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„Alpenpapst“ lehnt CSU-Ehrung ab

München (taz) - Der Allgäuer Biologe und Naturschützer Karl Partsch will sich vom bayerischen Umweltminister Alfred Dick (CSU) nicht mit der Umweltmedaille für besondere Verdienste um Schutz und Gestaltung der Umwelt, dekorieren lassen. Der engagierte „Alpenpapst“ initiert und betreut seit Jahren in mühevoller Kleinarbeit Wiederaufforstungsaktionen auf den Berghängen der gefährdeten bayerischen Alpen.

Bei einer Feierstunde im Landratsamt Sonthofen meinte er, sein Gewissen gegenüber der Natur und seine persönliche Ehre ließen es nicht zu, diese Medaille anzunehmen. „Wer will mich ehren, etwa der heutige CSU-Staatssekretär Alfons Zeller, dem ich schon vor Jahren mundtot am liebsten gewesen wäre“, protestierte der Allgäuer Naturschützer gegen die „scheinheilige“ Ehrung. Von einer CSU, die es mit zu verantworten habe, daß in fünf Jahren 25 Prozent der Allgäuer Bauern existenzunfähig sein werden, wolle er keine Auszeichnung.

Im bayerischen Umweltministerium versucht man jedoch zu betonen, daß die Ehrung völlig parteiunabhängig sei, und damit habe sie auch eine Vorbildfunktion. Außerdem habe ja der bayerische SPD-Landtagsabgeordnete Kolo den engagierten Biologen bereits vor einigen Jahren als Medaillenträger vorgeschlagen, meinte ein Sprecher des bayerischen Umweltministeriums hilflos.

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