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Apachen-Proteste

■ Indianer demonstrieren in Bonn gegen den Bau von Radioteleskopen auf ihrem heiligen Berg in Arizona

Bonn (dpa/taz) — Angehörige des Indianerstamms der Apachen haben in Bonn erneut gegen den geplanten Bau von Radioteleskopen auf dem Mount Graham im US-Bundesstaat Arizona protestiert. „Der Berg ist uns heilig, wir werden nicht aufhören, darum zu kämpfen“, sagte eine Vertreterin der Apachen am Mittwoch. Die Indianer forderten das Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie auf, seine Beteiligung an dem 200-Millionen-Dollar-Projekt aufzugeben und einen anderen Ort für Forschungen zu suchen. Der 3.270 Meter hohe Mount Graham sei seit Jahrhunderten Heiligtum und religiöses Zentrum der Apachen-Kultur. An dem sieben Teleskope umfassenden Komplex sind die Universität von Arizona, der Vatikan, das Arcetri-Observatorium in Florenz und das Bonner Max-Planck-Institut beteiligt. Im letzten Herbst haben die Bauarbeiten auf dem Mount Graham begonnen. Bäume wurden gefällt, Straßen gebaut, und Betonfundamente für die ersten Radioteleskope— die des Max-Planck-Instituts und des Vatikans — sind angeblich zu siebzig Prozent fertiggestellt. Bisher ist es Umweltschützern noch nicht gelungen, den Bau durch einen Gerichtsentscheid zu stoppen. (s. auch taz vom 3. April 1992)

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