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Arbeitsmedizinerin über Renteneintrittsalter"Arbeiten bis 67 ist meistens möglich"

Arbeitsmedizinerin Anette Wahl-Wachendorf ist gegen einen pauschalen früheren Ruhestand. Individuelle Belastbarkeiten und Umgang mit Jobstress seien "höchst unterschiedlich".

Hohe nervliche Belastung: Im Lehrerberuf sind die Aufälle besonders hoch. Bild: dpa
Barbara Dribbusch
Interview von Barbara Dribbusch

taz: Frau Wahl-Wachendorf, in welchen Berufen können Menschen überhaupt bis zum 67. Lebensjahr arbeiten ?

Anette Wahl-Wachendorf: In der Mehrheit der Berufe kann man durchaus bis 67 oder sogar länger arbeiten. Schwieriger wird es im gewerblichen Bereich, bei starken körperlichen Belastungen. Die Gerüstbauer beispielsweise gehen deutlich vor dem 60. Lebensjahr in Rente.

Aber in den Fertigungsstraßen etwa der Automobilindustrie arbeitet heute kein 60-Jähriger.

Wir haben in der Fertigung natürlich ergonomische Belastungen, dort aber können Sie mit angehobenen Bändern, mit Wechsel der Arbeitspositionen in den Unternehmen deutliche Verbesserungen erreichen.

Die Statistiken zeigen, dass Erwerbstätige jenseits des 50. Lebensjahrs länger krank sind als Jüngere.

Das ist richtig, zum Beispiel Krebserkrankungen nehmen in diesem Alter zu, auch Diabetes und Bluthochdruck. Das hat dann aber nichts mit den arbeitsspezifischen Belastungen zu tun.

Wie sieht es mit der längeren Erwerbsphase für Krankenschwestern, Erzieherinnen oder Lehrern aus, bei denen die nervliche Belastung als besonders hoch gilt?

Es gibt klassische Berufe, die zu hohen Ausfällen führen, etwa den Lehrerberuf. Dort haben sie einen älteren Lehrer, haben Jugendliche, die eine Leistung abrufen müssen, nicht abrufen wollen, und sie haben Arbeitsbedingungen, wo Lehrer Vertretungsstunden übernehmen müssen, sie haben hohe Lärmbelastungen. Der Lehrer kann sich häufig im Arbeitsalltag nicht zurückziehen, er nimmt sich das über die Krankmeldung heraus.

Sollte man pauschal für bestimmte Berufe eine frühere Rente verordnen, etwa Krankenschwestern mit 60 in Rente schicken?

Eher nicht, das ist an der Sache vorbei, denn die subjektiven Strategien, mit Belastungen umzugehen, und die individuelle Belastbarkeit sind höchst unterschiedlich. Ich habe Beschäftigte erlebt, die hohe Belastungen tragen, einen Todesfall verkraften müssen, drei Kinder erziehen und dennoch hervorragend ihren Alltag bewältigen. Dann gibt es andere, die objektiv weniger Belastungen haben im gleichen Beruf, aber schlechter zurecht kommen. Das muss man berücksichtigen.

Was sollen Mitarbeiter und Unternehmen nun tun?

Viele Betriebe nehmen noch nicht wahr, dass die demografische Entwicklung künftig ein Problem sein könnte. Doch damit muss offen umgegangen werden, das muss eingeplant werden. Die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter muss gestärkt werden durch ein Gesundheitsmanagement. Im Individualfall kann es angebracht sein, die Arbeitszeit zu reduzieren.

All dies gilt für Leute, die einen Job haben. Doch wer älter ist und erwerbslos, kommt so leicht in kein Unternehmen mehr hinein.

Das ist heute oft so. Wir wissen aber nicht, ob das auch so bleibt.

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3 Kommentare

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  • A
    Anton

    Bla. Bla. Bla. Wenn diese ganzen "Erklärungs"versuche von Leuten wie Frau Wahl-Wachendorf nicht so öde wären. Um die ganzen aktuellen menschenverachtenden Entwicklungen etwas zusammenzuführen: Um Schäuble genüge zu tun, einen Chip in den Kopf und eine Überwachungsanlage in jede Wohnung. Ins Auto natürlich auch. Ausserdem ist jeder Mensch von Geburt an eine Gefahr für die herrschende Sicherheit. Also: sofort genetisches Material bei Geburt, Fingerabdrücke. Und laufend aktualisiert, versteht sich. Lebensqualität spielt keine Rolle mehr. Es geht um Gewinn- und Vermögensmaximierung. Jeder darf nur noch einmal im Leben zur Wahl gehen. Und das auch nur, wenn er nicht arbeitslos, Rentner, Arbeitnehmer oder einfach nur arm ist. Politiker werden für 20 Jahre gewählt. Dann müssen sie endlich gar nix mehr erklären. Die Krankenkassen zahlen nur noch 1 Arztbesuch in 10 Jahren. Wer mehr möchte, kann ja privat vorsorgen. Und gearbeitet wird bis 67. Denn das ist gesund. Und die Krankenschwester hat ja bei der Reinigung der Zahnprothese der Kranken sicher noch eine Hand frei um ihre eigene Zahnprothese vor dem herausfallen festzuhalten. Arbeit ist das Leben. Selbstfindung und Selbstbestimmung stehen in irgendwelchen alten, unmodernen Büchern. Und wer als Arbeitnehmer einigermaßen überlebt bis zur Rente muß sich gleich an den Sarg stellen, um bei Bedarf nicht noch Transportkosten zu verursachen. Das Problem ist nicht, daß die soziale Marktwirtschaft versagt. Es ist vielmehr so, daß interessierte Kreise an einem anderen Staat basteln. Und schleichend aber immer deutlicher die bisherigen Grundlagen der Bundesrepublik ändern. Als Vorwand ist der 11.9.2001 wunderbar geeignet. Das allein sollte uns zu denken geben. Der wahre Feind unseres Grundgesetzes steht weder links noch rechts. Er ist in der Mitte des Herrschaftssystems.

  • A
    Anton

    Bla. Bla. Bla. Wenn diese ganzen "Erklärungs"versuche von Leuten wie Frau Wahl-Wachendorf nicht so öde wären. Um die ganzen aktuellen menschenverachtenden Entwicklungen etwas zusammenzuführen: Um Schäuble genüge zu tun, einen Chip in den Kopf und eine Überwachungsanlage in jede Wohnung. Ins Auto natürlich auch. Ausserdem ist jeder Mensch von Geburt an eine Gefahr für die herrschende Sicherheit. Also: sofort genetisches Material bei Geburt, Fingerabdrücke. Und laufend aktualisiert, versteht sich. Lebensqualität spielt keine Rolle mehr. Es geht um Gewinn- und Vermögensmaximierung. Jeder darf nur noch einmal im Leben zur Wahl gehen. Und das auch nur, wenn er nicht arbeitslos, Rentner, Arbeitnehmer oder einfach nur arm ist. Politiker werden für 20 Jahre gewählt. Dann müssen sie endlich gar nix mehr erklären. Die Krankenkassen zahlen nur noch 1 Arztbesuch in 10 Jahren. Wer mehr möchte, kann ja privat vorsorgen. Und gearbeitet wird bis 67. Denn das ist gesund. Und die Krankenschwester hat ja bei der Reinigung der Zahnprothese der Kranken sicher noch eine Hand frei um ihre eigene Zahnprothese vor dem herausfallen festzuhalten. Arbeit ist das Leben. Selbstfindung und Selbstbestimmung stehen in irgendwelchen alten, unmodernen Büchern. Und wer als Arbeitnehmer einigermaßen überlebt bis zur Rente muß sich gleich an den Sarg stellen, um bei Bedarf nicht noch Transportkosten zu verursachen. Das Problem ist nicht, daß die soziale Marktwirtschaft versagt. Es ist vielmehr so, daß interessierte Kreise an einem anderen Staat basteln. Und schleichend aber immer deutlicher die bisherigen Grundlagen der Bundesrepublik ändern. Als Vorwand ist der 11.9.2001 wunderbar geeignet. Das allein sollte uns zu denken geben. Der wahre Feind unseres Grundgesetzes steht weder links noch rechts. Er ist in der Mitte des Herrschaftssystems.

  • A
    Anton

    Bla. Bla. Bla. Wenn diese ganzen "Erklärungs"versuche von Leuten wie Frau Wahl-Wachendorf nicht so öde wären. Um die ganzen aktuellen menschenverachtenden Entwicklungen etwas zusammenzuführen: Um Schäuble genüge zu tun, einen Chip in den Kopf und eine Überwachungsanlage in jede Wohnung. Ins Auto natürlich auch. Ausserdem ist jeder Mensch von Geburt an eine Gefahr für die herrschende Sicherheit. Also: sofort genetisches Material bei Geburt, Fingerabdrücke. Und laufend aktualisiert, versteht sich. Lebensqualität spielt keine Rolle mehr. Es geht um Gewinn- und Vermögensmaximierung. Jeder darf nur noch einmal im Leben zur Wahl gehen. Und das auch nur, wenn er nicht arbeitslos, Rentner, Arbeitnehmer oder einfach nur arm ist. Politiker werden für 20 Jahre gewählt. Dann müssen sie endlich gar nix mehr erklären. Die Krankenkassen zahlen nur noch 1 Arztbesuch in 10 Jahren. Wer mehr möchte, kann ja privat vorsorgen. Und gearbeitet wird bis 67. Denn das ist gesund. Und die Krankenschwester hat ja bei der Reinigung der Zahnprothese der Kranken sicher noch eine Hand frei um ihre eigene Zahnprothese vor dem herausfallen festzuhalten. Arbeit ist das Leben. Selbstfindung und Selbstbestimmung stehen in irgendwelchen alten, unmodernen Büchern. Und wer als Arbeitnehmer einigermaßen überlebt bis zur Rente muß sich gleich an den Sarg stellen, um bei Bedarf nicht noch Transportkosten zu verursachen. Das Problem ist nicht, daß die soziale Marktwirtschaft versagt. Es ist vielmehr so, daß interessierte Kreise an einem anderen Staat basteln. Und schleichend aber immer deutlicher die bisherigen Grundlagen der Bundesrepublik ändern. Als Vorwand ist der 11.9.2001 wunderbar geeignet. Das allein sollte uns zu denken geben. Der wahre Feind unseres Grundgesetzes steht weder links noch rechts. Er ist in der Mitte des Herrschaftssystems.