■ Antisemitismus: Deutschland 1992
26./27.9.92: Ein Gedenkstein zur Mahnung an die Reichspogromnacht im Jahre 1938 wird in Cottbus auf einem ehemaligen jüdischen Friedhof umgestoßen.
30.9.92: Im thüringischen Nordhausen wird der Gedenkstein für die Opfer des Holocaust von Unbekannten geschändet.
2.10.92: Auf dem Steigfriedhof in Bad Cannstatt bei Stuttgart werden sieben jüdische Gräber mit Hakenkreuzen beschmiert. Zwei Jahre zuvor war der jüdische Friedhof im benachbarten Stadtteil Steinhaldenfeld verwüstet worden.
3.10.92: Neonazis schänden in Strausberg bei Berlin einen jüdischen Friedhof.
3./4.10.92: Der Sitz des Vereins zur Förderung von ImmigrantInnen aus der Sowjetunion im Berliner Bezirk Lichtenberg wird überfallen und Einrichtungsgegenstände werden zertrümmert.
3./4.10.92: Der jüdische Friedhof in Dortmund wird verwüstet.
7.10.92 Auf dem Karlsruher Hauptfriedhof schänden zwei Männer im Alter von 21 und 24 Jahren 15 jüdische Gräber durch antisemitische Parolen.
18.10.92: In Berlin-Marzahn stürmen 15 Skinheads ein Wohnheim, in dem jüdische Einwanderer leben. Fensterscheiben gehen zu Bruch.
21.10.92: Brandanschlag auf das Krematorium der Ravensbrücker KZ-Gedenkstätte. Erst nach mehreren Tagen erfährt die Öffentlichkeit von dem Anschlag.
24.10.92 (ca.): Friedhof des ehemaligen Konzentrationslagers Birnau am Bodensee geschändet.
24.10.92: Grabschändung auf dem Gelände einer KZ-Gedenkstätte bei Überlingen am Bodensee.
30.10.92: Auf einem israelitischen Friedhof in Stuttgart werden sieben Grabmale mit Nazi-Symbolen und -Parolen besprüht.
3.11.92: Auf dem jüdischen Friedhof in Wuppertal-Barmen werden 90 Grabstätten teilweise schwer beschädigt.
4.11.92: Auf dem jüdischen Friedhof in Michelstadt/Odenwald werden zwölf Grabsteine umgeworfen.
8.11.92: In Frankfurt am Main werden acht jüdische Grabstellen verwüstet.
8.11.92: Mauer des neuen jüdischen Friedhofes in Leipzig mit dem Worte „Betteljude stirb“ und einem Hakenkreuz beschmiert.
Fortsetzung auf Seite 4
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