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Amnestie für Deserteure

Belgrad (AP/taz) – Das restjugoslawische Parlament hat am Dienstag ein Amnestiegesetz für Kriegsdienstverweigerer verabschiedet. Betroffen sind rund 12.500 Reservisten. Die meisten leben im Ausland, darunter zahlreiche Kosovo-Albaner. Sie hatten sich geweigert, in der serbisch dominierten jugoslawischen Armee in Bosnien und Kroatien an der Seite der dortigen Serben zu kämpfen. Bislang drohten ihnen Gefängnisstrafen zwischen fünf und 20 Jahren. Offiziere sind von dieser Amnestie allerdings ausgenommen.

Genau vor einem Jahr hatten Armee und Polizei Serbiens noch Jagd auf im Lande versteckte Deserteure gemacht. Rund 2.000 Männer aus Kroatien und Bosnien waren in Razzien aufgespürt und den Karadžić-Milizen übergeben worden. gb

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