■ Berlinalien: Alles wird anders
Üblicherweise bügle ich rechtzeitig zur Berlinale meine langen Unterhosen und krame aus der düstersten Ecke die Moon-Boots raus, um heil durch das traditionelle Festspielwetter zu kommen. Denn die eklig naßkalte Wetterlage, die sich trotz aller Schnee-Schneematsch-Granulathügel-Grauwertvariationen nicht schönreden läßt, gehört nun mal zur Berlinale. Das meinen die Leute wohl, wenn sie „Arbeitsfestival“ sagen. Und nun dies: Laue Frühlingsabende. T-Shirt und Windjackenwetter. Zwar Niesel, aber doch so warm, daß man sich mit jedem Pulli wie in die Privatsauna gesperrt fühlt. Ehe man sich's versieht, reißen hier noch mediterrane Verhältnisse ein, mit original Promi-Jachten im Landwehrkanal und halbnackten Starlets auf der Budapester Straße. Da kann man ja selbst als Kohleofenheizer nur auf ausgedehnte Kaltfronten hoffen. Oder wollen Sie etwa Moritz de Hadeln und Ulrich Gregor in kurzen Hosen sehen? TK
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