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An die Gesichtslosen!

 ■ O F F E N E R B R I E F

Ihr - weil mit rot geränderten schweren Motorradkappen vermummt - Gesichtslosen habt mir innerhalb kurzer Zeit zweimal mein Menschenrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit streitig gemacht.

Am 1. Mai habt Ihr - frei nach Clausewitz: „Wer die Höhe hat, der hat den Sieg“ - vom Hügel des Spreewald-Bades aus mit Pflastersteinen nach mir geworfen. Vor denen konnte ich mich durch wilde Sprünge retten.

Am Sonnabend, dem 8. Juli, habt Ihr mich auf das Pflaster der Fichtestraße geschleudert, weil ich Euch daran hindern wollte, einen Bauwagen auf die Hasenheide zu rollen und umzuwerfen (eine wahrhaft revolutionäre Tat, die gewiß in die Geschichte der Arbeiterbewegung eingehen wird). Die Folge war, daß ich mit leichter Gehirnerschütterung und mit lädiertem Ellenbogen das heiße Wochenende in einem abgedunkelten Raum im Bett verbringen durfte.

Als der friedlichste aller friedlichen Bürger Kreuzbergs (Um den Titel müßten wir uns aber erst noch schlagen, Du; d.Korr.) kann ich die Sache aber nicht einfach auf sich beruhen lassen. Darum wende ich mich auf diesem Weg an Euch. Ich will mich mit Euch mit meinen friedlichen Mitteln auseinandersetzen können. Warum habt Ihr das getan? Bin ich schon das Schweinesystem, das Ihr bekämpfen wollt, nur weil ich mich in öffentliche Belange einmische und mir für mehr und bessere Schulen, für bessere Lehrerausstattung in Kreuzberg die Hacken ablaufe? Aber das wißt Ihr sicher nicht einmal von mir!?

Wenn Ihr die Kerle seid, für die Ihr Euch ausgebt, dann meldet Ihr Euch bei mir und redet mit mir, von Angesicht zu Angesicht. Hoffentlich habt Ihr ein paar Argumente mehr in Euren Händen, als nur Eure Pflastersteine.

Und - keine Angst - ich will Euch nicht bestrafen lassen, ich will Euch nur begreifen!

Adi Sander (Telefon 6937767)

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