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Alliierte wollen ihre Flugrechte behalten

■ Die Übernahme des Berlin-Flugverkehrs durch die Lufthansa stößt auf alliierten Widerstand

Berlin. Die Gespräche mit den alliierten Fluggesellschaften über ihren Rückzug aus dem Berlin-Verkehr nach der Vereinigung Deutschlands sind festgefahren. Die Alliierten und ihre in Berlin tätigen Airlines wollten die von Bonn angebotene Übergangsfrist bis zum 31. März 1993 nicht akzeptieren. Bundesverkehrsminister Friedrich Zimmermann (CSU) hatte vorgeschlagen, daß sich die alliierten Gesellschaften bis zu diesem Termin schrittweise aus dem Berlin-Flugverkehr zurückziehen. Die Alliierten beharrten dagegen auf der Beibehaltung ihrer Start- und Landerechte in Berlin.

Zu einem heftigen Streit soll es am Freitag vergangener Woche gekommen sein, als die Bonner Unterhändler aus dem Verkehrsministerium den britischen Luftfahrtattache und die British Airways auf die Übergangsfrist habe einschwören wollen. Dabei hätten die Briten den Bonner Vorschlag einfach vom Tisch gewischt und sogar verlangt, daß die britischen Fluggesellschaften an dem zu erwartenden Zuwachs im Berlin -Verkehr beteiligt werden.

Ein Sprecher des Verkehrsministeriums hatte am Freitag vor der Presse in Bonn angekündigt, daß die Lufthansa vermutlich bereits mit Beginn des Winterflugplans Ende Oktober den Linienverkehr nach Berlin aufnehmen könne. Das bundesdeutsche Luftfahrtunternehmen habe bereits einen entsprechenden Antrag gestellt. Gleichzeitig verwies der Sprecher darauf, daß nach den internationalen Luftfahrtvereinbarungen, die dann auch über Berlin gelten, Inlandsflüge nicht von ausländischen Gesellschaften übernommen werden dürften.

afp

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