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Amt weckt ZweifelDas schadet!

Bis psychisch Kranke als Teil unserer Gesellschaft so akzeptiert wurden, dass sie unter uns wohnen und mit uns leben konnten, hat lange gedauert. Dass das auch Kraft kostet, ist keine Frage: Die Rücksicht auf Menschen, die auf Grund ihrer Krankheit auf die Belange anderer oft nur wenig Rücksicht nehmen können, fällt vielen schwer.

Umso anerkennenswerter der Versuch der NachbarInnen, für einen Mitbewohner, dessen Krankheit vielen nicht ohne Grund unheimlich und gefährlich vorkam, Hilfe zu suchen. Natürlich auch für sich selbst.

Eine Klinikeinweisung oder nicht, das ist eine Gratwanderung. Das sei dem Gesundheitsamt zugestanden. Man kann sogar weiter gehen: Nicht nur die Behörde wandern hier auf schmalem Grat – sondern auch die NachbarInnen, die zu Recht angespannt und schwer belastet sind. Allerdings ging es in diesem Fall nicht um Einweisung. Es ging um Hilfe, die bei einem anerkanntermaßen Hilfsbedürftigen nie ankam. Vier Wochen vergingen ohne Resultat. Und nur das zählt.

Das Gesundheitsamt hat sich, vor allem aber seinen KlientInnen – damit keinen Dienst erwiesen. Der Druck auf das Amt wird sich jetzt erhöhen – weil umso mehr besorgte, vielleicht auch böswillige NachbarInnen auffällige BewohnerInnen im Quartier zur Überprüfung anmelden werden. Den Grund hat das Amt selbst geliefert. Er liegt im Zweifel daran, ob für psychisch Kranke genug getan wird, damit sie für ihre Umgebung nicht zur Gefahr werden. Eva Rhode

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