■ Telegramm: Allianz in Nazi-Terror verstrickt
Hamburg (AP) – Die Allianz hat in der NS-Zeit Betriebe der SS in Konzentrationslagern versichert. Allianz-Vorstandsmitglied Herbert Hansmeyer erklärte, das Versicherungsunternehmen sei mit seiner Verstrickung in den Nazi-Terror dem Holocaust bedenklich nahe gekommen. „Wir haben Schuld auf uns geladen“, sagte er dem Spiegel. Mitarbeiter hätten möglicherweise gewußt, was in den Lagern geschah. Laut Spiegel waren bei der Allianz Häftlingsbaracken, Materiallager und Fuhrparks in Auschwitz und anderen Konzentrationslagern versichert. Die Allianz habe die Unternehmen der SS ganz wie normale Kunden behandelt, berichtete das Magazin unter Berufung auf Unterlagen aus dem Bundesarchiv. Sie gewährte Mengenrabatt und schickte regelmäßig Vertreter zur Überprüfung des Feuerrisikos in die Werkshallen auf die KZ-Areale. „Infolge ständiger militärischer Aufsicht herrscht tadellose Ordnung und Sauberkeit“, zitierte das Magazin einen Allianz-Mitarbeiter nach einem Besuch in Auschwitz im Januar 1942.
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