Analyse des Schweizer Referendums: Frauen stimmten gegen Minarette
Ausschlaggebend für die Mehrheit gegen Minarette in der Schweiz war laut Forschern die Zustimmung von linksgerichteten Frauen. Sie wollten ein Zeichen gegen eine autoritäre Kultur setzen.
Nach der völlig überraschenden Mehrheit von 57,2 Prozent für ein Minarettverbot in der Schweiz stellt sich die Frage, wer diejenigen waren, die am Sonntag für das Referendum gestimmt haben. Statistisch nachweisbar ist ein starkes Stadt-Land-Gefälle zwischen GegnerInnen und Befürworterinnen. Und wie bei ähnlichen Abstimmungen in den Niederlanden und Belgien fand die Verbotsinitiative dort am stärksten Unterstützung, wo die wenigsten oder keine der rund 380.000 Schweizer MuslimInnen leben.
Die größte Zustimmung erhielt die Verbotsinitiative in den rein oder überwiegend ländlichen Kantonen. An der Spitze mit über 71 Prozent liegt der Kanton Appenzell-Innerrhoden. In allen Großstädten des Landes, in denen über 90 Prozent der MuslimInnen leben, wurde das Minarettverbot abgelehnt. Am deutlichsten mit fast 60 Prozent im Stadtkanton Genf, wo eine der vier Schweizer Moscheen mit Minarett steht. Deutlich war die Ablehnung auch an den beiden Minarettstandorten Zürich und Winterthur. Der einzige Minarettstandort mit einer Mehrheit für das Verbot war die ländliche Kleinstadt Wangen bei Olten.
Ausschlaggebend für die landesweite Mehrheit war - ebenfalls ähnlich wie in den Niederlanden und Belgien - nach Überzeugung der beiden PolitologInnen Regula Stämpli und Michael Hermann die hohe Zustimmung von Frauen, die sich als Feministinnen und als links verstehen und zum Teil bei den Grünen oder der Sozialdemokratischen Partei aktiv sind. "Diese Frauen wollten ein Zeichen setzen gegen eine Kultur, die sie als autoritär, machohaft und aggressiv empfinden", erklärt Hermann. Sie verbänden mit dem Islam vor allem Burka, Scharia, "Ehrenmorde" und andere Formen der Unterdrückung von Frauen.
Zwar spielten diese Aspekte bislang in der Schweiz keine Rolle. Hier sind die Muslime besser integriert als in jedem anderen europäischen Land. Doch das hinderte viele linke und feministische Frauen nicht an der Zustimmung zum Minarettverbot. Ebenso wenig wie die Doppelmoral der Verbotsinitiatoren, der rechtspopulistischen Parteien SVP und EDU, die in ihren Parteiprogrammen ein rückständiges Frauenbild propagieren.
Ein Teil der VerbotsbefürworterInnen aus dem linken Lager legte am Abstimmungssonntag aus persönlichen oder taktischen Gründen ein "Ja" in die Urne in der durch alle Umfragen genährten sicheren Erwartung, dass die Initiative landesweit keine Mehrheit erhalten werde. Und bei den Umfragen vor der Abstimmung, die zumeist nicht anonym, sondern telefonisch durchgeführt wurden, gaben sie an, mit "Nein" stimmen zu wollen. Das ist einer der wesentlichen Gründe, warum der Schweizer Umfrageguru Claude Longchamps so weit danebenlag wie nie zuvor. In seiner letzten, zwei Wochen vor der Abstimmung für das Schweizer Fernsehen durchgeführten Befragung prognostizierte Longchamps eine Zustimmung zum Minarettverbot von lediglich 37 Prozent.
Leser*innenkommentare
derda
Gast
@wütend
du hast schon ne seltsame einstellung.
"Einige Vertreter des Islams mit viel Einfluss sind faschistoid."
ok was willst du damit aussagen??
als ob das bei der evangelischen, der katolischen, der jüdischen oder irgenteiner anderen glaubensrichtung nicht so wäre.
da kann man den islam jetzt wirklich nicht so heraus nehmen.
und als historiker sollte dir vielleicht mal in den sinn kommen, das die oft grausamen ausprägung einer, in diesem fall, glaubensrichtung, am meisten mit den lebensumständen zu tuhen haben.
ich denke nicht das wenn eines der islamistischen länder christlich wären, das irgenetwas viel anderster wäre.
Wütend
Gast
@Wolfgang
Nein, lieber Wolfgang, ich werde nicht von der Kirche bezahlt und hänge keiner Ideologie, egal welcher Art, an. Den Namen "wütend" habe ich aus meiner Aufregung heraus gewählt, dass man hier Sachen liest, die eigentlich nicht von aufgeklärten Mitteleuropäern stammen können. Das meiste ist entweder extrem links oder aber extrem rechts - vor allem undemokratisch und totalitär!Vor allem nervt mich dieser permanente Halbwissen-Vergleich Christentum-Islam. Ich bin Historiker, ich weiß also wohl um die Verbrechen, die im Namen der Kirche begangen worden sind. Aber man kann nicht ernsthaft die Gewalt einiger islamischer Kräfte heute dadurch zu relativieren versuchen, dass man Hexenverbrennungen oder Kreuzzüge anführt. Das ist völlig unwissenschaftlicher dümmlicher linker Populismus! Das ist fast wie: "Hitler war nicht so schlimm, Stalin hat mehr Leute umgebracht!" (eine dumme Argumentation, aber wenigstens stammen beide Diktatoren aus EINER Zeit) Das Ermächtigungsgesetz 1933 wurde mit Unterstützung der Schwarzen auf den Weg gebracht, das ist richtig. Allerdings darf nicht vergessen werden (und das tun leider ALLE Hobbyhistoriker), wie der damalige Zeitgeist war, so dass man das (falsche) Verhalten des Zentrums einer damals verbreiteten Angst vor links zurechenen muss. Vergleichbar mit der heutigen hysterischen Angst vor rechts, nur noch heftiger. Das kirchenfeindliche NS-Regime hat das Zentrum jedenfalls NICHT belohnt. Aber selbst die Ereignisse von 1933 sind im Vergleich zu den Problemen der Gegegnwart olle Kammellen. Einige Vertreter des Islams mit viel Einfluss sind faschistoid. Nicht wegen Hexenverbrennungen, nicht wegen Kreuzzügen oder 1933! Unvorstellbar, mal nicht als deutsches Christenschwein für das Unglück der Welt verantwortlich zu sein, was?
Feministinnen-sind-doof-wie-20-Meter-Feldweg
Gast
Linke Feministinnen? Multikulti? Karneval der Kulturen? Paßt irgendwie zusammen, gell? Warum hört die Toleranz bei den Türmchen auf?
Dominante Macho-Männer nur im Urlaub in Kenia?
Feministische Lebenslüge die xte?
Zuhause nen bisserl Progromstimmung gegen Moslems mit Alice entfachen. So ist auch jede Nicht-Muslima Opferin...
Pjöngjang
Gast
@Markus
"Basisdemokratie ist schön und gut, erfordert aber maximal urteilsfähige, intellektuell fähige, gebildete und kritische Wähler, und die scheint weder die Schweiz noch ein anderes Land zu haben."
Ich nehme mal an, dass du, Markus, dich zu den erwähnten maximal Urteilsfähigen, intellektuell Fähigen, Gebildeten und Kritischen zählst, welchen das Stimm - und Wahlrecht eigentlich vorbehalten sein sollte.
Es ist dies der altbekannte elitäre Standesdünkel der Scheindemokraten, die genau so lange demokratische Entscheide gutheissen, solange sie auf der Gewinnerseite stehen.
Ich habe gegen die Minarettinitiative gestimmt und bedaure den Entscheid. Allerdings werde ich nicht akzeptieren, wenn versucht wird, den Entscheid nachträglich via Strassburg auszuhebeln.
Welcher Art ist eine Demokratie, in welcher das Volk nicht darüber entscheiden kann, ob Türmchen gebaut werden oder nicht ?
In der EU scheinen sich die Bürger damit abgefunden zu haben, in einer Scheindemokratie zu leben, wo eine selbsternannte Elite für sich in Anspruch nimmt, die besseren Entscheide fällen zu können.
Das Schweizer Politmodell, das weitgehende Mitbestimmungsrechte des Bürgers mittels Initiativrecht und Referendum vorsieht, ist ein ständiges Ärgernis für die EU - Polit-und Bürokrateneliten. Da kommt das Ja zur Minarettinitiative gerade recht, liefert es den Scheindemokraten doch willkommene Munition gegen direktdemokratische Entscheidungsmechanismen.
Seht her, das Volk ist zu dumm, es muss bevormundet werden.
Dem schweizerischen Bundesrat empfehle ich, der sich in aller Welt für sein Volk entschuldigt, empfehle ich, sich dem deutschen Bürger als Regierung anzudienen. Die sind sich nämlich gewohnt, nicht mitbestimmen zu dürfen.
Güldal
Gast
Durften die Frauen überhaupt abstimmen?
Weniger als 50% Beteiligung deutet eine andere Möglichkeit.
Soeren
Gast
Sorry liebe taz, aber die Auswahl des Fotos ist völlig daneben und entspricht eher Bild-Zeitungs-Niveau. Es wird damit bewusst der Eindruck vermittelt, als dass das Minarett den Kirchturm überragt. Tatsächlich aber ist die Lienfrauenkirche fast doppelt soch hoch!! Also was soll sowas??
Viele Grüße
Sören
Jack
Gast
@ Olivia:
"ich habe im übrigen auch mit "Ja" gestimmt, eben weil ich FUER die moderaten Musliminnen in meinem Freundeskreis bin, die immer mehr von konservativ-islamischen Mitbürgern/Nachbarn/Mitschülern unter Druck gesetzt werden. Weil ich für meine schwulen Freunde bin, die in der Schule von muslimischen Jungs als Schwuchteln verprügelt werden. Und weil ich für die Lehrerinnen bin, die von den Vätern ihrer Zöglinge bedroht wurden (da gab es in meinem eigenen Umfeld zig Fälle)."
Das mag ja alles sein, aber was hat das mit Minaretten zu tun? Wenn ich gegen christlichen Fundamentalismus bin, muss ich dann auch gegen Kirchtürme, Kruzifixe usw. sein?
was soll das theater
Gast
Ihren Kommentar hier eingebenman kann bei einem wahlergebniss von 57% für ein verbot, bei einer insgesamten wahlbeteiligung von 54% nicht von einer demokratischen Mehrheit des volkes sprechen!
der einzigste richtige demokratische umgang mit diesem kritischem thema, wäre eine erneute abstimmung.
als irland nein zum eu-vertrag gestimmt hat, war die dewiese sofort: "das meinten die nicht wirklich so... wir lassen nochmal abstimmen"
bei diesem sehr heiklen thema hingegen wird sofort eine öffentlich provokativ geführte diskussion angestachelt, man braucht sich ja nur mal die vielzahl der artikel die sich damit befassen hier anschauen. anstatt mal jemand auf die offensichtlichen verhältnisse hinweist.
und das bei diesem kritischen thema, wo die verhältnisse doch sehr eindeutig sind:
nur knapp die hälfte der befölkerung hat überhaupt abgestimmt, davon hat wiederum gut die hälfte der wähler für ein verbot gestimmt. die meinung des wahlergebnisses vertreten also rund ein viertel der bevölkerung.
wenn dann reichliche kritik aus den eigenen reihen zu diesem ergebniss kommt, ist das einzigst sinnvolle was man machen kann, diese wahl zu wiederholen.
Dr. Dietmar Moews
Gast
Danke, liebe Taz, für die Beachtung der Piraten. Besonders der indirekte Hinweis, dass die Piraten zu einem großen Thema, wie hier, zu den politisch wirkenden Religionen, keine Position bekanntgeben kann, ruft nach Selbstbesinnung und Aktivierung,
aber:
Der innerpiratische Handlungsstil und die folkloristische soziale Kompetenz vieler Wohlfühlpiraten erzeugen bislang ein Klima der sozio-geistigen Lähmung der Piratenpartei-Öffentlichkeit. Wir arbeiten daran, Dieses, Schritt für Schritt, zunächst zu verstehen
und dann zu verbessern.
Ich hatte mir als Pirat erlaubt, auf John Rawls
hinzuweisen, dessen These: Das größte weltpolitische Problem liegt in der Ungeduld und Intoleranz der Religionen. Scheint in der Minarett-Volksabstimmung auf.
http://www.youtube.com/watch?v=35qSdpGZkXY
und noch
http://www.youtube.com/Best... •
In anderen europäischen Staaten wünschen
sich viele Bürger die Volksinitiative, wie die
Lissabon-Kautele §11 neuerdings vorsieht.
Die Minarett-Piraten wünschen sich das
ebenfalls.
Aus Sicht einer empirischen Soziologie müssen wir uns zunächst über Symbolik
und psychologische Interpretationen hinweg,
an die äußeren politischen Tatsachen halten:
Das ist die Volksabstimmung der Schweizer gegen
Minarette, die Moscheen, die darin auch organisierten fundamentalistischen weltlichen Ansprüche des moslemischen Glaubens, die
der Schweizer Verfassung wie z. B. auch dem deutschen GG, zuwiderlaufen.
Dass sich ein Piraten-Bundesvorstandsmitglied unabgestimmt zur Minarettabstimmung artikuliert, dazu noch mit symbolischen Interpretationen hantiert, scheint mir sowohl zulässig wie ungeschickt. (Es ist ihm zweifellos klar, dass nicht seine konkrete Meinung allgemeines Interesse erweckt, denn er vertritt lediglich eine der beiden Ja oder Nein-Ströme - sondern die Tatsache, dass er noch Mitglied im Bundesvorstand ist, bildet die Eselsbrücke).
Die Piraten setzen ihn gewissermaßen
nachträglich noch ins bessere Licht, indem
sie sich mobartig über ihn stürzen (s. Hannah Arendt, 1945).
Dennoch ist es der rauhe Weg der Piratenpartei,
aus dem Schwarm ins selbstaufklärerische Licht
zu streben. Vielleicht wird dabei sogar noch
eine politologische Erklärung von Begriffen, wie Rechts und Links, herauskommen. Dass wir uns allein in simplem Sprachherrschaftsansprüchen ergehen (Boris Groys), sollte zumindest dem gegenseitigen Verstehen dienen. Momentan verwirrt es alle, die doch einfach nur an Gut und Böse denken - ich bin natürlich der Gute, das Andere des Anderen ... Das Eigene und das Andere?
schon mal gehört?
Dietmar Moews, Pirat aus Berlin
anke
Gast
Nun ja. Schuld am vernehmlichen Untergang des aufgeklärten Abendlandes sind sie wohl nicht, die Schweizer Feministinnen mit und ohne Binnen-I. Dazu dürften sie einfach zu wenige sein. Trotzdem drängt sich die Frage auf, ob nicht all jene, die sich "aus Prinzip" ein Minarett-Verbot in ihre Verfassung gewünscht haben, vielleicht auch selbst und/oder sogar gezielt die "Initiative" hätten ergreifen können. Auf der Straße, im Schwimmbad und auch überall sonst.
Offenbar konnten sie nicht. Sie mussten sich statt dessen irgendwelchen Männern anschließen, die sich an überkommenen Symbolen reiben. Und zu allem Überfluss haben sie sich auch noch solche Männer als Leitfiguren auserwählt, denen bei genauer Betrachtung schon an der Nasenspitze anzusehen ist, dass sie nur sehr bedingt links-feministisch ticken. Mit diesem erstaunlichen Phänomen sollte sich unbedingt der nächste Schweizer Psychologen-Kongresss befassen.
Der Unterschied zwischen rechten und linken, männlichen und weiblichen Herdentieren, schätze ich, ist wahrscheinlich doch eher graduell, nicht wesentlich. Mit dem differenzierten Selberdenken und dem aktiven Selberhandeln haben es die einen so wenig wie die anderen. Vertreten lassen sie sich hingegen gern. So lange sie nur im Gegenzug dafür den Schutz der Starken und der Vielen versprochen kriegen.
G. H. Pohl
Gast
@ Von roterbaron:
Sie haben sich größte Mühe gegeben, das Erscheinungsbild des Islam, so wie er sich uns darstellt, zu verfälschen und zu verharmlosen. Sehr durchsichtig.
Was im Koran steht, ist eine Sache, wer ihn wie anwendet – wer bestimmt das? Wie kommt es z.B. dazu, daß die „Gotteskrieger“ in Afghanistan die sattsam bekannten Grausamkeiten begehen? Sicherlich Zufall, oder?
Man kann noch Eines Draufsetzen: wenn eine Karikatur Mohammeds erscheint, sind Hunderttausende auf der Straße – natürlich Spontan und von niemanden dazu veranlaßt
( andere würden sagen „aufgehetzt“).
Werden aber Sunniten von Schiiten, ihren Glaubensbrüdern vor oder gar in Moscheen in die Luft gesprengt (anders herum geht’s ebenso), rührt sich nichts. Ist das nicht eigenartig, um es zurückhaltend auszudrücken.
Im übrigen habe ich geschrieben: „Das hat gar nichts mit dem einfachen Ali und seiner Ayshe zu tun, die friedlich ihr Leben gestalten wollen, sehr viel jedoch mit dem Machtanspruch der im Islam Herrschenden.“
Sie wissen wohl auch nicht, daß viel Muslime auch in Deutschland höchst unzufrieden sind und die Legitimation jenen absprechen, die sich als „Sprecher“ in den Vordergrund gestellt haben. Dennoch haben diese Leute erheblichen Einfluß.
Von Papst oder Ähnlichem habe ich nicht das geringste erwähnt, weil ich selbstverständlich weiß, das der Islam keine entsprechende Struktur hat.
Also woher kam bei Ihnen die „Erkenntnis“?
Wolfgang
Gast
@ "Wütend":
Dass sich ein (womöglich bezahlter?) Prophet einer christlichen Ideologie den Alias "Wütend" gibt, ist bemerkenswert. Denn allzu nächstenlieb waren der Dreißigjährige Krieg (Tötung der Hälfte der deutschen Bevölkerung; Vergewaltigungen), die Hexenverbrennung, die vielen Jahrhunderte antisemitischer Hetze von den Kanzeln und das schwarz-braune Ermächtigungsgesetz von 1933 nicht gerade.
Dass davon volksseelische Traumata übrig sind, die Sie mit Magersucht in Verbindung bringen, ist kein Wunder. Neben den Indianerinnen und Indianern, die fast völlig ausgerottet wurden, und den Araberinnen und Arabern haben gerade in Mitteleuropa die Menschen am allermeisten unter der sog. Nächstenliebe gelitten.
Daraus resultiert eine gesteigerte Sensibilität, wenn aus vielen Ländern des Nahen Ostens religiös begründete Gewalt (Bombenanschläge wie heute wieder in Mogadischu, millionenfach Frauenunterdrückung) durch die Medien bekannt wird. Es kommt die Befürchtung auf, dass sich auch hier in Europa religiöse Kriege wiederholen könnten.
Wer seine Denkungsart z.B. aufgeklärtermaßen an Leuten wie Kant, Marx, Darwin und Freud ausrichtet, wird die Probleme gar nicht haben, um die sich "Wütend" und andere meist berufliche Religionsvertreter (Frauen sind selten darunter) streiten, ob wie gestern verbal in der ARD ("Hart aber fair") oder gar andernorts durch Bombenattentate und Kriege.
Olivia
Gast
Im Vorfeld der Minarett Initiative habe ich mich mit vielen meiner türkischen Studienkollegen und Freunde unterhalten. Von denen geht kaum jemand in die Moschee und denen waren Minarette absolut egal. Die meisten Muslime in der Schweiz sind Aleviten und diese besuchen nur in Ausnahmefällen Moscheen und beten zuhause. Somit betrifft das Minarettverbot nur eine Minderheit der Muslime in der Schweiz, genau diese Minderheit ist es jedoch, die sich selbst im öffentlichen Leben segregiert.
Bevor in der Schweiz eine wirkliche Integration stattfinden kann, müssen die folgenden zwei Probleme gelöst werden:
- Aleviten, Sunniten, Shiiten, Wahhabiten als aktive islamische Strömungen in der Schweiz sind untereinander zerstritten und durch ihre fundamentalen Unterschiede selbst nicht in der Lage eine gemeinsame Linie zu finden. Somit gibt es nicht "den" Islam und auch nicht wirklich jemanden als Ansprechspartner, welche wirklich alle Muslime repräsentiert.
- Was genau bedeutet Integration? Für viele Muslime heisst Integration: unsichtbar leben, Deutschkurs besuchen. Das ist jedoch genau die falsche Taktik für die Schweiz!
Für den Schweizer heisst Integration aber wirklich Integration: d.h. das Ziel sollte sein, ein aktiver Teil der Schweizer Bevölkerung zu werden. Der islamische Kulturkreis ist generell sehr privat. Vieles spielt sich innerhalb der Familie ab, Kontakte ausserhalb zu knüpfen ist schwierig. Die Schweizer sind das genaue Gegenteil. Da die Familien sehr klein sind, haben Schweizer grosse Freundeskreise als Familienersatz. Man kennt sich, man grüsst sich, man hilft sich aus. Im Alltag sieht das so aus, dass Leute aller Länder friedlich zusammenleben, nur von den muslimischen Nachbarn kommt nichts. Ich möchte einen Aufruf starten, dass alle Schweizer Plätzchen für ihre muslimischen Nachbarn backen (ist das haram und unislamisch? wegen Advent und so)
Gut integriert ist, wer mitmacht! Der an den Elternabend der Schule geht! Der seine Kinder an Kindergeburtstage schickt! Dass die Kinder mit ins Skilager dürfen und in den Schwimmunterricht und dass die Eltern beim Einkaufen grüssen und ein Schwätzchen halten. Gut integriert ist, wer Freundschaft sucht und keinen Hass verbreitet. Ich versuche seit vier Jahren auf meine konservativen türkischen Nachbarn zuzugehen, zurück kommt nur Hass und ich wurde sogar schon angespuckt.
Auf Englisch sagt man: In Rome do as the Romans do! Als eingebürgerte Ausländerin orientalischer Herkunft war das für meine Familie immer absolut selbstverständlich, auch wenn man oft über den eigenen Schatten springen musste. Viele eingebürgerte Ausländer haben auch mit "Ja" gestimmt, da die gleichen Leute, welche Minarette fordern zu den nicht integrierbaren Ausländern gehören, welche alle anderen angepassten Ausländer jeglicher Herkunft schlecht dastehen lassen.
ich habe im übrigen auch mit "Ja" gestimmt, eben weil ich FUER die moderaten Musliminnen in meinem Freundeskreis bin, die immer mehr von konservativ-islamischen Mitbürgern/Nachbarn/Mitschülern unter Druck gesetzt werden. Weil ich für meine schwulen Freunde bin, die in der Schule von muslimischen Jungs als Schwuchteln verprügelt werden. Und weil ich für die Lehrerinnen bin, die von den Vätern ihrer Zöglinge bedroht wurden (da gab es in meinem eigenen Umfeld zig Fälle).
roterbaron
Gast
Herr Pohl? Sie haben keine Ahnung vom Islam.
Im Islam herscht niemand. Niemand hat die Macht ein Dogma für alle auszusprechen wie der Papst. Und kommen Sie mir nicht mit Irgendwelchen Muftis oder Imamen.
Selbst die Annerkanntesten Imame wissen, dass das was sie sagen nicht bindend ist. Keine Fatwa der Welt kann einen Molsem dazu zwingen irgendetwas zu tun was er für unrichtig hält.
Die meisten Leute die hier teilweise sogar höhnisch die schweizer Abstimmung zum Minarettverbot begrüßen, Haben alle den Islam voraugen wie dieser Menschenrecht mit Füßen tritt.
Ich stelle mir gerade vor ,das 1,6 Mrd Moslems alle Frauenhasser/Menschenrechtsverletzer/brutal/primitiv usw. sind. Das zumindest , so habe ich den Eindruck, glauben wohl tatsächlich die Meisten hier.
Im Übrigen genau wie Sie , dass belegen Sie mit ihrem "Wissen" welches sie hier offengelegt haben.
Komisch, dass wenn ich in diese Länder fahre nur ganz normale Menschen treffe. WO sind die Hassprediger und Terroristen, wär dochmal ne touristische Attraktion.
G. H. Pohl
Gast
@ Von Markus:
Man glaubt es nicht. Beschimpfung von Schweizer Wählern in übelster Weise, wollen Sie sich so als „Gutmensch“ profilieren? Sie schreiben u.a.: „Nachdem dem männlichen und weiblichem Schweizer Stimmvieh ("Wahlberechtigten") über einen längeren Zeitraum hinweg über alle Medienkanäle hinweg eine massive Islamophobie eingeredet wurde, stimmte besagtes Stimmvieh entsprechend ab.“
Denken Sie einmal über folgende – zweifellos willkürlich ausgesuchten - Beispiele nach: Frauen werden in Afghanistan getötet, weil sie Lehrerinnen oder Polizistinnen sind. Im Sudan wird ein Mädchen wegen unschicklicher Kleidung ausgepeitscht – und das nach einem Richterspruch. Im Iran werden nach richterlicher Entscheidung „Ehebrecher“ zu Tode gesteinigt, wobei die Frau die „Gnade“ hat, das Kind noch gebären zu dürfen. In Saudi Arabien werden Dieben die Hände amputiert und in Großbritannien erhebt man Machtanspruch, indem man gar dies Scharia einführen will, auf deren angeblicher Grundlage die o.a. Greueltaten begangen wurden.
Da kann ich nur sagen, da ist bei mir keine – wie Sie es nennen – „Islamophobie“, sonder blanke Wut über solche Vorgänge und als Atheist habe ich keinen Grund, Religionen generell und grundsätzlich als sinnvoll anzusehen.
Das hat gar nichts mit dem einfachen Ali und seiner Ayshe zu tun, die friedlich ihr Leben gestalten wollen, sehr viel jedoch mit dem Machtanspruch der im Islam Herrschenden.
Hanspeter Vögtli
Gast
In der Westschweiz, der francofonen Romandie, macht man gute Erfahrungen mit dem passiven Stimm- und Wahlrecht für Ausländer auf der Ebene der Kommunen.
In der Deutschschweiz hingegen existiert diese Form der Teilhabe am politischen Leben für Nichtschweizer kaum irgendwo. Da tut sich ein Mentalitätsgraben auf zwischen Deutsch- und Westschweiz.
Die Stadt Olten hat die Initiative hauchdünn abgelehnt und auch Solothurn darf sich rühmen, die Initiative verworfen zu haben. Immerhin.
Hier der Link zu den Resultaten der Volksabstimmung zur Minarettinitiative im Kanton Solothurn: http://www.so.ch/fileadmin/internet/sk/skrde/pdf/abstimmungen/2009/Report_Minarett.pdf
Das wäre doch die Riesenchance, dass zusammenwächst, was zusammengehört, wenn neue Stimmen sich bemerkbar machen könnten, welche die Welt mal aus Ihrer Optik erfahrbar machen könnten, als wenn die immer gleiche Käseglocke den Alpaufzug zum Gähnen bringt.
zoonpolitikon fan
Gast
Vieleicht hätte man jemand fragen sollen der sich mit der Analyse von Umfragen auskennt:
http://www.scienceblogs.de/zoonpolitikon/2009/12/minarettverbotsinititative-keine-analyse.php
Wütend
Gast
Helen, ich musste mich doch sehr über Ihren kampffeministischen Beitrag amüsieren. Wo doch überall Penisse sein sollen... :) Und natürlich tappen Sie in dieselbe Falle, wenns ums Christentum geht, wie die meisten "Kritiker". Nämlich dass es in der evangelischen Kirche sehr wohl Priesterinnen gibt. Die Oberchefin ist auch noch ne Frau. Und die ist gewiss nicht reaktionär und befürwortet auch keine Kreuzzüge. Also bitte nicht immer dieses alberne Christenbashing, um damit irgend ein verkorkstes Verständnis für andere Religionen zu zeigen. Wie ne Magersüchtige, die sich selbst hasst, hassen wir Deutsche es, Deutsche und dann auch noch mit christlicher Kultur zu sein. Tja, Pech gehabt. Aber Sie haben bestimmt viel Mitleid und Zuspruch, dass Sie in so einem schrecklichen Kulturkreis leben müssen. Pah, was sind da schon ein paar Beschneidungen und Steinigungen in islamistischen Gesellschaften dagegen? Sie wissen wirklich, was Leid ist, Sie arme entrechtete mitteleuropäische Wohlstandsfrau! Sie erwecken den Eindruck der ideologischen Verblendung, dabei sind Linke doch sooo gerne selbstständig denkende Freigeister, oder nicht? Übrigens: Der Hass auf die Kirche ist ebenso spezifisch für Neonazis. Man sieht also - links und rechts rücken im Extremen deutlich zusammen. Und wer so argumentiert ist moralisch eben NICHT BESSER! So, dann schnappen Sie mal vor lauter Empörung nach Luft und beschimpfen mich schön als deutschnationales Christenmachoschwein :) Das hilft sicher.
Markus
Gast
Ich nehme Bezug auf:
"Ausschlaggebend für die landesweite Mehrheit war - ebenfalls ähnlich wie in den Niederlanden und Belgien - nach Überzeugung der beiden PolitologInnen Regula Stämpli und Michael Hermann die hohe Zustimmung von Frauen, die sich als Feministinnen und als links verstehen und zum Teil bei den Grünen oder der Sozialdemokratischen Partei aktiv sind. "Diese Frauen wollten ein Zeichen setzen gegen eine Kultur, die sie als autoritär, machohaft und aggressiv empfinden", erklärt Hermann. Sie verbänden mit dem Islam vor allem Burka, Scharia, "Ehrenmorde" und andere Formen der Unterdrückung von Frauen. "
Folgender Zusatz fehlt:
Nachdem dem männlichen und weiblichem schweizer Stimmvieh ("Wahlberechtigten") über einen längeren Zeitraum hinweg über alle Medienkanäle hinweg eine massive Islamophobie eingeredet wurde, stimmte besagtes Stimmvieh entsprechend ab.
Jahrelang gab es kaum Probleme mit Muslimen in der Schweiz.
Dann plötzlich sind das alles Terroristen.
Es erinnert mich an den Fall von einem von Ghaddafis Söhnen, der in der Schweiz Hotelangestellte oder Hausangestellte (?, jedenfalls ziemlich weit unten in der Arbeitshierarchie angesiedelte Niedriglöhner) zusammengeschlagen hat.
Nachdem die schweizer Polizei ihn verhaftet hatte, legte Libyen Protest ein, zog Geld von Schweizer Banken ab und reichte einen Antrag auf Auflösung der Schweiz bei der UNO (? UN?) ein.
Ergebnis: besagter Prügelprinz wurde freigelassen - ohne Auflagen, versteht sich.
Auch das Wahlrecht für Frauen in der Schweiz wurde dank der Basisdemokratie in einigen Kantonen erst 1971 eingeführt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenstimmrecht_in_der_Schweiz
Basisdemokratie ist schön und gut, erfordert aber maximal urteilsfähige, intellektuell fähige, gebildete und kritische Wähler, und die scheint weder die Schweiz noch ein anderes Land zu haben.
Helen
Gast
@ Karl Glas: "was haben Minarette mit Frauen zu tun?"
Nichts - das ist gerade das Problem! Minarette sind wie Kirchtürme nach Sigmund Freud in psychologischer Hinsicht Penissymbole.
Entsprechend gibt es in islamischen und vielen christlichen Kultgemeinden nur Priester, aber keine Priesterinnen. Somit sind Minarette und Türme entsprechender Christentempel Ausdruck von Frauenfeindlichkeit. Und diese widerspricht der Verfassung und den Menschenrechten.
Insofern sind solche Männer bevorzugenden Organsationen eigentlich verboten, auch ohne besondere Volksabstimmung. Da gibt es noch viel zu entwickeln und abzuwickeln! Eine erste Anregung:
Wenn eine Moschee zwei Kuppeln hätte, wäre das ein Symbol der weiblichen Brust und würde das Minarett kompensieren und legitimieren. Freilich nur, wenn es darin auch Priesterinnen und Frauen mit gleichem Stimmrecht im Vereinsvorstand gibt.
Bassgi
Gast
Hallo zusammen, ich bin Schweizer Stimmbürger und habe ein JA plaziert. Ich denke es war sicher auch eine Stimme gegen die Politelite in Bern, welche sich nicht unbedingt so einsetzt wie sie dies als gewählte Volksvertreter sollte. Sprich, Integration der Ausländer mit nichtabendländischem Hintergrund. Wir Schweizer sind mehrheitlich ein sehr tolerantes Volk, welches sich aber nicht unbedingt beugen lässt, vorallem wenn die Elite uns quasi als unmündig erklärt, vor und nach der Abstimmung. Dies wird noch ein grösseres Nachspiel bei den nächsten Wahlen zeigen. (hoffentlich kein Rechtsrutsch, dabei waren wir alle froh, dass C.Blocher aus dem Bundesrat "gewählt" wurde!) aber die Schweizer sind eigensinnig und freisinnig, d.h. die vermeintlich erkämpfte Freiheit über die Jahrhunderte (wir waren immer der Spielball der Achsenmächte) sowie die "wehrhafte Schweiz in den Weltkriegen" haben uns geprägt. Genauso sieht es aus mit der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Es gab und gibt viele Sympathiesanten für das ehem. gross-deutsche-reich (!!!) Auch die SVP ist gespickt mit solchen Volldeppen, welche sich anmassen, alles mit dem Löffel gegessen zu haben. Ein Problem in der Schweiz ist also, dass wir nie richtig entnazifiziert wurden... Aber und das ist doch das Schlimme, es geschieht auf der ganzen Welt, also irgendwo ein menschliches Problem oder halt eine Gruppendynamik. Die Mehrheit der Wähler, welche ein JA gestimmt haben, wollen vorallem damit zeigen, dass sie genug von der Unordnung der Politik haben, weltweit gesehen und dass ein evtl. Hass gegen andersgläubige überhaupt nicht stattfindet. Wir Schweizer sind in erster Linie pazifistisch eingestellt und auch nicht unbedingt aggressiv, ausser man reizt uns. Die Minarettabstimmung in dieser Form und deren Umsetzung ist stark faschistoid, vorallem die Plakatierung der SVP, welche gezielt Aengste schürt und schürte. Es wird weitergehen auch im Bereich der Andersdenkenden, jedoch wird die SVP an dieser Abstimmung anknüpfen und weitere Verbote gegen die islamische Verbortheit auf ihre Traditionen und Unfreiheit in Auftrag geben und weitere Volksabstimmungen initiieren. Jeder Stimmberechtigte in der Schweiz kann für irgendein Thema eine Initiative starten, man braucht einfach 100'000 Stimmen dazu in einer gewissen Frist und muss diese dann beim Bund in Bern abgeben. Dieser Prozess dauert relativ lange, also das Baby ist geboren, jetzt müsste eigentlich die SVP den Dialog mit den Muslimen fördern und versuchen in direktem Kontakt eine Veränderung herbeizuführen. Ich denke, auch die Bilder aus Afghanistan und dem Irak haben das ihrige dazu beigetragen, wenn man sieht und gesehen hat, zu was die Taliban fähig sind, ist es irgendwo doch auch legitim, sich ein Urteil zu bilden, ohne dass man selber Fascho ist, sondern nur die eigene Freiheit untergraben sieht.
Poli CH
Gast
Ich bin aus der Schweiz, gleichstellungsgesinnt und habe nein gestimmt letzten Sonntag.
Mit Minarettsverboten unterbindet man keine andere schädlichen Traditionen die zur Unterdrückung von Frauen/Mädchen führen.Es ist schade dass hierbei das Kalkül der SVP aufgegangen ist und sich die Frauen- wenn überhaupt- durch das dämliche Burkasymbol auf den Plakaten, die überhaupt gar nichts mit einem Bauverbot zu tun haben, einlullen liessen.
Es ist geradezu lächerlich, dass die Schweizerische Volkspartei die sich noch um die die Gleichstellung von (Schweizer) Frauen gekümmert hat, mit diesem Argument auftrumpft. Ich habe der Bevölkerung genug differenzierendes Urteilsvermögen attestiert, um diese Masche zu aufzudecken. Dem war leider nicht so. Und die sehr gut integrierten moderaten MuslimInnen haben so ein Verdikt nicht verdient. Auch wenn mir eine andere Muslimin, die ich kenne und die selber JA stimmte, da vehement widersprechen würde. Wir sind in dieser Frage gespalten und andere westliche Gesellschaften sind es wohl auch.
Andererseits hat es auch ein Gutes: Wir reden offen über Ängste und führen eine Diskussion die in anderen Staaten unterdrückt und tabuisiert wird. Ein Link, wo es sich für SchweizerInnen, Deutsche, ÖsterreicherInnen und andere deutschsprechende Personen ein Blick lohnt, ist das neue Portal für Schweizer Politik (wo auch 4 Tage nach der Abstimmung heftig weiterdiskutiert wird)
http://minarettinitiative.politnetz.ch/
Thomas Meier-Hermann
Gast
Das Problem derjenigen "Linken", die Woche für Woche fassungslos vor einen neuen Riß in ihrem multikulturellen Wolkenkuckucksheim stehen, geht damit los, daß sie mehrheitlich Religion nie anders als in Gestalt des durchschnittlichen deutschen Amtskirchenchristen kennengelernt haben und dieses Bild einer weitgehend verwaschenen, auf Ostern und Weihnachten reduzierten Pseudoreligion auf den Islam projizieren. Deshalb können sie auch nicht verstehen, daß der Islam am ehesten noch mit radikalen evangelikalen Strömungen vergleichbar ist, die in der taz zu Recht heftig kritisiert werden, weil Religion hier noch eine Weltanschauung mit dem Anspruch ist, das alltägliche Leben zu durchziehen und zu regulieren.
Es ist grotesk, daß ausgerechnet die traditionell dem Atheismus zuneigende Linke vergessen hat, welchen fatalen Einfluß noch vor wenig mehr als 200 Jahren das Christentum als Staatsideologie des Feudalismus in ganz Europa gehabt hat. Wie kann man die Augen vor der Entwicklung in der Türkei verschließen, wo die Säkularisierung gerade zurückgestutzt wird? Wie kann man gleichzeitig ignorieren, daß die DITIB laut Wikipedia "der dauerhaften Leitung, Kontrolle und Aufsicht des staatlichen Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten der Türkei in Ankara und damit indirekt dem türkischen Ministerpräsidenten" untersteht. Wie kann man ausblenden, daß es diese DITIB ist, die in Deutschland den Moscheebau mit Dutzenden von Projekten vorantreibt?
Die Abstimmung in der Schweiz war in diesem Sinne keine Abstimmung über Minarette. In Wirklichkeit geht es um die Frage, ob diese religiös verfasste (sic!) Parallelkultur erwünscht ist, ob diese Politreligion hier Fuß fassen soll. Wenn die taz-Redaktion den hier bereits gefallenen Erdogan-Ausspruch
"Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unserer Helme und die Gläubigen unsere Soldaten"
als Zitat des Dichters Ziya Gökalp entschuldigt, dann ist das an Naivität nicht mehr zu überbieten. Ne is klar. Wenn Hitler "Deutschland über Alles" meinte, hat er auch nur den Dichter Hoffmann von Fallersleben zitiert.
TutnichtszurSache
Gast
Der Abstimmungssieg der Minarettgegner in der Schweiz ist nicht einem "Rechtsruck" oder "den Rechten" (SVP etc.) geschuldet, sondern den Linken, die entweder gar nicht zur Wahl gegangen sind, oder für das Minarettverbot stimmten. Die in dem Artikel beschriebenen Annahmen sind völlig richtig. Die Linke war schon immer eher a-religiös im deutschprachigen Raum, wieso sich also für eine Religion einsetzen - man ist ja auch gegen Papst, Kruzifixe im Klassenzimmer etc.
Die Querfront von Antideutsch über die bürgerliche Brodermitte bis Rechtsextrem ist bei dieser Abstimmung zum ersten mal wirkungsvoll in Erscheinung getreten. Der Islam als klares Feindbild, als Übel unserer Zeit, als Hort antiemanzipatorischer, heteronormativer, homophober,antisemitischer, sexistischer etc. Verhaltensweisen wird gehegt und gepflegt. Und jetzt wundert man sich das bei dieser Abstimmung im hohen Masse linksgerichtete Frauen für ein Minarettverbot stimmten ? Tut mir leid - es war absehbar. Kritik am Islam, aber auch an kulturellen Gepflogenheiten orientalischer Länder die - entgegen der Querfrontmeinung zunächst mal nichts mit dem Islam zu tun haben ist natürlich weiterhin erlaubt und nötig. Aber jedem sollte klar sein, wozu die Züchtung eines derartigen Feindbildes führt.
mfg
Eva
Gast
"Und wann wird endlich die Kennzeichnungspflicht für Muslime eingeführt? Ich denke da an einen roten Halbmond auf dem Revers."
Die gibt es doch bereits: Die Burka. Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen, dass auch die Männer sie tragen, dann sind alle glücklich.
Flo
Gast
Haben in Paris o.ä. nicht mal Feministinnengruppen ihren Mitgliedern empfohlen keine kurzen Haare zu tragen, aus Angst auf der Straße verprügelt zu werden?! Klar ist Frankreich nicht die Schweiz.
Aber so ganz unverständlich find ich das jetzt nicht. Wär ich schwul und Schweizer, hät ich warscheinlich auch für nein gestimmt.
Auf der anderen Seite würde ich aber auch gegen Kirchtürme stimmen.
Das ist nicht gegen die Menschen gerichtet, sehr wohl aber gegen die Religion. Religion ist nunmal nicht der beste Freund der Aufklärung. Und das es grade im Islam ein sehr großes Männlichkeits-Mackertum-Problem gibt, lässt sich kaum abstreiten.
Alwin Häle, Muntlix
Gast
Die Ablehnung des Minaretts ist nur Symbol für die Ablehnung der islamischen Lehre, ist Ausdruck der berechtigten Angst vor dieser unmenschlichen Lehre.
Wenn man kein Realitätsverweigerer ist und das Geschehen in islamischen Ländern verfolgt, dann muss einem der Islam Angst machen. Tagtäglich werden in islamischen Ländern Menschen verfolgt, ja ermordet, nur weil sie keine Moslems sind.
Wenn man sich näher mit dieser Lehre befasst und zumindest den Koran liest wird diese Angst noch viel größer. In rund hundert Versen wird zur Verfolgung, ja zur Ermordung von Ungläubigen aufgerufen.
Ich bin überzeugt, dass die hier lebenden Moslems größtenteils friedlich sind und nur in Ruhe hier leben wollen. Aber so lange die Islamverbände nicht bereit sind die berechtigte Angst der Europäer vor dem Islam abzubauen, so lange bitte null Toleranz gegen über dem Islam. Keine Toleranz den Intoleranten.
Wie wäre es mit einer Erklärung wie: "Ja wir können verstehen, dass die europäische Bevölkerung auf Grund der Geschehnisse in den islamischen Ländern und auf Grund der Koraninhalte in Sorge ist und Angst vor dem Islam hat.
Wir wollen hier in Frieden leben und garantieren für jetzt und immer, dass für uns ausschließlich die Gesetze der westlichen Demokratien Gültigkeit haben, daß die Lehre des Islam niemals als Begründung für eine Gesetzesverletzung herangezogen werden darf und dass die islamische Rechtsordnung, die Scharia niemals in den westlichen Demokratien eingeführt werden darf, auch bei einer muslimischen Mehrheit nicht.
Als Zeichen unseres guten und unabänderlichen Willens für ein friedliches und freundschaftlichen Zusammenleben befreien wir unsere Frauen von den diskriminierenden und von der Bevölkerung als provokant empfundenen Kopftuches. Und schon könnten wir in Frieden, gegen seitigem Vertrauen, Hand in Hand in eine gute Zukunft sehen.
Wenn das zu viel verlangt ist, dann haben die oberen Moslems Böses mit unseren Nachkommen vor, dann lassen Sie die Zeit für sich arbeiten, die Demografie ist auf ihrer Seite.
Abschließend ein großes Lob an die Schweiz an die einzige Demokratie in Europa. Die EU ist zur Demokratur verkommen. Die Souveränität der EU Staaten wurde geopfert. Bravo Helvetia
Alwin Häle, Muntlix
d__i__o
Gast
Mal ab vom Thema:
Könntet ihr, werte Redaktion, die Sortierung der Kommentare nicht mal drehen?
Immer nach unten scrollen, um die Kommentare chronologisch zu lesen, is irgendwie doof.
Letzter Kommentar >> stellt sich hinten an.
mfG
Klaus Hanselmann
Gast
Da sehen zwei Schweizer die "linken Feministinnen" als entscheidend an und die TAZ macht auch noch einen "Aufreisserartikel" draus.
Wie wenn in der Schweiz die "linken Feministinnen" das politische Bild prägen würden.
Ich lach mich hohl.
Ist das ganze nicht doch eher eine Folge von "Finanz- und Wirtschaftskrise" in deren Folge die diffusen Ängste die Bürger wieder in eine "Gemeinschaftlichkeit" der Nationalbürger gleiten, die Paralellen zu den dreissigern werden in Europa immer deutlicher, aber wieder will es keiner sehen, auch nicht die TAZ.
Majo
Gast
Nach dem Minarett-Votum in der Schweiz hat der türkische Europaminister wohlhabende Muslime aufgerufen, ihre Vermögen aus der Alpenrepublik abzuziehen und in der Türkei anzulegen. Er sollte mal überlegen, womit die Türkei mehr Devisen einnimmt, Urlaub von Europäern oder Geldanlage ? Da wird einem im Urlaub dort schnell unwohl, oder ?
sas
Gast
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Dass der zunehmende Einfluss des Islams eine ungeheuer frauenfeindliche Komponente mit sich bringt, darüber musste bisher geschwiegen werden. Nur einige wenige Ausnahmefeministinnen wie Alice Schwarzer wagten, trotz drohender Nazikeule, die vor allem von linken politischen Richtungen ausgefahren wurde, auf die Gefahren für die autochthonen Frauen hinzuweisen, die von der Islamisierung ausgeht: Rückkehr eines völlig veralteten Frauenbildes, Unterdrückung von Frauen, Verachtung von Frauen.
Die Schweizerinnen, die spät erst ihr Wahlreicht erkämpften, wissen sicher genau, warum sie nicht wieder ins Mittelalter zurück islamisiert werden wollen.
sas
Gast
Dass der zunehmende Einfluss des Islams eine ungeheuer frauenfeindliche Komponente mit sich bringt, darüber musste bisher geschwiegen werden. Nur einige wenige Ausnahmefeministinnen wie Alice Schwarzer wagten, trotz drohender Nazikeule, die vor allem von linken politischen Richtungen ausgefahren wurde, auf die Gefahren für die autochthonen Frauen hinzuweisen, die von der Islamisierung ausgeht: Rückkehr eines völlig veralteten Frauenbildes, Unterdrückung von Frauen, Verachtung von Frauen.
Die Schweizerinnen, die spät erst ihr Wahlreicht erkämpften, wissen sicher genau, warum sie nicht wieder ins Mittelalter zurück islamisiert werden wollen.
Linker_Rechter-Rechter_Linker
Gast
Zunächst: Das Minarettverbot hilft in der Tat nichts, außer dass man sich so Feindschaft auf muslimischer Seite schafft. Gerade die Moscheen aus den Hinterhöfen in die Mitte der Gesellschaft zu holen sollte doch eine willkommene Einladung für muslimische Mitbürger darstellen, sich von dem ewigen "Opfer" zu lösen, da sie augenscheinlich akzeptiert werden. Hätte die gesamte Gesellschaft was davon, denn die Muslime sind nunmal da und werden auch nicht gehen. Dieser Weg ist zumindest in der Schweiz auf weiteres versperrt. Dazu muss man fairerhalber anmerken, dass es sich um eine innenpolitische Angelegenheit der Schweiz handelt. (Und WEHE, es kommen jetzt dümmliche NS-Vergleiche!!!)
Trotzdem muss man dieses Votum gerade als deutliches Zeichen von verunsicherten Frauen werten, die tatsächlich - habs in Berlin oft genug erlebt - übelst beschimpft werden. Eine Lösung für alle Probleme könnte vieil leichter gefunden werden, wenn wir uns mal unsere Pawlowsche Reflexe politischz korrekter Art sparen würden. Wenn ein Problem da ist, muss es benannt werden, ob das Sozialromantikern und Multikultianhängern passt oder nicht. Die Türken, die ich kenne (Freundeskreis + Arbeit) jedenfalls sind am abkotzen über islamische Religionsfanatiker: Es nervt sie, seitens der deutschen Mehrheitsbevölkerung nicht ganz normal behandelt zu werden. Entweder gibt es ungewollte politisch korrekte Sympathie oder aber islamfeindliche Ablehnung. Eine Fiolge der verlogenen politischen Korrektheit (= Feigheit)
ece
Gast
Mir kommt das ganze sehr merkwürdig vor. Dass man bei einer geschlossenen Abstimmung genau weißt, wer wie abgestimmt hat...Das ist unmöglich. Ich könnte nur das nachvollziehen, wenn sie bei den Umfragen ihre Meinung so geäusert hätten.
Abgesehen davon, wie die Recherchen waren, finde ich es völlig bescheuert, dass man für den Verbot ganz normalen islamistischen Symbolen ist. Es spielt keine Rolle, ob es ein Kreuz ist oder Halbmond. Religion ist dafür da, um die Menscheit taub und blind zu machen, um sie besser unter Kontrolle zu halten. Da unterscheidet sich nach meiner Ansicht keine Religion. Egal, ob fern-östlich, westlich oder östlich.
Bei so einer Abstimmung sich für einen Verbot zu entscheiden bringt einiges mit sich. Es verstärkt die Vorurteile. Wie würde die Schweiz abstimmen, wenn es um ihre Soldaten in Vatikan ginge?
Also, ich bin selber Türkin. Dort geboren und aufgewachsen. Ich bin für die Religionsfreiheit. Meinetwegen dürfen die Frauen auch in der Türkei mit Kopftuch studieren. Zugang zur Wissenschaft und einer emanzipierte Gesellschaft sollen die Frau zeigen, dass Islam sie unterdrückt. Wenn man nur ne Debatte drum rum führt, die keinem etwas nutzt, wird sie wie erwähnt nur die Vorurteile verstärken.
Ich muss ganz ehrlich sagen, ich finde die Minaretteninitiative auch völlig nutzlos. Ist auch dafür da, die Unterschiede zu vertiefen und die Gemeinsamkeiten zu bedecken. Trozdem..Mit "JA" zum Verbot abzustimmen, war/ist/wird falsch (sein).
elke
Gast
na endlich wachen wenigstens ein paar linke Frauen auf. Ich habe mich schon immer gefragt wieso sich die Grünen und 68er Generation immer so für den Islam engagiert? Waren nicht "die Linken" früher mal gegen jegliche Art von Religion?
Was ist denn nun mit der Erkenntnis, daß Religion Opium für's Volk ist?
Anna Luehse
Gast
taz: "*** Anmerkung der Redaktion: Erdogan zitiert nach dem Dichter Ziya Gökalp."
Richtig. Dafür ist der bekennende Islamfaschist Recep "Taqyyia" Erdogan wg. islamischer VOLKSVERHETZUNG in den Knast gegangen, und konnte nur durch obskure Gesetzesänderungen sein Führerpöstchen erlangen.
In der Türkei haben HUNDERTTAUSENDE überwiegend linksliberale Menschen für Laizismus und gegen die eskalierende Islamisierung der AKP-Rechtsextremisten demonstriert. Die Türkei ist ein laizistischer Staat, dieser Erdogan ist nach türkischen Maßstäben ein Verfassungsfeind. "Islamofober" Staatsgründer klärt:
"Der Islam, diese absurde Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen, ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet.
Er ist nichts anderes als eine entwürdigende und tote Sache.
Die Bevölkerung der türkischen Republik, die Anspruch darauf erhebt, zivilisiert zu sein, muss ihre Zivilisation beweisen, durch ihre Ideen, ihre Mentalität, durch ihr Familienleben und ihre Lebensweise."
- Mustafa Kemal Pâscha "Atatürk" (Jacques Benoist-Méchin, "Mustafa Kemal. La mort d'un Empire", 1954)
btw: Erdogans "Premier" Abdullah Gül wurde als 30jähriger von seiner Mutti mit einem 15jährigen Kopftuch-Schulmädchen zwangsverheiratet. Solche "Männer" braucht Europa, oder wie?
gegenRechts
Gast
Freiwilliges Kopftuch gegen Minarettverbot
Kaum vorstellbar dass linke Frauen für das Minarettverbot gestimmt haben. Falls doch, dann zeigt dies nur, wie tief verwurzelt die Vorurteile über den Islam leider sind.
Wer nicht über Frauen im Islam redet, sondern mit diesen, stellt rasch fest, dass sie sich so gut wie alle mit der islamischen Lebensweise identifizieren, sie also freiwillig pflegen.
Sie fühlen sich wohler ein einer sicheren Gemeinschaft, die Halt gibt und Unterstützung, in der Solidarität grade unter Frauen sehr intensiv gelebt wird.
Gegen diese islamophobe Abstimmung lässt sich grade von Frauen ein sehr gutes, überdeutliches Signal setzen, wenn sie die Diskriminierung der Muslime ablehnen.
Freiwillig, als nicht muslimische Frau, das Kopftuch als Zeichen der Solidarität zu tragen. Je mehr westliche Frauen mitmachen, umso deutlicher ist das Signal gegen Rechts, und für Frieden und Toleranz.
Und zudem würde es helfen, Vorurteile abzubauen und Brücken zwischen den Kulturen schaffen, für ein friedliches, tolerantes Zusammenleben.
Paulina
Gast
Toleranz endet dort, wo andere Menschen diskriminiert und ausgegrenzt werden, wie das der Fall im Islam ist.
Das Votum der Frauen wundert mich auch nicht, denn welches Interesse soll denn bitte schön eine Frau haben, eine "Religion" zu unterstützen die Frauen diskriminiert?
Solange im Islam dieses rassistische Frauenbild existiert, solange muss man sich dagegen stemmen. ich wohne in Deutschland ich würde aber nicht nur gegen Minaretten stimmen, sondern auch gegen Moscheen, wo die Frauen einen getrennten Eingang haben, irgendwo hinten, wie zur Zeiten des Apartheid in Südafrika für Schwarze.
Die Moslems statt zu jammern, sollten sich langsam fragen, warum keiner gegen eine buddhistische Pagode demonstriert dafür aber gegen Moschee.
Liebe Moslems macht zuerst die Hausaufgaben, zivilisiert euren Glauben, bereinigt den Koran, schaut kritisch auf das Leben von Mohammed und dann schauen wir mal, bis dahin aber....nein Danke!!
einer
Gast
@Apfel und Birne
"eine Mehrheit der Abstimmenden hat sich gegen ein religioeses Machtsymbol in ihrer eigenen HEIMAT entschieden"
Denkste. Landeier die nicht weiter gucken können als bis zu ihrem Heimatdorf-Kirchturm entscheiden mal eben pauschal über anderer Leute Kirchtürme ganz wo anders. In den Städten nämlich. Und die Städter müssen sich jetzt ZUHAUSE vor ihren netten muslimischen Nachbarn schämen.
Das kommt davon wenn Entscheidungen auf eine unangemessene Basis gestellt werden, dann regieren medial vermitelte Zerrbilder und Vorurteile.
Nichts gegen direkte Demokratie, aber ob irgendwo ein Turm gebaut wird sollte da vor Ort entschieden werden, nicht pauschal landesweit. Mann nennt das Subsidiarität.
Schweizer
Gast
In Deutschland werden muslimische Eltern gezwungen, ihre Töchter zu einem männlichen Lehrer in den Schwimmunterricht zu schicken. In der Schweiz werden Bedenken diesbezüglich stärker respektiert. Da können die Schweizer Muslime vielleicht besser auf Minarette verzichten, anstatt sich ihr Altagsleben diktiere zu lassen.
Nebenbei: Genf ist kein Stadtkanton.
Volker Vonssen
Gast
@ gaspard: geiler Beitrag, vielen Dank!
SOSo
Gast
Rio Reiser:"Halleluja, der Turm stürzt ein!"
Ich kann den Ärger der Schweizer verstehen, haben sie es 3000 Jahre nach Babel mit ihrem Fernsehturm ja nur auf Platz 52 geschafft und nun soll der Alpenblick durch den muslimischen Phallus getrübt werden.
Der Turmbau- und sturz als Kampf der Kulturen ist nicht überholt. Turmbau geht scheinbar immer noch einher mit Herrschafts- und Machtansprüchen. Diese Symbolik haben die SchweizerInnen sehr wohl verstanden. Der Turmsturz darf auch symbolträchtig gewertet werden, als Verteidigung der wenigen Errungenschaften und der Freiheiten, die sich Frauen in den letzten Jahrzehnten in einem leider überschaubaren Teil der Welt erkämpft haben.
Apfel und Birne
Gast
@ziegenpeter
"Afghanische Frauen müssen Burkas tragen und in der Schweiz isst man Hunde. Was zum Teufel glaubt Ihr Almhütten-Feministinnen eigentlich ändert das Minarett-Verbot an Misständen wie Frauen-Beschneidungen in Afrika oder der Bekleidungsordnung in Afghanistan?
Richtig: Gar nichts."
Na und? Wir wollen und koennen auch nichts gegen die Zustaende in Afghanistan oder Afrika machen. Es duerfen daher auch keine Soldaten nach Afghanistan geschickt werden!
Aber wo ist der Zusammenhang?
Es geht um die Schweiz, eine Mehrheit der Abstimmenden hat sich gegen ein religioeses Machtsymbol in ihrer eigenen HEIMAT entschieden.
Capito?
adas
Gast
Ist typisch fuer die feige Regierung sich hinter den Frauen zu verstecken.
Die sind doch alle gleich, stattdessen sollten sie doch endlich zu ihrem Volke stehen, die Meinung der Buerger akzeptiern und endlich diese Voelkerschicht einen Stempel setzen.
caf
Gast
Und da sag noch einer die taz waere links, hahaa
das klingt genauso lustig wie mit den gruenen...
ich hoffe sehr, dass Schramm, Pispers und co. dieses Blatt bald auseinandernehmen, dann haette ich auch was zum lachen. Im moment kann ich nur den Kopf schuetteln, wenn ich sehe wie viele woelfe sich hinter schafspelzen verstecken. Wo steuern wir blos hin?
mfg
Sichaufunterlippebeisser
PS: Wie soll ein Schweizer zukuenftig in Bezug auf Freiheitsberaubung und Toleranz eigentlich argumentieren? Man ist in ein Glashaus umgezogen. super
derSeher
Gast
Und wann wird endlich die Kennzeichnungspflicht für Muslime eingeführt? Ich denke da an einen roten Halbmond auf dem Revers... Oh ähm... das hatten wir schonmal oder? *grübel*
werkor
Gast
Da sieht man's mal wieder. Kaum haben die Frauen in der Schweiz das Wahlrecht erhalten, passiert wieder so ein Unfug :)
brutus
Gast
"Tja...liebe Redaktion, vielleicht mal die Scheuklappen ablegen und mal vorurteils- und ideologiefrei über den Tellerrand schauen?"
@Patrick: wie wäre es einfach mal ein islamisches Land zu besuchen und zu schauen wie die Dinge dort geregelt werden - oder noch besser - dort mit Apolegeten oder Christen zu reden und ideologiefrei jenseits des Tellerrands festzustellen wieviel Rechte diese Religion für Abweichler vorgesehen hat?
Der Islam wird mittlerweile als das wahrgenommen was er ist: Als Ideologie und nicht als Religion - und ehrlich gesagt finde ich das (als Atheist und Linker) beruhigend. Grenzen sind wichtig - die europäische Gesellschaft verteidigt im Moment die Grenzen ihrer Werte die in der Vergangenheit hart erkämpft wurden. Wer sich jetzt hinstellt und dieses Plebiszit bedauert muss sich (mal wieder) ein anderes Volk wählen - denn die Umfragewerte in Deutschland und Frankreich sehen ähnlich aus.
Der Karikaturenstreit und ähnliches dürfte das seine dazu beigetragen haben.
Joks
Gast
Große Mehrheiten von linken Frauen auf dem Land? Die Schweiz ist doch ein fantastisches Land. Eher scheint mir die TAZ doch journalistische Recherche zugunsten eineer tollen Meldung vernachlässigt zu haben.
gaspard
Gast
Es ist schon verblüffend, wie diese Abstimmung alle Regeln der Political Correctness durcheinanderwirft. Eben die Kräfte (SPD, LINKE, Grüne), die in Deutschland für eine Stärkung plebiszitärer Demokratie kämpfen, sind jetzt empört und verstört, dass die EidgenossInnen nicht wie erwünscht votiert haben. Linke Frauen wollen keine Minarette - wie entsetzlich ! Großartig ! Selbst wenn es sich hier nur um Symbolpolitik handelt: Politik lebt von Symbolik, auch islamistische. Kopftuch und Minarette sind dabei wichtige Zeichen für Frauenunterdrückung und Dominanzstreben. Intelligente Frauen wissen, was ihnen in einer islamisch regulierten Gesellschaft blüht - sie merken es jetzt schon ! Anmache wegen "unislamischer" Kleidung in Bädern zum Beispiel durch arabische Machos ! Und was tun die "frauenbewegten" Grünen ? Sie schwärmen von der bunten "multikulturellen" Gesellschaft wie im LSD-Rausch in ihrer hochgesicherten Politikparallelwelt und schicken ihre Kinder auf Privat- oder Steinerschulen, wo ihnen der Migrationsdruck erspart bleibt. Liebe Eidgenossinnen, Ihr seid Klasse !! Klar, dass die Vereinigte Islamisten-Liga im In- und Ausland jetzt loswettert und zum ersten Mal im Leben das Wort "Toleranz" in den Mund nimmt ! Lasst Euch nicht irritieren !
Empört
Gast
Liebe Frauen!
Findet euch mit eurem Platze am Herd ab!
Wir drehen die Aufklärung von 1750 jetzt zurück!
Annicke
Gast
"Sie wollten ein Zeichen gegen eine autoritäre Kultur setzen."
autoritäre? etwa mild ausgedruckt, finde ich! in viele muslimische Länder sind Frauen Opfer unausprechende Grausamkeiten. Auch in Deutschland sehen Frauen, wie Turkische Frauen nicht ahnähernd gleichberechtigt sind.
Frauen sind mehr als alle anderen die Opfer.
Die Schweizerinnen haben spät Wahlrecht bekommen aber sie aufgeholt. Und sie kriegen mit, was in Schweden, Dänemark, England und in die USA passiert.
Ich wünsche, Menschen würden sich DARÜBER protestieren, anstatt für irgendwelche Bauverbote!!
Filtor
Gast
tolle meldung, basierend allein auf einer vermutung von politologen. wirkt auf den ersten blick bei den deutlichen 57,5% gegen 42,5% auch extrem unwahrscheinlich, dass "linksgerichtete, feministische frauen" da den ausschlag gegeben haben könnten - (leider) dürfte deren bevölkerungsanteil dafür viel zu klein sein.
sfp
Gast
Guten Tag,
interessante These. Dazu hätte ich gerne eine etwas ausführlichere Analyse gelesen.
Irgendwie kommt mir das nämlich sehr ironisch vor: Die Frauen mit Kopftuch gelten als Zeichen des bösen Islam und die linken Frauen geben die Deppen, die gegen die Minarette stimmen.
Woher nehmen denn die ForscherInnen ihre Überzeugung? Das geht aus dem Text überhaupt nicht hervor. Es ist nur eine Mutmaßung, die man als Solche kennzeichnen könnte. Die Schlussfolgerung, nämlich das strategische Deppentum (weil die Damen davon ausgegangen seien, das das Referendum sowieso scheitert), ist bisher eher eine Meinung, als eine Analyse. Oder wurden die "schuldigen" Damen befragt? Wer sind die Politologinnen? Welcher politischen Richtung sind sie zuzuordnen?
Marco
Gast
So ist nun einmal die Demokratie. Die Leute haben abgestimmt und sich so entschieden. Sie würden nicht schlecht staunen, wenn es in Deutschland zu einer ähnlichen Abstimmungen kommen würde.
Warum die Leute so gewählt haben? Das kann ich mir nur damit erklären, dass die Integration noch nicht vollständig funktioniert hat. Jemand, der seine muslimischen Mitmenschen kennt, na, zumindest versteht und toleriert, der lässt sich auch nicht von Rechtspopulisten umpolen.
Mirko
Gast
Wie bitte? Und das macht das minarettverbot dann besser?
Tucho
Gast
Schwierig. Daraus lernen wir, dass Frauen, die sich als Feministinnen und als links verstehen und zum Teil bei den Grünen oder der Sozialdemokratischen Partei aktiv sind, eigentlich Nazis sind. Oder?
Dieter Feigenwinter, Basel
Gast
Ich habe mir letzte Woche mal die kurze Reise von Basel nach dem von Andreas Zumach erwähnten Dörfchen Wangen bei Olten gegönnt, um das inkriminierte Minarett zu besichtigen, bevor ich gegen das Verbot stimmte. Das Bauwerk war nicht einfach zu finden, denn es ist ein Mini-Minarett und sitzt auf einer kleinen Moschee in einem hässlichen Gewerbegebiet. Das Minarettchen ist ca. 5 Meter hoch, bunt lackiert und würde eigentlich besser in den Europa-Freizeitpark oder gleich nach Disneyland passen, so niedlich ist es. Wie sich 57% der abstimmenden Schweizer/innen wegen sowas weltweit der Lächerlichkeit preisgaben, ist mir immer mehr ein Rätsel. Umso mehr, als linksbewegte Frauen den Reaktionären der SVP und der EDU auf den Leim gingen und zusammen mit unseren rückständigen Appenzeller Mitbürgern in ein Boot gingen, die lieber heute als morgen das Frauenstimmrecht wieder abschaffen würden.
Johannes M.
Gast
Ich als Leser, der die gemachten Behauptungen nicht mal eben so bestätigen kann, vertraue dem Autor nicht.
Hier riecht etwas ganz stark nach Polemik und Heuchelei, aber ich möchte es gerne etwas näher erläutern.
Das Gendern wie z.B. "MuslimInnen", "PolitologInnen" oder "VerbotsbefürworterInnen" in Verbindung mit den geäußerten Vorwürfen kratzt sehr stark an der Seriösität des Artikels und des Autors!
Auch ich bin gegen das Minarettverbot und finde, dass es eine Katastrophe für die westliche aufgeklärte und zivilisierte Welt ist.
Dass die Integration von verschiedenen Kulturen in einander einen schwierigen Prozess darstellt ist uns allen klar. Durch das Minarettverbot wird die Integration aber nicht verbessert oder vereinfacht, sondern weiter Öl ins Feuer gegossen.
Im Artikel macht der Autor nur Jagd auf die Minarettsverbotbefürworter. Eigentlich geht es sogar nur um die linksgerichteten Emanzen in der Schweiz, die dafür gestimmt haben.
Dass deren Entscheidung schwachsinnig ist, muss ich hier nicht nocheinmal erwähnen, aber die haben auch genügend anderen Schwachsinn in der Vergangenheit verzapft und stehen für den ein. Wie z.B. das übermäßtig politisch korrekte Gender Mainstreaming in der deutschen Sprache.
Weswegen ich den Autor ganz stark kritisieren möchte und ihn der Heuchelei bezichtige ist folgender Punkt:
Sie beziehen sich auf Werte, für die unter anderem diese schweizer Frauen gekämpft haben. Sie benutzen z.B. statt des geschlechtslosen "die Befürworter" den Begriff "die BefürworterInnen". Gleichzeitig kritisieren sie aber, dass diese Frauen genau dafür einstehen. Das ist Heuchelei und Doppelmoral!
Es ist dennoch sehr traurig und nicht unüblich bei sehr vielen Linken, wie einfach linksgerichtete Feministen der Hauptagenda "Gegen Sexismus" wegen andere mindestens gleichwichtige Werte wie Menschenrechte oder Religionsfreiheit verraten. Jaja, der Zweck heiligt die Mittel.
Die Rechten machen wenigstens keinen Hehl draus, dass sie von Anfang an gegen die Religionsfreiheit waren. Die drücken einem ihre Meinung direkt ins Gesicht und sei sie auch noch so Menschenfeindlich.
Aber nein, bei den Linken läuft das anders, da kann man auch mal eben Werte für die man in Europa hart gekämpft hat vergessen um weiterhin Klugscheißer spielen zu können. Das ganze nennt sich Paradigmenwechsel und läuft so: "Was kümmert mich was ich gestern gesagt hab".
Ist doch alles nicht mehr ernst zu nehmen und alles voller Doppelmoral und Heuchelei.
Ich wünschte ich hätte überhaupt nicht gewählt.
me./freiburg
Gast
Zitat aus dem Artikel:
"..ein Zeichen setzen gegen eine Kultur, die sie als autoritär, machohaft und aggressiv empfinden"
Jawoll. Jawoll. Jawoll.
Wir machen jetzt eine Volksabstimmung über diese Autoritäre, Machohafte und Aggressive Architektur der Banken und Versicherungen!!!!!!!!!
Ich finde die total schlimm, die bringen Elend über die Welt. Beuten Arbeiterinnen auf das Brutalste aus, versauen die Umwelt, schmeißen Leute aus ihren Häusern und aus ihrem Job - und so weiter und so weiter
Mann Leute, wie ihr auch immer abgestimmt habt, das war ne Übersprungshandlung.
ich kann's kaum glauben. und jetzt waren's linke Frauen?
So doof ist links nicht, es sei den es gibt Anti-Deutsche in der Schweiz.
grüsse
Hans Peter Vögtli
Gast
Sind sie da so sicher, Herr Zumach, dass es in der Schweiz um die Integration von ausländischen Arbeitskräften so gut bestellt war / ist?
Sicher, wer wollte, wurde durchaus willkommen geheissen im örtlichen Fussballklub etc. Doch ein melting-pot wie London oder New York war die kleinräumige Schweiz nie. Im Gegenteil - die verschiedenen Volksgruppen blieben gerne unter ihresgleichen; schon nur der Sprache wegen. Für Arbeitgeber war das berüchtigte Saisonnier-Statut ein Segen, doch der Integration leistete man damit einen Bärendienst. Die humanitäre Schweiz zeigte sich grosszügig bei der Aufnahme von vertriebenen Tamilen oder Kriegsflüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien, die ihre traumatischen Erlebnisse (Kinder) mitnahmen und noch heute damit zu kämpfen haben. Heute leben die verschiedenen Ethnien eher Rücken an Rücken. Eine kleinliche Einbürgerungspraxis(Film: Die Schweizermacher) und die Wellen fremdenfeindlicher Initiativen sowie die Scharfmacher der SVP mit ihren Asylverschärfungsrunden trugen das übrige zum frostigen gesellschaftlichen Klima in der Schweiz bei, wie wir es heute sehen. Gratiszeitungen punkten mit storys über brutale Gewalttaten, an denen sich die gelangweilten Pendler in den überfüllten Verkehrsmitteln sensationslüstern aufgeilen. Schwarz-weiss - oberflächlich ist die Bevölkerung im Bild; immer mit der Gewissheit: Wir sind die guten Schweizer, wir waren schon immer da und die fremden Fötzel sollen doch ihren Plunder packen und verreisen. Am besten ins Pfefferland. Wir wollen nämlich nur unsere Ruhe haben. So ein verdammtes Gstürm, immer.
Ist das jetzt für Sie so nachvollziehbar - oder transportiere ich bloss ein abgedroschenes Cliché?
TobyR
Gast
"Hier *sind* die Muslime besser integriert als in jedem anderen europäischen Land."
Korrigiere: waren.
frauausberlin
Gast
Ich bin Feministin, ich dachte ich wäre links und ... ich bin Muslima. Ich bin nicht unterdrückt und ich lasse mich auch nicht von meinen Schwestern unterdrücken. Im Gegenteil ich schäme mich für Ihre Haltung in der Schweiz. Allah schenke Hirn vom Himmel für meine Schwestern.
GTI DRIVER
Gast
Ach was, zivilisierte Europäerinnen mögen den Islam nicht? Haben ein Problem mit der Scharia? Also, das war ja nun wirklich völlig unvorhersehbar!
Irgendwie unbegreiflich: Nach allem, was ich in unserer Presse lese, müssen das ja rechtsradikale - oder zumindest "rechtspopulistische" - Feministinnen sein. Kann es soetwas überhaupt geben?
Liebe taz, bitte klärt mich auf!!
Der andere Andre
Gast
Das man gerade durch ein Minarettverbot die Werte der Aufklärung, also Freiheit, Gleichheit, Demokratie, unseren islamischen Mitbürgern näher bringen will, erscheint mir zutiefst paradox.
Zwar mag es in der Tat stimmen, das manch ein Muslime ein einseitiges Familien- und Gesellschaftsbild aus seiner alten Heimat mitbringt, doch sollte das "aufgeklärte" Europa gerade deshalb als leuchtendes Beispiel für Freiheit und Toleranz vorangehen. Intoleranz kann nicht mit Intoleranz bekämpft werden.
Was ich besonders bedenklich finde, ist, dass durch das Minarettverbot die architektonische Freiheit explizit für eine religiöse Gruppe eingeschränkt wird.
Einen Turm zu bauen ist nämlich nicht einmal das Privileg von Religionsgemeinschaften. JEDER darf einen Turm in seinen Vorgarten bauen, was zum Beispiel Autobahnrasthöfe oder McDonalds auch fleißig tun, soweit dies nicht mit örtlichen Bebaungsplänen kolidiert. Somit werden Muslime explizit von Jedermannsrecht ausgeschlossen.
Mit solcher Willkür ein Zeichen für Frauenrechte setzen zu wollen halte ich für überaus zynisch.
Klaus A.
Gast
Was soll eigentlich immer gleich rechts oder rechtspopulistisch daran sein wenn man Minarette ablehnt. Ich finde man kann den ganzen Islam ablehnen ohne gleich rechts zu sein. Wenn man dieses Buch liest und sich mit den Inhalten und auch mit dem Lebensweg von Mohammed beschäftigt stößt man auf genug Gründe gerade als klassisch Linker diese Religion abzulehnen. Da kann man durchaus als Linker unterstützen, dass diese Weltanschauung oder Religion nicht noch in Ihrer Verbreitung unterstützt wird. Auch diese Schublade Islamismus ist doch eine Erfindung des Westens um das Problem Islam greifbar zu machen ohne in den Verdacht zu geraten alle Muslime gleichzusetzen. Diese Unterscheidung gibt es so in den islamischen Ländern gar nicht. Der sogenannte Jihad findet im Islam auf vielfältigen Wegen statt. Neben dem Schwert gehört auch der Bau von Moscheen etc. dazu. Alles was der Ausdehnung des "Hauses des Islam" also der Ausdehnung des Islam dient ist "Heiliger Krieg". Da braucht die Presse auch nicht von Angst vorm Islam der Schweizer schreiben. Für mich ist das Signal einfach Ablehnung dieser Weltanschauung/Religion und die ist für mich nachvollziehbar. Wenn erst Rechte gebraucht werden um solche Themen auf die Tagesordnung zu bringen, dann ist das das eigentlich traurige. Das zeigt mir, dass die Gesellschaft dem Thema Islam, der ja im Kern eine Starke Ablehnung von uns Ungläubigen bzw. Andersgläubigen beinhaltet ausweichen. Wir sollten nicht davor scheuen mit den Muslimen in eine inhaltliche Diskussion ihrer Lehre zu gehen. Da dürfen sich auch gerne Islamgelehrte der islamischen Welt in diese Diskussion einschalten ohne bei kritischen Fragen sich gleich beleidigt zu fühlen und eine Empörungswelle zu starten.
Sawadee
Gast
Ich habe auf meinen Vorträgen in der Schweiz zahlreiche Menschen getroffen, die genau wussten, dass ein Minarettverbot in der Verfassung im Grunde grober Unfug ist und wohl auch gegen die „Europäische Menschenrechtskonvention“ verstößt. Dennoch haben sich einige von ihnen „mit schlechtem Gewissen“, wie sie sagten, für die Minarettverbots-Initiative ausgesprochen. Warum? Weil sie mit dieser Entscheidung ein Zeichen setzen wollten gegen den politischen Islam, gegen Kopftuchzwang und Ehrenmorde, gegen die Diskriminierung von Frauen und Homosexuellen, kurzum: gegen all die reaktionären Werte, die von einigen führenden Islamlobbyisten (und leider auch einer steigenden Anzahl von Muslimen in der Bevölkerung) tatsächlich vertreten werden und die so gar nicht mit den Leitideen einer modernen, aufgeklärten Gesellschaft in Einklang zu bringen sind.
http://hpd.de/node/8349
früher war die taz mal links - heute ist sie reaktionär und islamistisch.
traurig was aus dieser zeitung geworden ist, aber schon seit ein paar jahren, deshlab bin ich auch nicht verwundert.
kelek im deutschlandradio
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1079102/
derkommentator
Gast
also wenn man sich als links versteht und gegen Symbole eine bestimmten Kultur oder Religion stimmt, sollte sich mal fragen ob man politisch nicht falsch organisiert ist, egal ob frau oder mann. hätten die gleichen "linken" frauen auch gegen Kirchentürme gestimmt, weil Frauen in der Bibel eher unbedeutende bis unrühmliche Rollen haben?
egal
Gast
Gerade im Kanton Appenzell Innerrhoden ist das Wahlrecht für Frauen erst in der 70er Jahren eingeführt worden, und zwar per Beschluss, da ja nur die Männer wählen konnten und sie sich somit auch immer gegen ein Wahlrecht für Frauen ausgesprochen hatten.
Ich glaube nicht an die Richtigkeit der Umfrage, dass vor allen Dingen linksgerichtete und emanzipierte Frauen sich für ein Verbot per Kreuz entschieden haben, weil es erstens keine 'linke' Meinung darstellt, zweitens feministische Frauen eher urban als ländlich leben, und: Ich denke, dass es einfach eine falsche Interpretation der UmfrageinitiatorInnnen ist. Geschürte , konservative mainstream- Meinungen machen eben auch vor Frauen keinen Halt.
petersson
Gast
gibt's da auch zahlen zu, oder mutmaßen die politologinnen da einfach mal so herum?
mich würd ja durchaus interessieren, wieviele feministinnen es in der schweiz so gibt, auch und gerade in ländlichen gebieten, dass es bei einer mehrheit von 57% ausgerechnet auf ihre stimmen angekommen sein soll.
womit ich keineswegs ausschließen möchte, dass solche frauen für ein verbot gestimmt haben.
klaaaus
Gast
na klasse...
"nach Überzeugung der beiden PolitologInnen Regula Stämpli und Michael Hermann."
an zwei meinungen so einen artikel aufzuziehen ist aber etwas heftig!
gewaltfee
Gast
"Statistisch nachweisbar ist ein starkes Stadt-Land-Gefälle zwischen GegnerInnen und Befürworterinnen."
Hier ist das mit dem Binnen-i schief gelaufen. Oder der Autor wollte schon die Aussage des Textes vorwegnehmen.
Nur so am Rande
Hatem
Gast
Frauen an die Macht!
Bernard_Roussel
Gast
Dass es in der Mehrheit Frauen waren, die dieses grossartige Ergebnis erbrachten, ist bemerkenswert und auch verständlich.
Frauen haben ja auch unter den mohammedanischen Sitten und Gebräuchen am meisten zu leiden. Frau Schwarzer, Chefredakteurin von "emma", hat das Thema der Unterdrückung und Entrechtung der Frau im Islam mehrfach thematisiert.
Merchwürden
Gast
am besten gefallen mir nun die POlitiker der Türkei:
Zeter, schrei, klag an!
Dabei kommen christliche Kirchen ohne Tricks nicht mal an ein Grundstück in der Türkei, von einem Kirchturm ganz zu schweigen....
Christian Alexander Tietgen
Gast
Mit Rechtspopulismus und Symbolpolitik besiegt man sicher keine Intoleranz. Im Gegenteil.
Heinz
Gast
"Ebenso wenig wie die Doppelmoral der Verbotsinitiatoren, der rechtspopulistischen Parteien SVP und EDU, die in ihren Parteiprogrammen ein rückständiges Frauenbild propagieren."
Ich kenne mich in der Schweizer Politik nicht aus. Vertreten die Schweizer Rechtspopulisten wirklich eine Doppelmoral, indem sie die Unterdrueckung von Frauen im konservativen Islam kritisieren, aber im konservativen Christentum foerdern, oder sind sie vielmehr offen auslaenderfeindlich? Das bekannte Minarett-Wahlplakat zeigt eine Frau in einer schwarzen Burka, allerdings schien mir dies mehr einer Daemonisierung von Muslimen als vermummten Gewalttaeter zu dienen...
Wahrscheinlich spielt diese Propaganda auf vielerlei Aengsten und Vorurteilen. Scheusslich.
(Wir koennen uns sicher sein, dass das Geld korrupter Herrscher aus der muslimischen Welt, die ihre Untertanen beklauen -- Familie Saud z.B. -- allerdings weiterhin in der Schweiz willkommen sein wird.)
frischer
Gast
"Hauptsächlich linke Frauen" - wen wunderts?!
Oder kennt jemand einen Juden, der NPD oder NSDAP gewählt hat?
Dood
Gast
Wird ja immer lustiger mit den Zuordnungen wer oder welche Sache nun "links" oder "rechts" einzuordnen ist.
Wie wärs mit einfach mal mit "atheistisch"?
Ich persönlich fände die Entscheidung gut, WENN der Umgang mit Symbolen anderer Religionen (Kirchtürme und Kreuze sind wohl die bekanntesten) ebenfalls "eingeschränkt" werden würde - was aber wohl in manchen Ländern (Italien?) nie passieren wird.
Bei der ganzen Diskussion wird doch eh wieder nix konstruktives bei rauskommen...schade drum
Ziegenpeter
Gast
Heidi, Heidi, Deine Welt sind die Berge...
Afghanische Frauen müssen Burkas tragen und in der Schweiz isst man Hunde. Was zum Teufel glaubt Ihr Almhütten-Feministinnen eigentlich ändert das Minarett-Verbot an Misständen wie Frauen-Beschneidungen in Afrika oder der Bekleidungsordnung in Afghanistan?
Richtig: Gar nichts. Das einzige, was Ihr erreicht habt ist ein fremdenfeindliches Klima, dass sich gegen unbescholtene Mitbürger islamischen Glaubens richtet. Toll gemacht! Euch applaudieren alle Rechtsextremen Europas. Wie tolerant diese gegeüber Frauenrechten sind, schlage ich Euch vor durch Parteieintritt einfach mal auszuprobieren. Vielleich lernt ihr ja ein paar christliche Frauenfeinde kennen. Dann schlagt ruhig mal ein Kirchturmverbot vor. Viel Spass dabei!
keetenheuve
Gast
Das kann doch nicht überraschend sein, oder? Ich zitiere einfach Alice Schwarzer: "Der Islam als politische Strategie ist der Faschismus des 21. Jahrhunderts"
http://www.aliceschwarzer.de/aktuelles.html
Ahmed
Gast
Was fuer eine Ironie der Geschichte! Soweit ich weiss, ist das Frauenstimmrecht in der Schweiz erst 1971 eingefuehrt worden. Anstatt auf proto-faschistische Rechtspopulisten reinzufallen, sollten die Schweizer "Feministinnen" vielleicht mal eine Referendums-Initiative fuer die Frauengleichstellung in Politik und Wirtschaft starten. Diese wuerde aber bestimmt scheitern und dann wuessten sie, dass das Patriarchat in der Schweiz fest verwurzelt ist, und nicht erst durch Schweizer Muslime "importiert" wurde.
tayfun istanbuli
Gast
1. die schweiz ist ein "christenland"..
2. migranten verschiedener religionen müssen sich an ihren gastgebern gegenüber mehr respektvoll verhalten..
3. man braucht keine minarette um den islam auszuüben..
4. der koran schreibt keine minarette vor..
5ç stadtplaner und architekten sollten sich gedanken machen, was für eine art von gebetshaeusern in europa "integriert" und angepasst werden können...
5. der protest gegen das volksbegehren ist unsinn..
6. ich als türke habe genausowenig symphatien für minarette und die islamisten wie die konservativen europas..
7. der papst sollte sich raushalten aus dieser affaere...
8. der türkische praesident, der premierminister sollten sich bei der schweiz entschuldigen für ihre ungehobelten vorwürfe und beleidigungen...
Helen
Gast
Nach genauer Überlegung verstehe ich gar nicht, wozu diese Minarett-Initiative nötig war.
Dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind, dürfte in der Schweiz ebenso als Verfassungsgrundsatz gelten wie in Deutschland, Europa und vielen anderen Staaten. Rund 50 islamische Staaten jedoch haben per Kairoer Erklärung von 1990 die Gleichberechtigung von Mann und Frau explizit abgelehnt.
Damit ist der Islam, allein schon insofern er Frauen entrechtet, ohnehin verfassungsrechtlich bedenklich. Es ist daran zu erinnern, dass die KPD verboten worden ist und ein NPD-Verbot in Diskussion ist - aus verfassungsrechtlichen Gründen!
Arne Hoffmann
Gast
Also lieber Seit an Seit mit Rechtsextremen als mit Muslimen? Die feministische "Patriarchatskritik" hat sich in den letzten Jahren offenkundig nicht verbessert.
Politaktivist
Gast
So eine Idiotie!
Was hat Doppelmoral, Verfälschung von Umfragen, ein primitives Welt- und Islambild und Einschränkung der Religionsfreiheit (ja, Minarette SIND in der Bauweise von Moscheen vorgesehen und daher Teil der Religionsausübung) mit links sein zu tun?
Richtig, dass es das Gegenteil davon ist.
Eckhardt Kiwitt
Gast
Eine Frage wurde in der Debatte um das Minarett-Verbot in der Schweiz noch nicht erörtert :
Welches sind die Ursachen für die Ressentiments gegenüber dem Islam in Europa.
Woher rührt das offenbar tief sitzende Unbehagen gegenüber dieser Religion.
Liegen die Ursachen dafür in der Unkenntnis der Menschen über das wahre Wesen des Islams, oder speisen sie sich aus der Boebachtung über die Zustände in islamischen Staaten und Gesellschaften -- auch den muslimischen Parallelgesellschaften in Europa -- sowie aus der Berichterstattung darüber.
Diese Fragen sollten von qualifizierten Journalisten und Politikern, aber auch von Muslimen beantwortet werden !
Eckhardt Kiwitt, Freising
Korrektor
Gast
Zitat: "In allen Großstädten des Landes, in denen über 90 Prozent der MuslimInnen leben, wurde das Minarettverbot abgelehnt."
hervorragend recherchiert! Die Kantone mit den höchsten muslimischen Bevölkerungsanteilen nach der Volkszählung 2000:
BS 6,72
GL 6,50
SG 6,13
TG 5,94
SH 5,80
AG 5,49
SO 5,39
ZH 5,33
SZ 4,35
GE 4,29
BL 4,26
Felicite
Gast
Man muss bei den Erklärungen nicht unbedingt auf die theoretische Ebene gehen. Die Autorin meint, dass es beim Islambild der linken Befürworterinnen "vor allem Burka, Scharia, "Ehrenmorde" und andere Formen der Unterdrückung von Frauen" gehe - also Aspekte, die "bislang in der Schweiz keine Rolle" spielten.
Man kann das Ganze auch eine Stufe niedriger einordnen: auf der höchst persönlichen Ebene, wo halt viele Frauen von ihnen unbekannten Männern angegangen und sexuell beleigt werden - "Schlampe" und "Fotze" ist ja in gewissen Kreisen beinahe schon Alltagssprache.
Es ist mit Sicherheit eine absolute Minderheit unter den Türken und Nordafrikaner, die dermaßen ausfallend werden. Aber wenn man derartige Erniedrigungen am eigenen Leib erleben muss und eine Verachtung Frauen gegenüber spürt, die man sich vorher noch nicht mal ausmalen konnte, bleibt das nicht in den Kleidern hängen.
Karl Glas
Gast
Das zeigt leider, dass es auch bei den Linken eine große Neigung zur Doppelmoral gibt. Vielleicht liegt es daran, dass gerade innerhalb dieser politischen Richtung solche Ängste und seltsamen Ansichten (was haben Minarette mit Frauen zu tun?) nicht offen besprochen werden können. Dann muss man es eben hintenrum machen, und das haben die Schweizerinnen offenbar getan. Sehr weltoffen und gerecht, oder?
dr.vielguuth
Gast
Aha! Also linke frauen, die uns gerettet haben! das ist gut zu lesen, denn ich habe mich schon die ganze zeit gewundert, wie frauen diese muslimische machoscheiße hinnehmen können. frau gröling ech´kart war ja ganz erschrocken - wie erschrocken wird sie wohl erst sein, wenn sie in burka rumlaufen muß?
Neo
Gast
Gross Tönt Erdogan aus der Türkei die Schweizer Entscheidung sei ein Zeischen von Faschismus. Nur zur Erinnerung; Erdogan O-Ton 2002: "Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unserer Helme und die Gläubigen unsere Soldaten"
Keiner Kommentiert dies in den Grossen Medien. Politische Korrekheit und allen sind blind !
*** Anmerkung der Redaktion: Erdogan zitiert nach dem Dichter Ziya Gökalp.
Helen
Gast
Gut, dass es nun sogar Herr Zumach und die taz bemerkt haben, dass Frauen es nicht länger hinnehmen, wenn sie von islamischen Machos belästigt oder bevormundet werden. Das passiert leider immer wieder in Deutschland, etwa im Schwimmbad bei Oben-Ohne-Sonnenbaden; die taz hat ja selber im Sommer darüber berichtet, dass Frauen in Berlin nur deshalb von islamischen Männern belästigt werden, weil sie ortsübliche leichte Sommerkleidung tragen.
Gestern Nacht kam im Mitteldeutschen Rundfunk ein Bericht, wonach in Hessen Frauenhäuser vor allem von Türkinnen und Araberinnen in Anspruch genommen werden müssen. Das wird in der Schweiz ähnlich sein.
Vorgestern/gestern hat die taz noch Leserinnenbriefe zensiert, wenn diese sinngemäß besagten, dass die erfolgreiche schweizerische Anti-Minarett-Initiative ein Sieg der Frauenemanzipation ist. Nun ist endlich sogar in der taz die Wahrheit über die schlimmen frauenfeindlichen Seiten der Islamisierung ans Licht gekommen.
Name
Gast
Herzlichen Glückwunsch, liebe linksgerichtete Frauen. Da stellt ihr also schön auf eine Stufe mit ignoranten, intoleranten, chauvinistischen, revanchistischen Rechtspopulisten, weil ihr "ein Zeichen setzen" wolltet. Ja, so fängt es an, die Paktiererei mit den Hetzern und Verblendern. Seht ihr denn nicht den Irrsinn in solch einem Zeichen? Die Ablehnung des Baus neuer Minarette ist nichts weiter als ein Zeichen der Ablehnung und Ausgrenzung. Wie ergeht es bitte einer Kultur, die Bestandteil einer Gesellschaft sein möchte, von dieser aber so abgelehnt wird?
Oder ist das Minarett gar ein Phallussymbol? Und mit Kirchtürmen wird der Himmel schon genug penetriert und überhaupt wird dadurch nur männlicher Machtanspruch manifestiert? Ich hoffe doch nicht...
Schreibt, diskutiert und argumentiert gegen die Verirrungen, die im Namen einer Religion begangen werden und prangert diese an! Wenn ihr dies bei euch in der Nachbarschaft entdeckt, nur Mut, schreitet zur Tat. Aber verurteilt doch nicht eine ganze Religion aufgrund gefährlichen Halbwissens.
Und dann möchte ich noch einen Dank loswerden, einen Dank für unnötige Wortverirrungen wie in diesem Satz:
"[...]nach Überzeugung der beiden PolitologInnen[...]"
Was ist das? Ein Wort? Das Verschmelzen zweier Wörter? Sagt es mir! Wenn ich schon den unsinnigen Fehler mache und das Genus der Grammatik mit dem Geschlecht des Menschen gleichsetze, dann bitte doch so, dass man dies auch noch erkennen kann. Hier sei nur gesagt: Gleichberechtigung fängt im Kopf an, nicht in verirrten Ausdrücken. (Ich möchte sogar so weit gehen und sagen, dass wer die unnötige Neuschöpfung einer weiblichen Endung ständig gebraucht, die Gleichstellung der Geschlechter im Kopf selbst noch gar nicht erreicht hat. Sollte ich an dieser Stelle irren, fordere ich einen speziellen männlichen Pluralartikel, wie man ihn aus romanischen Sprachen kennt (frz. les, spa. los usw.))
Danke für dies alles und noch viel mehr! Ihr wisst gar nicht, welchen Bärendienst ihr damit der Gleichberechtigung der Geschlechter erweist. (Aber sprachliche Form vor Inhalt ist ja aktuell eh ganz groß)
Und nun gebe ich euch die Steine in die Hand und warte auf den ersten Wurf,
ein agnostischer Mann, der sich mehr Ehrlichkeit, Respekt und Toleranz wünscht und weniger aufgesetzte Haltung
Stefan Schmidt
Gast
Was sagt eigentlich die katholische und evangelische Kirche zum Volkentwcheid? Bisher großes Schweigen! Nicht vielleicht auch ein Interesse die christliche Minderheit in der Türkei zu schützen? Ich sage das obwohl ich aus der Kirche ausgetreten bin. Besonders vertrauenserweckrnd sind die aggressiven Reaktionen auf eine demokratische Entscheidung und sei sie noch so falsch jedenfalls nicht.
patrick
Gast
Die Welt der taz Redaktion stützt in sich zusammen, man/frau würde so gerne in dem Islamkritiker einen primitiven, rechtsradikalen Stammtischproleten sehen, aber siehe hier, auch linke Frauen oder sogar Piratenpertei halten nichts von der "Bereicherung" durch den Islam.
Tja...liebe Redaktion, vielleicht mal die Scheuklappen ablegen und mal vorurteils- und ideologiefrei über den Tellerrand schauen?