Anschlag in Tel Aviv: Verdächtige festgenommen
Nach dem Sprengstoffanschlag in Israel sind nun mehrere Verdächtige festgenommen worden. Die Hamas wirft Israel unterdessen eine Verletzung der Waffenruhe vor.
JERUSALEM rtr/dpa | Die israelischen Behörden haben mehrere Verdächtige im Zusammenhang mit dem Anschlag auf einen Bus in Tel Aviv festgenommen. Darunter befinde sich ein Araber mit israelischer Staatsbürgerschaft, der den Sprengsatz in dem Bus platziert haben soll, teilte die Polizei mit. Unterdessen wirft die Hamas Israel eine Verletzung der Waffenruhe vor, die am Mittwochabend in Kraft getreten war.
Außerdem seien mehrere Palästinenser mit Verbindungen zur radikal-islamischen Hamas und zu der militanten Gruppe Islamischer Dschihad im besetzten Westjordanland in Gewahrsam genommen worden. Ihnen wird vorgeworfen, den Hauptverdächtigen rekrutiert zu haben, um den Anschlag auszuführen. Ein Polizeisprecher ergänzte, die Ermittlungen liefen noch und es sei mit weiteren Festnahmen zu rechnen.
Bei dem Bombenanschlag am Mittwoch waren 15 Menschen verletzt worden. Dennoch stimmten Israel und die Hamas nur wenige Stunden später einer Waffenruhe nach acht Tagen heftiger Kämpfe zwischen beiden Seiten zu.
Nach Angaben aus Gaza-Stadt ist seitdem bei Protesten am Grenzzaun des Gazastreifens zu Israel ein Mensch erschossen worden. Weitere 25 Palästinenser seien durch israelisches Feuer verletzt worden, teilte der Sprecher des Gesundheitsministeriums der Enklave am Mittelmeer, Aschraf al-Kedra, am Freitag mit.
Das israelische Militär betonte, seit dem Vortag habe es Unruhen mit mehreren hundert Palästinensern an dem Zaun gegeben. Einige hätten Löcher in die Absperrung geschnitten und seien auf israelisches Gebiet vorgedrungen. Sie seien festgenommen worden. Die Soldaten hätten jedoch nur Warnschüsse in die Luft abgegeben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!