April April: taz-Scherz beeindruckt "Bild"-Redaktion
Die von der taz am 1. April vermeldete Schließung der U-Bahn-Linie 6 war ein Aprilscherz. Das haben die lieben KollegInnen von bild.de in mühsamer Recherche herausgefunden.
Erst schicken sie einen Werbeanhänger, um mit halbnackten Männern die "lieben Kolleginnen von der taz" zu beeindrucken. Nun loben sie uns. Kaum von Hamburg nach Berlin gezogen, wissen die lieben Kollegen von Bild nicht mehr, wer Feind ist oder Freund.
Mit der Wahrheit aber kennen sie sich aus - und auch mit Aprilscherzen. "April, April aus der Hauptstadt. Diese Geschichten sollten sie heute nicht glauben", meldete bild.de gestern - mit dem taz-Aprilscherz als Aufmacher. Wir sagen es nicht gerne, aber die Kollegen haben recht. Der U-Bahn-Verkehr zwischen Oranienburger Tor und Kochstraße wird nicht eingestellt. "Das ist alles frei erfunden", lässt sich bild.de den Scherz sogar von "Senatssprecher Hans-Friedrich Müller" bestätigen. Der ist zwar nur nachrangiger Mitarbeiter in der Senatskanzlei, aber so genau nehmen es die Kollegen aus dem Springer-Haus ja selten.
Bei Bild auf Platz zwei landete der Aprilscherz der Berliner Zeitung. Die präsentierte eine chinesische Sängerin, die aus dem Flughafen Tempelhof eine Chinatown machen wolle. Tatsächlich ist die Sonnenbrillenträgerin eine Praktikantin, die fürs Shooting eigens ins noble Regent am Gendarmenmarkt durfte. Chapeau! Gar nicht erwähnt hat bild.de die Kollegen von Inforadio. Die meldeten gestern, der Senat schaffe die Umweltzone wieder ab. Denn das Ganze schaffe mehr Verkehr, weil alle nur drum rumfahren. Das hat der Senat nicht mal dementiert.
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