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Anschlag in JerusalemLeerstehende Moschee angesteckt

In Jerusalem ist eine Moschee angezündet worden. Vermutlich waren die Täter jüdische Extremisten, darauf weisen Schmierereien an den Wänden der Moschee hin.

"Ein guter Araber ist ein toter Araber" haben die Brandstifter an die Moschee in Jerusalem geschrieben. Bild: reuters

JERUSALEM dpa | Mutmaßliche jüdische Extremisten haben in Jerusalem eine leerstehende Moschee in Brand gesetzt. Polizeisprecher Mickey Rosenfeld sagte am Mittwoch, in einem Raum sei in der Nacht Feuer gelegt worden.

Die Täter hätten auch Slogans in hebräischer Sprache an die Wand geschmiert. Die Moschee im westlichen Teil der Stadt sei zuletzt nicht in Gebrauch gewesen. Die Polizei fahnde nun nach den Tätern.

Einer der Slogans an der Wand lautete "Preisschild". Rechtsextreme jüdische Aktivisten verwenden diesen Ausdruck, wenn sie sich für Einsätze der israelischen Regierung gegen nicht genehmigte Siedler-Außenposten im Westjordanland rächen.

In den vergangenen Monaten war es mehrfach zu Anschlägen auf Moscheen im Westjordanland sowie im Norden Israels gekommen. Der Bürgermeister von Jerusalem, Nir Barkat, verurteilte die Tat in Jerusalem am Mittwoch. Man werde "null Toleranz" gegen solche Vorfälle zeigen.

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5 Kommentare

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  • E
    end.the.occupation

    Am folgenden Tag haben Siedler eine Moschee in Burqua, nahe Ramallah, in Brand gesetzt - nicht ohne das obligatorische 'Tod den Arabern!' drauf zu schmieren:

     

    Jewish settlers set fire to mosque, defy Netanyahu

    http://uk.news.yahoo.com/jewish-settlers-set-fire-mosque-defy-netanyahu-185519828.html

     

    Solche Privat-Initiativen werden in der einzigen jüdischen Demokratie des Nahen Ostens natürlich nicht gern gesehen. Richtig gemacht hat es das Militär in Khirbet Yarza, Ende November, in der Westbank. Dort wurde die Moschee wg. fehlender Baugenehmigungen von Anbauten abgerissen:

     

    Residents: Mosque, other structures demolished in Palestinian village

    http://articles.cnn.com/2010-11-25/world/mideast.village.demolitions_1_palestinian-village-mosque-israelis?_s=PM:WORLD

  • JD
    jemand der in israel lebt

    @ Günther Friedlich:

     

    1: Richtig

    2: entweder hast du keine Ahnung oder luegst du

    3: auch Richtig

    4: die lezten zwei zeilen von Riga sind zu 100% wahr.

  • GF
    Günther Friedlich

    @Riga:

    1, Die Moschee steht nicht in Ostjerusalem, sondern im einwandfrei israelischen Teil in Westjerusalem.

    2. Die Israeli werden die Täter suchen und mit Nulltoleranz bestrafen, da sie von ihren religiösen Ultras selber die Nase voll haben.

    3. Unter jordanischer Herrschaft wurden bis zum israelischen Sieg von 1967 die heiligsten jüdischen Plätze vor der Klagemauer als Latrinen eingerichtet.

    4. Die Gedanken von Herrn Riga sind leider rassistisch geprägt, ohne dass er über die Vorgänge genau Bescheid weiss.

  • S
    Senckbley

    >>Josef Riga: „Ich denke, die Stadtverwaltung des widerrechtlich annektierten Ost-Jerusalem will die Moscheen einfach geordnet selbst abreissen, ..“

     

    Wofür Sie sicherlich Beweise haben.

     

    Als zwischen 1948 und 1967 die Altstadt Jerusalems von Jordanien besetzt gehalten wurde, sind übrigens alle dortigen Synagogen zerstört worden. Der jordanische Kommandeur hat noch geprahlt, daß er die jüdische Präsenz in Jerusalem für immer beendet habe.

    Wie man sich doch täuschen kann.

  • JR
    Josef Riga

    So, so, der Jerusalemer Bürgermeister will "null Toleranz" gegen solche Vorfälle zeigen? Ich denke, die Stadtverwaltung des widerrechtlich annektierten Ost-Jerusalem will die Moscheen einfach geordnet selbst abreissen, statt sie von siedlerischen Feuerteufeln anzünden zu lassen. Alles muss schließlich seine Ordnung haben. Keine Baugenehmigungen für Araber, alles verfallen lassen, dann abreissen und Juden preiswert verkaufen. so wirds gemacht!