■ Das Portrait: Andrea Hoops
Spitzen-Grüne Niedersachsens Foto: Schmidt/Novum
Vor vier Jahren war die Grüne mit Abstand jüngste Abgeordnete des niedersächsischen Landtages, nun ist sie die jüngste Spitzenkandidatin im niedersächsischen Wahlkampf – und die einzige Frau unter den Erstplazierten der vier Landtagsparteien. Doch anders als jener stets betont jugendliche Mitbewerber von der CDU macht die 32jährige Andrea Hoops kein Aufhebens von ihrem Alter. Schon mit 16 Jahren hat die Spitzenkandidatin der niedersächsischen Grünen ihre ersten politischen Erfahrungen gesammelt – in einer „Bürgerinitiative rund ums Lichtenmoor“, die gegen ein geplantes nukleares Entsorgungszentrum kämpfte.
Zu Hause ist die Diplompädagogin in Walsrode, in der Nachbarschaft einer Außenfeuerstellung des größten Truppenübungsplatzes in der Republik, und sie engagierte sich in Frauengruppen ebenso wie in Bürgerinitiativen, die den Lärm der Geschütze und Bombenabwürfe nicht länger hinnehmen wollten. „Ich bin in den neuen sozialen Bewegungen groß geworden“, sagt die großgewachsene Landtagsabgeordnete von sich selbst.
Skeptisch und mit geringen Erwartungen ist sie einst in das Landesparlament eingezogen – und war überrascht, „wieviel man doch bewegen konnte“, gerade auch in der Frauenpolitik oder etwa bei der inneren Reform der Hochschulen. Besonders auf den Gebieten Friedens-, Hochschul- und Frauenpolitik hat sie sich im Landtag profilieren können. Und will natürlich, daß Niedersachsen nach der Wahl wieder rot- grün regiert wird. Doch sie sagt ebenso, daß es „für Erfolge in den großen politischen Themen auch immer die Kraft außerparlamentarischer Bewegungen braucht“.
Mittlerweile ist die grüne Spitzenfrau längst Profi auf dem politischen Parkett und faßt ihre Konkurrenten keineswegs mit Samthandschuhen an. Regelmäßig bekommt bei ihren Wahlkampfauftritten der niedersächsische Ministerpräsident Schröder sein Fett. Der bewege sich immer mehr nach rechts, verabschiede sich immer mehr von ökologischen und sozialen Reformen, sagt Andrea Hoops, und schlußfolgert, ganz Wahlkämpferin der Grünen: „Für ein rot-grünes Reformprojekt in Niedersachsen, das diesen Namen weiterhin verdient, müssen die Grünen am 13. März stark werden.“ Jürgen Voges
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