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Anna Klöpper gibt Praxistipps für den nächsten ElternabendNutzen Sie nicht den E-Mail-Verteiler!

Und, hatten Sie Ihren schon? Ich hatte meinen am Dienstag: den Elternabend zum Schuljahresstart. Noch unter dem Eindruck dieser traditionellen Zusammenkunft stehend, eine Handreichung: drei Situationen auf dem Elternabend und wie ich sie löse, ohne mich zu blamieren und meinen Mitmenschen zu sehr auf die Nerven zu fallen.

1. Die Wahl der Elternvertreter. Sie wollen dieses Amt, unbedingt? Seien Sie unbesorgt: Sie werden der/die Einzige sein. Es gibt also überhaupt keinen Grund, Ihren vorbereiteten Lebenslauf zu referieren. Sie müssen sich auch wirklich nicht dafür entschuldigen, dass Sie Zeit oder gar Lust haben, den elterlichen E-Mail-Verteiler zu aktualisieren, oder Bock drauf haben, bei Doodle der Administrator zu sein. Wenn Sie die Hand heben, werden Sie gewählt. Es gibt deshalb auch überhaupt keinen Grund für eine Antrittsrede. Oder eine Dankesrede. Sagen Sie einfach nichts, beginnen Sie mit der Arbeit am E-Mail-Verteiler. Nutzen Sie ihn bitte nicht zu häufig.

2. Die offene Fragerunde. Der offizielle Teil ist vorbei. Es wird wieder einen Sponsorenlauf geben. Es wird wieder eine Klassenkasse geben. Es wird wieder ein Weihnachtsbasteln geben. Bei Kopflausbefall rufen Sie bis 7.30 Uhr im Sekretariat an. „Haben Sie noch Fragen?“, wird die Klassenlehrerin dann fragen. Und nun denken Sie bitte gut nach. Haben Sie wirklich eine Frage? Sie haben nämlich keine Frage, wenn Sie Hausaufgaben grundsätzlich kritisch gegenüberstehen. Dann wechseln Sie die Schule. Sie haben auch keine Frage, wenn es sie umtreibt, dass Ihrem Kind der Blumenkohl in der Mensa immer zu weich gekocht ist. Dann haben Sie ein Anliegen, für das sich die ElternvertreterIn gerne beim Mensakoch einsetzt. Sprechen Sie sie persönlich an. Nutzen Sie nicht den E-Mail-Verteiler.

3. Die Verlängerung. „Gut, dann wünsche ich allen Eltern noch einen schönen Abend.“ Aber Halt, Sie hatten da doch noch 25-mal diesen wirklich interessanten Artikel ausgedruckt, „für alle zum Mitnehmen“: Thema: „Wie halte ich es mit dem Taschengeld“. Auf die Idee, dass Ihre Probleme nicht die Probleme ihrer Mitmenschen sein müssen, sind Sie noch überhaupt nicht gekommen.

Sie haben gar keine Kinder? Da sehen Sie mal, was Ihnen alles entgeht. Foto: dpa

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