: Anwohner legen Strommasten um
CARACAS ips ■ Gegen ein brasilianisch-venezolanisches Elektrizitätsprojekt protestieren indigene Bevölkerungsgruppen beiderseits der Grenze. Sie wollen keine Strommasten auf ihrem Territorium dulden und haben allein während der vergangenen drei Wochen auf venezolanischem Gebiet acht Masten umgelegt. Die verschiedenen Gruppen blockieren den Bau weiterer Hochspannungsleitungen mit Straßensperren. Die 1.500 Kilometer lange Stromleitung, die bereits seit zwei Jahren fertig sein sollte, wird durch drei brasilianische Indianergebiete führen und in Venezuela ebenfalls durch Indianerland oder durch Naturparks verlaufen. 1997 hatten die damaligen Staatschefs von Brasilien, Rafael Calderra, und Venezuela, Fernando Henrique Cardoso, das Energieprojekt vertraglich abgesegnet. Es soll Strom vom Guri-Damm im Südosten Venezuelas in den brasilianischen Bundesstaat Roraima im Norden des Landes liefern. Umweltschützer befürchten neben den Schäden durch die Bauarbeiten in den betroffenen Gebieten auch Bergbau- und Abholzungsprojekte, die als Folge der Energieversorgung möglich werden.
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