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Arbeitskampf bei Otto

■ Auch Otto-Angestellte sind streikbereit

Der Otto-Versand in Wandsbek ist gestern bestreikt worden. Am Arbeitskampf beteiligten sich laut Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherung (HBV) mehr als 300 Beschäftigte im gewerblichen Bereich. Dort arbeiten nach Angaben des Unternehmens rund 1 600 Männer und Frauen in der Tagesschicht. Ingesamt sind bei „Otto“, dem weltweit größtem Versandhaus, 10 000 Menschen beschäftigt.

Der Streik habe keine Auswirkungen auf die Kunden, erklärte ein Unternehmnessprecher. „Alle Service-Leistungen, insbesondere der 24-Stunden-Auslieferungsdiesnst, sind in vollem Umfang gewährleistet“, hieß es. Die HBV hatte angekündigt, diesen Kunden-Service für die Zeit der Tagesschicht stillzulegen. Der Otto-Versand ist bei den Tarifverhandlungen nach HBV-Angaben der härteste Gegner von Erhöhungen der Löhne und Gehälter um einen Festbetrag.

Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) hatte die Frühschicht beim Otto-Versand am Donnerstag morgen, als die Streik-Aktivitäten der HBV bereits angelaufen waren, zur Urabstimmung aufgerufen. Damit wollte die DAG eine „Option für den Arrbeitskampf erhalten“, falls die Tarifverhandlungen am 12. Juni keine Annäherung bringen sollten. 90 Prozent der DAG-Mitglieder sind zum Arbeitskampf bereit.

Im Hamburger Einzelhandel wurde am Mittwoch zum ersten Mal in den laufenden tarifverhandlungen gestreikt. Betroffen waren fünf Karstadt-Filialen.

In der Hansestadt fordert die Gewerkschaft HBV 190 Mark für die unteren Lohngruppen und für alle anderen fünf Prozent mehr Einkommen. Die DAG will sechs Prozent mehr. Die Arbeitgeber hatten bisher unter drei Prozent angeboten.lno

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