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Apple feuert weiter

■ Noch mehr Entlassungen beim Computerpionier – Gespräche mit IBM

New York (AP/dpa) – Der Computerbauer Apple will nach einem erneuten Verlustschock im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2.800 Mitarbeiter entlassen. Zwischen Januar und März sei ein Fehlbetrag von „mehr als 740 Millionen Dollar aufgelaufen“, teilte das Unternehmen gestern mit.

Nun sollen zusätzlich zu den 1.300 Mitarbeitern, die schon im Januar von ihrer Kündigung erfuhren, weitere 1.500 Beschäftigte entlassen werden. Dann wären nur noch 11.700 Personen bei Apple unter Vertrag. Apple-Chef Gilbert Amelio hofft, damit die Talfahrt stoppen zu können. In einem Jahr sollen in Cupertino sogar wieder Gewinne gemacht werden. Hilfe sucht Amelio auch beim schärfsten Rivalen. Er bestätigte gestern, daß zur Zeit Gespräche mit IBM geführt werden, der Abschluß eines Lizenzvertrages für das Macintosh-Betriebssystem steht offenbar kurz bevor.

IBM selbst hat im ersten Quartal 1996 1,4 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden Mark) verdient und am Mittwoch eine Anhebung der Quartalsdividende von 25 Cent auf 35 Cent angekündigt. Der Umsatz ist gegenüber dem ersten Quartal 1995 um fünf Prozent auf 16,6 Milliarden Dollar gestiegen.

Konzernchef Louis Gerstner ist trotzdem über das Geschäft im Hardware-Sektor enttäuscht. Ein „Preisdruck“ (Gerstner) bei den Halbleitern und Speicherbausteinen habe den Gewinn reduziert. Dazu habe der hohe Dollarkurs den Export von IBM-Rechnern geschwächt, außerdem ließ die Binnenachfrage in den USA nach. Die Börse reagierte schon am Mittwoch auf die insgesamt eher enttäuschende Bilanz von Big Blue: Die Aktie verlor an der Wall Street gleich 7 Prozent an Wert.

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