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Anzeigenkampagne gegen AfghanistankriegKünstler ziehen deutsche Soldaten ab

Das dänische Duo Surrend schaltet Anzeige in einer englischsprachigen afghanischen Zeitung. Bis April 2010 sollen die Truppen Afghanistan verlassen.

Jan Egesborg von "Surrend". Bild: dpa

STOCKHOLM taz | Das dänische Künstlerduo Surrend hat mal wieder zugeschlagen. Am Sonntag schaltete es in der afghanischen Zeitung Afghanistan Outlook eine Anzeige, in der unter der Überschrift "German Soldiers to be withdrawn" bekannt gemacht wird, die deutschen Soldaten würden bis zum 1. April 2010 abgezogen. Unterzeichnet ist die Anzeige von einem "Deutschen Ministerium für Staatliche Sicherheit". Als Begründung für den Abzug aus Afghanistan wird darauf verwiesen, die deutschen Truppen seien in einem schlechten physischen Zustand und hätten Augenprobleme wegen der lokalen Sandstürme.

Jan Egesborg, der mit Pia Bertelsen Surrend gegründet hat, begründet die Aktion: "Im deutschen Wahlkampf ist Afghanistan ein wichtiges Thema und in Deutschland gibt es ja einen großen Widerstand gegen den Krieg. Durch unsere Anzeige wollten wir uns ein wenig in die Informationsströme einmischen, die Propagandamaschinerie etwas durcheinanderbringen und ein kleines Komma im Wahlkampf hinterlassen."

Die englischsprachige Afghanistan Outlook habe man absichtlich gewählt. "Wir wollten nicht etwas mit Blick auf die afghanische Öffentlichkeit machen, um in der Bevölkerung nicht die falsche Hoffnung zu wecken, dass die Soldaten tatsächlich abziehen würden", sagt Egesborg: "Wir zielen auf Deutschland."

Surrend existiert seit drei Jahren. In der regimetreuen Tehran Times gelang es der Gruppe, eine Anzeige zu schalten, die die verschlüsselte Botschaft SWINE unter einem Foto von Irans Präsident Ahmadinedschad enthielt. Eine Ausstellung der Gruppe in Berlin im vergangenen Frühjahr wurde einige Tage geschlossen wegen der Aufregung um ein Plakat. Darauf ist die Kaaba in Mekka zu sehen und darunter die Textzeile "Dummer Stein".

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1 Kommentar

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  • ZD
    zu dumm

    Was soll das bringen, außer Leute zu ärgern?

     

    Für mich ist das nicht einmal Satire - es ist nämlich nicht zum lachen.

     

    Hier sterben schließlich Menschen.