Anschlagsserie im Irak: Mehr als 60 Tote in drei Tagen

Bei einem Anschlag der IS-Miliz sind in Samarra mindestens drei Polizisten getötet worden. In den vergangenen Tagen starben bereits dutzende Menschen.

Menschen stehen um einen ausgebrannten Bus

Tatort eines Bombenanschlags in Bagdad am Montag Foto: ap

BAGDAD afp/rtr | Bei einem Anschlag der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) auf eine Polizeistation im Irak sind mindestens drei Sicherheitskräfte getötet worden. Vier Bewaffnete mit Sprengstoffwesten stürmten die Wache in Samarra am Montagabend, wie Vertreter der Sicherheitsbehörden in der Provinz Salaheddin am Dienstag mitteilten. Die Angreifer verschanzten sich demnach in der Wache, die daraufhin von Sicherheitskräften umstellt wurde.

Die Gefechte dauerten den Angaben zufolge mehrere Stunden und waren erst nach Mitternacht beendet. Alle vier Angreifer und drei Polizisten seien dabei getötet worden, sagte ein Polizeivertreter aus Samarra. Die Behörden in der Stadt ordneten eine Ausgangssperre an, die erst am Dienstagmorgen aufgehoben wurde. Zu dem Anschlag bekannte sich der IS über sein Propaganda-Sprachrohr Amaq.

Zuvor waren beim Selbstmordanschlag eines Kämpfers der Islamisten-Miliz IS in Bagdad 24 Menschen getötet worden. Insgesamt kamen in der Hauptstadt in den vergangenen drei Tagen mehr als 60 Menschen bei Bombenanschlägen ums Leben.

Die sunnitische IS-Miliz wird seit Wochen von den Regierungstruppen in ihrer letzten verbliebenen irakischen Hochburg Mossul in die Enge getrieben. Dies hindert die Dschihadistengruppe jedoch nicht daran, in der Hauptstadt Bagdad und anderen Städten immer wieder Anschläge auf Zivilisten zu verüben. Opfer sind häufig schiitische Muslime, sie sind den sunnitischen IS-Kämpfern verhasst.

Samarra liegt rund 110 Kilometer nördlich von Bagdad. In der Stadt liegt ein wichtiger schiitischer Schrein. Ein Bombenschlag auf das Heiligtum hatte 2006 einen blutigen Konfessionskrieg zwischen Sunniten und Schiiten ausgelöst, bei dem zehntausende Menschen getötet wurden.

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