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■ Alles auf LinieWem gehört Springer?

Noch ist der neue Springer-Chef August Fischer gar nicht da (er kommt erst nach dem 19. Januar, sagte er Focus), da ranken sich schon die Gerüchte durch die Springer-Spitzen: Der Neue werde eine Art Teilzeitchef. Fischer, der sich dem Vernehmen nach erst nach Überredungsbemühungen von Springer-Großaktionär Leo Kirch bereit fand, soll sich ausbedungen haben, seinen Wohnsitz behalten zu können und nur einige Tage wöchentlich in der Zentrale zu sein, sagen Springer-Insider. Springer-Sprecherin Edda-Fels: „Davon ist mir überhaupt nichts bekannt.“ Kirch-Kritiker in der Springer-Spitze beschreiben die Installierung Fischers als „Machtübernahme“ Kirchs. Die Nagelprobe werde die Personalpolitik sein. Während Bild unter der künftigen Leitung von Udo Röbel, der als Kirch zugeneigt beschrieben wird, bereits „auf Linie“ sei, gehe es nun an die anderen. Zur Bundestagswahl auf dem Kurs von Kohl-Freund-Kirch. Springer- Chef Richter war von den Kirch- Leuten unter anderem deshalb weggemobbt worden, weil er heftig gegen den Kohl-Kurs arbeitete. Problem 1: Bild am Sonntag: „Der Kerl muß weg und kommt auch weg“ soll des Kanzlers Medienberater und Springerintimus Andreas Fritzenkötter bei der Unionstagung im Kloster Andechs noch einmal das Verdikt über BamS-Chef Michael Spreng gesprochen haben. Kirch, so die Informationen hat baldigen Vollzug signalisiert: „Das Problem ist erledigt.“ Ende Januar/Anfang Februar soll Spreng durch Bild-Kommentator und Radiokrieger Georg Gafron ersetzt werden, schreibt das Manager Magazin Bei der Welt, Problem Nr. 2, soll liberale Helmut Löffelholz (offiziell aus Altersgründen) durch Kanzlerbiograph Kai Diekmann ersetzt werden.

Auch für die Frage, warum Springer-Witwe Friede den Kirch- Durchmarsch duldet, gibt es eine Begründung. Die Witwe, die bislang die Verlagsmehrheit der Springererben vertrat, repräsentiere gar nicht mehr die Mehrheit, will ein wildes Gerücht an der Springer-Spitze wissen. Die habe ihr längst Kirch in einer Notlage abgehandelt. Die alte Frage „Wem gehört Springer“ liegt wieder auf dem Tisch.lm

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