Amazon Prime Day: Beschäftigte zum Streik aufgerufen
Verdi kündigt Streik an fünf Amazon-Verteilzentren an – mit Beginn der Nachtschicht zum Dienstag. Amazon betont, wettbewerbsfähige Löhne auszuzahlen.
„Wir freuen uns für die Kundinnen und Kunden, dass sie am Prime Day Vergünstigungen bekommen“, erklärte Verdi. „Aber wir brauchen für die Beschäftigten, die das alles überhaupt erst möglich machen, auch Anerkennung.“ Verdi fordert von Amazon, dass das Unternehmen die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anerkennt sowie den Abschluss eines Tarifvertrags „Gute und gesunde Arbeit“.
Die Menschen bräuchten „auch und vor allem in der Krise materielle Sicherheit“, erklärte Verdi. Diese bekämen sie nur mit einem „ordentlichen Tarifvertrag“. Zwar habe das Unternehmen die Stundenlöhne in den vergangenen Jahren immer wieder angehoben. Tatsächlich jedoch blieben die Einkommen der Beschäftigten durch längere Arbeitszeiten und niedrige oder fehlende Sonderzahlungen „oft um mehrere hundert Euro“ unter denen in vergleichbaren tarifgebundenen Unternehmen.
Amazon selbst sah dem Streikaufruf bereits im Vorfeld gelassen entgegen. Der Betrieb bei Amazon laufe „völlig normal“, teilte ein Sprecher am Dienstagmorgen mit, „wir sehen keine Einschränkungen“. Amazon betonte zudem, das Unternehmen biete „eines der weltweit fortschrittlichsten Arbeitsumfelder mit wettbewerbsfähigen Löhnen, Prozessen und Systemen“.
Der Einstiegsstundenlohn für Logistikmitarbeitende liege mittlerweile bei 14 Euro. Hinzu kämen „zahlreiche Extras und Vergünstigungen“, etwa die Übernahme der Kosten für das Deutschlandticket, Möglichkeiten zur betrieblichen Altersvorsorge und kostenlose Versicherungen. Der Amazon Prime Day findet am Dienstag und Mittwoch statt und lockt Kundinnen und Kunden mit teils hohen Rabatten.
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