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■ Am Reichstag Protest gegen Krieg
Unter die BesucherInnen des Reichstages mischten sich gestern auch Mitarbeiter der Kampagne gegen Wehrpflicht: Sie befestigten über dem Südportal ein Transparent mit der Aufschrift „Neuer Reichstag, neuer Krieg“. Die Kampagne gegen Wehrpflicht protestierte damit gegen die Unterstützung der Nato-Angriffe in Jugoslawien durch Deutschland. Der Wechsel von Bonn nach Berlin werde zum Wechsel von „zurückhaltender Außenpolitik zu offenen Kriegseinsätzen“, so die Kampagne.
Nach Angaben eines Sprechers der Kampagne wurden die Personalien der Protestierer von der Polizei erfaßt und Hausverbote verhängt. Außerdem drohe ihnen ein Bußgeldverfahren.
Mehr als 130.000 Menschen haben bis gestern Nachmittag die Tage der offenen Tür im umgebauten Reichstag für einen Besuch genutzt. Seit Mittwoch hatten täglich rund 25.000 Menschen auch bei Regen stundenlang angestanden, um den für rund 600 Millionen Mark umgebauten neuen Sitz des Bundestages in Augenschein zu nehmen. Der Andrang auf den umgebauten Reichstag ging nach Auffassung des Berliner Kommunikationsforschers Lutz Erbring nicht auf politisches Interesse zurück. „Es ist ein eher touristisches Interesse“, sagte er. Foto: Bocheinski/Zone 0
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