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Arbeitsämter - „Zentren des Lebens“

■ Beim Aufbau der Arbeitsämter gibt es Probleme

Berlin (ap) - Schwierigkeiten gibt es derzeit beim Aufbau der Arbeitsämter, erklärte gestern Arbeitsministerin Regine Hildebrandt vor der Volkskammer. In den dreieinhalb Wochen bis zur Währungsunion werde es bei der Besetzung der geplanten 38 Arbeitsämter und 161 Nebenstellen mit Direktoren und Abteilungsleitern Kompromißkandidaten geben müssen, sagte sie. In äußerster Hast müßten 4.000 weitere Mitarbeiter eingestellt und 3.000 bereits vorhandene Mitarbeiter umgeschult werden. Es habe aus den Ämtern Klagen über mangelhafte Qualifizierung von Direktoren und Abteilungsleitern gegeben. Eine umfassende Auswechslung sei aber nicht mehr möglich.

Die Ministerin lobte die nach ihren Worten großzügige Unterstützung durch die Bundesanstalt für Arbeit der BRD. Im Juli erlange das bundesdeutsche Arbeitsförderungsgesetz Gültigkeit. Dann müßten die Arbeitsämter voll arbeitsfähig sein. Ein Problem sei in manchen Fällen auch, repräsentative Gebäude zu finden. Arbeitsämter seien künftig auch „Zentren des Lebens - leider“, sagte die Ministerin. Zur „allgemeinen Beruhigung“ fügte sie an die Bevölkerung gewandt hinzu, die Arbeitslosengelder würden vom 1.Juli an auf jeden Fall gezahlt. In einigen Ämtern, wo das System noch nicht stehe, seien BRD-Experten anwesend, die helfen sollten, „kritische Situationen“ zu verhindern.

Hildebrandt gab ein Vierpunkte-Sofortprogramm der Regierung bekannt, wonach noch im Juni Mitarbeiter, die zur Entlassung anstehen, von ihren Betrieben auf Kosten der Arbeitsverwaltung zur Umschulung abgeordnet werden können. Außerdem seien 80 Millionen DDR-Mark als „Starthilfe“ für freie Bildungsträger bereitgestellt worden.

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