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Arbeitgeber geben Contra

■ Metall-Arbeitgeber bezeichnen Lohnforderungen als illusionär und lehnen Kompromiß mit Gewerkschaften ab

Bonn (AFP) – Die Arbeitgeber in der Metallindustrie haben die jüngsten Lohnforderungen der Gewerkschaft als unrealistisch und illusionär zurückgewiesen. Durch eine Erhöhung der Löhne um sechs Prozent werde sich der Arbeitsplatzabbau noch beschleunigen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Dieter Kirchner. Zudem machte er klar, daß sich die Arbeitgeber auf „keine faulen Kompromisse“ einlassen würden, nur um den „sozialen Frieden“ zu erhalten.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) betonte dagegen, geringere Lohnabschlüsse kämen für die Arbeitnehmer nicht in Frage. Die IG-Chemie kündigte für die künftige Tarifrunde 4,2prozentige Lohnforderungen an.

Kirchner lehnte auch das alternative Angebot der Gewerkschaften ab, sich mit vier Prozent Lohnerhöhung zufrieden zu geben, wenn dafür auf den Abbau von Arbeitsplätzen verzichtet werde. Per Tarifvertrag könne kein Kündigungsverbot verhängt werden. Zugleich warf er den Gewerkschaften vor, falsche Hoffnungen vor allem bei jenen Arbeitnehmern zu wecken, deren Arbeitsplätze gefährdet seien.

Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer wies im Saarländischen Rundfunk darauf hin, daß die Gewerkschaften berechtigt seien, bei ihren Lohnforderungen einen Ausgleich für Produktivitätssteigerungen und Inflation einzurechnen. Die Löhne könnten sonst schon bald wieder auf den Stand der 80er Jahre zurückfallen.

Der Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer verwies auf den riesigen Stellenabbau in der Branche. Seit Anfang 1991 seien 500.000 Arbeitsplätze vernichtet worden, davon 46.000 allein im vergangenen Juli. Dies sei auf den Anstieg der Lohnstückkosten zurückzuführen, die 1992 um 23 Prozent höher gelegen hätten als in den übrigen Industrieländern. Die „Kostenkrise“ in der Metallindustrie könne so nicht überwunden werden.

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