: Amalgam leckt schwer
■ Bundesweiter Großversuch läuft an
Stuttgart (AP) – Bundesweit soll die Quecksilberbelastung durch Amalgam-Zahnfüllungen gemessen werden. Die Initiatoren, die Momo-Stiftung für Kinder, Umwelt und Gesundheit und der Arbeitskreis Umweltanalytik der Universität Tübingen teilten am Mittwoch in Stuttgart mit, daß sie noch 2.000 bis 3.000 Personen für einen Kaugummispeicheltest suchen. Die Ergebnisse dieses bislang größten Versuchs sollen im Mai veröffentlicht werden.
Nach Angaben der Tübinger Wissenschaftlerin Elke Roller haben im vergangenen Jahr durchgeführte Studien mit rund 400 Teilnehmern ergeben, daß Amalgamfüllungen ständig Quecksilber und andere Schwermetalle wie Silber, Kupfer, Zinn und Zink in unterschiedlichen Mengen freisetzen, die langfristig zu einer chronischen Vergiftung führen können. Bedenklich stimme die Tatsache, daß die Speichelwerte von Amalgamträgern den Trinkwassergrenzwert für Quecksilber zum Teil um mehr als das 1.000fache überschriten hätten.
Interessenten für den Feldversuch können bis 31. Januar einen Verrechnungsscheck über 40 Mark an die Momo-Stiftung, Mühlbachstraße 2, 78315 Radolfzell schicken und erhalten dafür Informationen, Teströhrchen, Quecksilberanalysen und später die individuellen Ergebnisse mit einer Empfehlung.
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