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Apple-Laden in DeutschlandSchweigen ist Geld

In den nächsten Wochen eröffnet der erste Apple-Laden in Deutschland. Werbung? So was scheint gar nicht nötig.

Apple steigt in den deutschen Einzelhandel ein und eröffnet in der Münchner Innenstadt einen eigenen Apple Store. Bild: dpa

Die Strategien könnten unterschiedlicher nicht sein: Während andere längst die Straßen zuplakatieren, Fernsehspots schalten und mit großformatigen Anzeigen in Zeitungen werben würden, macht der Computerhersteller Apple zu seinem Debüt in Deutschland - nichts.

Von vorne: Schon seit einigen Jahren machen in der Branche immer wieder Gerüchte über konkrete Termine die Runde, zu denen der Elektronik-Laden mit dem Apfel-Logo einen eigenen Laden in Deutschland eröffnen wird. Das Marketing hält sich jedoch bedeckt. Bis Apple-Vertriebsvorstand Ron Johnson im November in einem Interview die Eröffnung von Apple Stores in München, Berlin, Frankfurt, Köln und Düsseldorf andeutet. Nun laufen die Foren heiß, Spekulationen darüber, welche Stadt als Erstes zu den Glücklichen gehören würde, eher München oder doch eher Köln und wieso Berlin denn überhaupt dazu gehören werde, man wisse doch, die Kaufkraft sei doch deutlich schwächer, und wann es denn endlich, wirklich so weit sein werde, schließlich steht das Weihnachtsgeschäft an. Dann, so ein Pech, ein Missgeschick - zumindest wurde es als solches verkauft. Auf der Webseite des Musikers Laith Al-Deen erscheint kurzzeitig ein Termin, der eine Veranstaltung im Apple Store München, Rosenstraße 1, am 10. Dezember ankündigt. Und tatsächlich. Die Schaufenster des besagten Hauses zieren nach dessen Umbau stilisierte iPods im blau-weißen Rautenmuster. Am Donnerstag dann der vorläufige Höhepunkt, als ein Arbeiter die Schutzfolie von einem überdimensionalen weißen Apfel abzieht. Alles still und leise und unauffällig - und mit umso größerem Echo, vor allem in der relevanten, technikaffinen Zielgruppe.

Stellenanzeigen für Mitarbeiter vervielfachen sich in Foren, mit Fotos Schritt für Schritt das Entstehen des Ladens vom ersten "Könnte es vielleicht sein?" bis hin zum "Ja, es ist tatsächlich wahr" dokumentierend. Ein Blogbetreiber kündigte sogar an, ein Video von der Eröffnungsfeier zu drehen und ins Internet zu stellen - für alle, die nicht selbst dabei sein können.

Für Experten ist die Sache klar. Auch wenn die Strategie nicht ganz der Idee des viralen Marketings entspricht - so fehlen zum Beispiel Videos oder kleine Spiele, die sich in der Community verbreiten -, funktioniert das Prinzip der Mundpropaganda trotzdem. Verstärkend wirkt das Gefühl, von etwas zu wissen, das eigentlich noch ein halbes Geheimnis ist, und schon fängt die Gerüchteküche an zu brodeln.

Mittlerweile gibt das Unternehmen auch zu, dass der Laden noch "in diesem Jahr" eröffnen soll. Mehr sagt der Sprecher aber auch nicht. Würde ja schließlich die Strategie kaputtmachen.

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8 Kommentare

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  • D
    Domas

    Es ist beachtlich wieviele leute hier schreiben und sich in Fachsimpeleien über das für und wider der verkaufsstrategien auslassen, als wäre es ihr laden. Es ist ein Hype der werbewirksam ist und balsam auf die Wunden der Arbeitslosen und sonstigen Hartz IV Empfänger in diesem schönen Land. Beachtlich ist auch das tolle Entsorgungskonzept von apple. Genauso wie die Äpfel am Straßenrand verderben, wird er weggeschmissen.

     

    Enjoy and destroy it.

  • J
    johannes

    was ist eigentlich so cool an dem apple-store, dass so ein hype um dessen eröffnung veranstaltet wird?

    klar muss ich jetzt nicht mehr nach californien fliegen, um mir einen i-pod zu kaufen...

    oder gibt's im apple-store was billiger - wohl kaum

  • E
    Eva

    Der Artikel gehört natürlich mit zur Strategie. Bisher wusste ich noch gar nichts von einem Apple-Laden. Tja, Pech aber auch.. Man will, so als Zeitung, ja wahrscheinlich prinzipiell der Erste sein.

  • S
    Skaninchen

    @taz-symphatisant: ich weiss nicht welche Ansprueche du stellst (und mag sein dass du mir deinen 80 gig recht hast, wobei ich das auch nicht unbedingt glaube) aber ich habe mir schon vor ueber 3 Jahren einen Creative geholt, mit dem ich zufrieden bin und der fuer mich eine bessere Alternative fuern IPot ist.

     

    dr. plonk: Ich denke nicht das IPot Geschaeft ist das interessante am Artikel, es koennte jedes (Marken)Produkt sein das vertrieben wird, wichtig ist die Marketingstrategie. Und die ist wirklich interessant. Wie man so fixiert auf ein Produkt sein kann. Naja manche Leute brauchen das als Identitaetsbestaetigung :(

  • BN
    Bernd N.

    Also dass Apple endlich auch einen Apple-Store in Deutschland eröffnet ist denke ich schon einen Artikel wert.

     

    Und was den Apple-Hype und deren Geschäftsmodel betrifft: Bitte liebe Kinder informiert euch bitte vorher! Wie die Preise sich zusammen setzen, welche Zielgruppe Apple anspricht, was es bedeutet Software UND Hardware aus einem Haus zuvertreiben und so weiter. Natürlich ist Apple kein Vorzeigeunternehmen und hat wahrlich viele Schattenseiten aber gerade was Marketing und Vertrieb betrifft sind sie nun einmal auf einer sehr gute Schiene, die zwar über die Jahre ein klein wenig verlassen wurde (Beispiel hier die Zielgruppe des iPods/iPhone).

     

    Man darf also gespannt sein was wirklich am Eröffnungstag passiert.

  • DP
    dr. plonk

    warum muss es einen artikel darueber geben? wen interessiert der apple store? was ist los mit euch?

  • T
    taz-symphatisant

    seh ich auch so, habe zwar auch einen ipod (80gb), aber nur, weil es vor einem jahr keine vergleichbaren produkte mit entsprechend viel speicher gab.

    ich weiß auch nicht, was die leute an dieser firma finden...

    die computer mögen für musikproduktion und grafiksachen besser sein, aber mittlerweile haben viele verwöhnte kids nen imac und denken, wenn sie damit auf einer party schlechten elektro und hiphop"auflegen" sind sie die größten kings auf erden...

    keep it real, keep it vinyl!!!

  • M
    meinName

    Mir geht dieser ganze Apple-Hype ziemlich auf den Keks. Durchschnittliche Produkte, die völlig überteuert sind. Und das Geschäftsgebaren von Apple ist fast genauso asozial wie das von Microsoft...