schneller vorlauf: Also sprach RTL
Verschwitzte Männer, eingepfercht in einem phallusförmigen Käfig – das kann nur das latent homoerotische Kriegsdrama „Das Boot“ sein. Arte schickt die unglücklichen Matrosen ab 0.25 Uhr wieder auf nächtliche Feindfahrt, und zwar ungekürzt, am Stück. Ideal zum Abtauchen. Um 0.35 Uhr allerdings fasst RTL einen interessanten Gedanken. Und weil das so selten vorkommt, sollte man vielleicht mal reinschauen: Im Kulturmagazin mit dem geschickt irreführenden Namen „10 vor 11“ geht es um „Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben“ – also, wie unschwer zu erraten ist, um den Einfluss von Friedrich Nietzsche auf das Hollywood-Kino. Nun lässt sich der olle Schnauzbart sicher für allerhand verantwortlich machen, von Wagner bis Hitler. Aber Hollywood? RTL wird’s uns schon auseinandersetzen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen