Apple schließt Sicherheitslücken: Schöne i-Welt gerettet
Apple hat die gravierenden Sicherheitslücken bei seinen Geräten geschlossen. Wer oder was den SSL-Fehler verursacht hat, bleibt offen.
CUPERTINO dpa | Gefährliche Sicherheitslücken bei Apple-Geräten sorgten vergangenen Woche für Aufsehen. Nun sind die Löcher gestopft, die vermeintlich sichere Verbindungen angreifbar machten. Der Fehler im Mac-Betriebssystem erlaubte es Angreifern unter Umständen, Daten abzufangen, die mit dem sicheren SSL-Protokoll übermittelt werden.
Es wird zum Beispiel beim Online-Banking oder Shopping im Internet benutzt. Die Mac-Anwender müssen dazu ein Software-Update auf die Version OS X 10.9.2 einspielen, die von Apple am Dienstagabend zur Verfügung gestellt wurde.
Der Sicherheitsfehler betraf das aktuelle OS X 10.9 Mavericks. In älteren Mac-OS-X-Versionen bestand der Fehler offenbar nicht. Der „Bug“ sorgte dafür, dass verschlüsselte SSL-Verbindungen in dem Apple-Browser Safari und Programmen wie Mail und Kalender nicht abhörsicher waren.
Beim sicheren Verbindungsaufbau wurde wegen eines Programmierfehlers das Verschlüsselungs-Zertifikat der Gegenseite nicht überprüft. Dies hätte ein Angreifer ausnutzen können, um die Verbindung auszuspähen und zu verändern.
Stoff für Verschwörungstheorien
Am vergangenen Wochenende hatte Apple bereits eine ähnliche Lücke in der Software für iPhone und iPad mit der neuen System-Version iOS 7.0.6 gestopft.
Bislang gibt es keine Angaben dazu, ob und in welchem Umfang die Lücke tatsächlich ausgenutzt wurde. Nach Erkenntnissen von Sicherheitsexperten bestand die Schwachstelle bereits seit 2012. Einige von ihnen wiesen allerdings auch darauf hin, dass sich ein Angreifer wohl im selben WLAN-Netz aufhalten müsste, um die Lücke auszunutzen.
Die gesicherte Kommunikation über SSL stand laut Unterlagen des Informanten Edward Snowden auch im Visier des US-Geheimdiensts NSA. Das befeuerte in den vergangenen Tagen Spekulationen, die fehlerhafte Zeile in Apples Software-Code könnte vom Geheimdienst eingeschleust oder zumindest ausgenutzt worden sein.
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