: An allem schuld
■ Beat-Autor Herbert Huncke: Anti-Held und „King des Times Square“ zu Gast
Ob „Hip“, „Trip“, „Gras“ oder „Drag“ – die Slang-Begriffe von den Straßen New Yorks lernten die Propagandisten der Beat-Generation wie William S. Burroughs oder Jack Kerouac von Herbert Huncke, der wiederum zu literarischen Gestalten ihrer Romanen wurde. Der 1915 geborene Huncke verhalf Burroughs & Co. 1944 nicht nur zu einer neuen literarischen Vision, sondern auch zum ersten Schuß Heroin. Huncke war der „König vom Times Square“, vertraut mit allen bewußtseinsverändernden Substanzen, bewandert in illegalen Geschäften zwischen Drogenhandel, Einbruch und Prostitution. Er fütterte die jungen Schriftstellern mit seinen Geschichten aus dem Untergrund und wurde doch von ihnen vergessen, wenn er mal wieder im Gefängnis saß. Und dort verbrachte er neun Jahre seines Lebens. Diese Jahre will der heute 79jährige nicht missen. Ebensowenig wie er auch heute nicht auf Drogen verzichtet, nur daß sich das Leben des „Parade-Outlaws“, wie ihn „Die Zeit“ adelte, nicht mehr so stark auf die Mittelchen konzentriert. Im „Huncke-Journal“ veröffentlichte er 1965 erstmals schriftlich seine Erfahrungen mit Drogen, als Stricher und Dieb. Später folgten „The Evening Turns Crimson“ und „Guilty of Everything“. Morgen wird der Namensgeber der Beat-Generation („Mann, ich bin so fertig, so müde, so kaputt, ich bin einfach beat.“) in Hamburg Einiges erzählen. jkn
Mittwoch, 2. November, 21 Uhr (Einlaß 20.15 Uhr) im Westwerk; um 24 Uhr im Golden Pudel Club
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