Anschlag in Afghanistan: Mitglied des Friedensrates ermordet
Rückschlag für den Friedensprozess in Afghanistan: Arsala Rahmani, ranghohes Mitglied des für die Friedensgespräche mit den Taliban zuständigen Hohen Friedensrats, ist erschossen worden.
KABUL dpa/afp| Acht Monate nach dem Mord an Ex-Präsident Burhanuddin Rabbani ist erneut ein hochrangiges Mitglied des Hohen Friedensrates in Afghanistan getötet worden. Arsala Rahmani sei am Sonntag in Kabul erschossen worden, sagte ein Mitarbeiter des Hohen Friedensrates, der anonym bleiben wollte.
Laut eines Sicherheitsbeamten wurde Rahmani aus einem fahrenden Wagen aus erschossen. Rahmani stand dem Ratskomitee für Taliban-Gefangene vor. Aus Sicherheitskreisen hieß es weiter, die Tat werde untersucht.
Im vergangenen September war Rabbani, der der Vorsitzende des Hohen Friedensrates war, bei einem Selbstmordanschlag in seiner Residenz in Kabul ermordet worden. Er war von Präsident Hamid Karsai beauftragt gewesen, eine Aussöhnung mit den Taliban herbeizuführen. Im vergangenen Monat hatte Karsai Rabbanis Sohn Salahuddin Rabbani zum Nachfolger an der Spitze des Friedensrates ernannt.
Burhanuddin Rabbanis Ermordung war ein schwerer Rückschlag für den von Karsai und vom Westen angestrebten Friedensprozess in Afghanistan. Der Prozess soll die Eskalation der Gewalt stoppen und den Konflikt langfristig beenden. Bislang zeigen die Bemühungen um eine Aussöhnung mit den Aufständischen keine Erfolge.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!