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An einem Strang

■ Zwei Behörden arbeiten zusammen / Die Folge: Alle sind zuständig, aber keiner ist verantwortlich

Sowohl die Umweltbehörde als auch die Wirtschaftsverwaltung hatten die Anzeige unterzeichnet, am Dienstag stand sie in der Zeitung. Ihr Adressat: „Berliner Betriebe“. Damit die quicken westdeutschen Firmen den eingeborenen Unternehmern Senatsaufträge für neue Umweltschutzvorhaben nicht wegschnappen, sollen die Berliner damit schon mal vorab informiert werden.

Das erfuhr der nachfrage-lustige taz-Redakteur allerdings erst ganz am Schluß. Denn zwar ziehen die beiden Behörden mit der Anzeige an einem Strang - nur leider an zwei verschiedenen Enden. „Der Wirtschaftssenator hat die Anzeige geschaltet“, teilt man im Umweltsenat zunächst mit, „fragen sie dort!“ - „Was für eine Anzeige sollen wir geschaltet haben?“ fragt die Sprecherin des Wirtschaftssenators. „Nein, die kenne ich nicht. Haben Sie schon mal beim Umweltsenator gefragt?“ Glaubt man all den folgenden Gesprächspartnern, die alle bestenfalls zuständig, auf keinen Fall aber verantwortlich sind, dann laufen die Telefonleitungen zwischen den beiden Behörden mittlerweile heiß. Auch die Emotionen gehen hoch. „Hintertückisch, dieser Wirtschaftssenat“, wird der Anrufer im Umweltsenat schließlich informiert, „aber schreiben Sie das nicht.“ „Dieser Umweltsenator“, ärgert sich dagegen ein Beamter im Wirtschaftssenat, „siebenmal haben wir ihn informiert.“ Sein Fazit: „Man kann nur hoffen, daß die Zusammenarbeit in Zukunft noch besser wird.“ Noch besser?

hmt

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