPHOFF/ECOREPORTER.DE

Eco-best-invest, Soltaus Allee 10, 22179 Hamburg, Tel. (0 40) 6 91 85 88