: Knochenharte Weihnacht
Die Stadt schon morgens zugeparkt. Japaner auf dem Weihnachtsmarkt. In allen Fenstern Christkindfratzen. Erst Schneeschippen. Dann Eiskratzen.Auf die Kalorien achten.Oder nachher Wochen schmachten.Tannen fällen. Gänse schlachten.
„Stille Nacht“ für Oma singen. Um die Gänsekeule ringen. Voll gestopft darniederliegen. Warten aufs Geschenkekriegen. Auf harten Kirchenbänken hocken. Dann Krawatten. Oder Socken.
Punschgefüllt durchs Zimmer schlingern.Schokolade an den Fingern. Knochenharte Kekse kauen. Fürchterliche Filme schauen. Knabenchor und Liederschallen. Kann Weihnacht nicht mal ausfallen?
Georg Raabe
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen