: Angepaßte Grüne
■ betr.: „Dicke Luft bei den Grü nen“, „Grün ist der Streit...“, taz vom 24. und 25.3. 98
Daß Ihr und die grüne Prominenz plötzlich Autos und Flugreisen so geil findet, hat mich doch sehr erschreckt.
So mußte ich mit Verwunderung einige Stellungnahmen von bedeutenden Grünen lesen. Herr Trittin äußerte sich zum Beispiel so: Da er schon kein Wochenende mache, könne er doch wenigstens zweimal im Jahr in den Urlaub fliegen. Oder Frau Beck, die, wie in der taz Bremen zu lesen war, stolz darauf ist, über Ostern auf die Kanarischen Inseln zu fliegen. Ist ja auch praktisch um die Ecke. Und schließlich, sie hat es sich verdient, weil auch sie wahrscheinlich eine 80-Stunden-Woche hat, weil auch sie eine so bedeutende Politikerin ist... Halten sich diese Herrschaften eigentlich für so unentbehrlich, daß sie für die Partei auf ihr Privatleben verzichten müssen? Diese Antworten hätte ich eher von CDU/SPD-Leuten oder von Besserverdienenden erwartet.
[...] Mit derart angepaßten Leuten, mit einem derart angepaßten Denken wird man nichts ändern und werden keine notwendigen Anpassungen an die veränderten Realitäten erfolgen können. Wer nicht anders denkt und fühlt als die anderen bedeutenden Führungskräfte und Riesenstaatsmänner, wird bestenfalls kosmetische Änderungen zustande bringen. [...] Jens Niestroj, Rotenburg
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